Australischer Dollar mit gutem Lauf
Australischer Dollar neigt zur Stärke
Der neue Bullenmarkt für Rohstoffe ist in aller Munde, und dies zu Recht. Denn die jahrelange Durststrecke hat bereits vor der Corona-Pandemie zu anhaltend knappen Investitionen in diesen Sektor geführt, was mittelfristig auch jenseits aktueller Lockdown-Schocks zu bedeutenden Engpässen beim weltweiten Angebot einzelner wichtiger Rohstoffe führen könnte.
Und wie die Erinnerung der US-Investmentbank Goldman Sachs zuletzt in Erinnerung ruft, ist das Ende des Aufschwungs im Rohstoffsektor wohl noch lange nicht erreicht.
Damit eng verbunden, aber deutlich weniger beachtet, sind aber auch die Währungen jener Länder, in denen sich große Rohstofflagerstätten befinden und welche zu den natürlichen Profiteuren steigender Exportpreise für diese Rohstoffe gehören. Zu diesen typischen ,,Rohstoffwährungen‘‘ gehört der australische Dollar.
Im Rohstoffboom der 2000er Jahre, der bis zur Finanzkrise 2008/2009 andauerte, wertete, wie Chart 1 und 2 verdeutlichen, der australische Dollar deutlich sowohl gegen den Euro als auch gegen den US-Dollar auf.
Ein nachhaltiger Anstieg der Rohstoffpreise dürfte wie bereits zu Beginn des Jahrhunderts zu einer dauerhaften Verbesserung der Terms of Trade des australischen Außenhandels führen und damit eine Aufwertung des australischen Dollars insbesondere gegenüber den Währungen jener Länder bewirken, welche diese höheren Preise für australische Exporte bezahlen.
Gegen den Euro hat der australische Dollar im Februar 2021 seinen seit 2012 laufenden Abwertungstrend, der einem Aufwertungstrend des Euros entspricht, gebrochen (lila Rechteck). Die Bestätigung auf monatlicher Schlusskursbasis steht zwar noch aus, aber eine anhaltende Aufwertung bei den Rohstoffpreisen dürfte bewirken, dass eine Bestätigung nur eine Frage der Zeit ist.
Gegen den US-Dollar ist dieser Trendbruch bereits signifikant und bestätigt. Nun nähert sich der Wechselkurs dem Niveau von rund 1,23 AUD je US-Dollar. Auf diesem Niveau besteht charttechnisch eine bedeutende Widerstandszone gegen eine weitere Aufwertung des australischen Dollars. Sollte diese Widerstandszone nicht halten, ist mit einer deutlichen Aufwertung in Richtung 1,08 AUD je USD zu rechnen.
Fazit
Der australische Dollar zeigt in den letzten Wochen vor allem gegen den US-Dollar, aber auch gegen den Euro deutliche relative Stärke. Dies korrespondiert mit steigenden Rohstoffpreisen. Diese Entwicklung ist dabei nicht nur für Makroanalysen interessant, in denen über die Ausnutzung sich verbessernder Terms of Trade nachgegangen wird. Es stellt sich gleichzeitig auch die Frage, wie dies für das Portfoliomanagement nutzbar ist. Die Frage nach dem ,,Alpha‘‘ in der Performance bietet eine gute Gelegenheit, ein Hinzufügen von Exposure von Rohstoffwährungen zu den Gesamtanlagen zu prüfen, entweder ,,nackt‘‘ als Währungs-Exposure oder in Form von nicht währungsgesicherten Anlagen in AUD-Assets.
25.03.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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