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Edelmetalle: Bevorstehende turbulente Handelswoche

Für Edelmetalle relevante Konjunkturdaten

NTG24 - Edelmetalle: Bevorstehende turbulente Handelswoche

 

Am heutigen Montag, dem 12.12.2022, stehen für die Edelmetalle keinerlei relevante Konjunkturdaten, weder aus Europa noch aus den USA, an. Dennoch dürften die Akteure an den Edelmetallmärkten auch diesen an sich voraussichtlich ereignisarmen Handelstag nutzen, um sich in ihren Positionierungen für eine ab Dienstag voraussichtlich turbulente Handelswoche, die mit relevantesten Nachrichten geballt ist, vorab in Stellung zu bringen. Von daher könnte auch der heutige Handelstag von einer erhöhten Volatilität der Edelmetallpreise geprägt sein.

An nennenswerten Fundamentaldaten aus Europa, den USA und selbst auch China hält der heutige Handelstag allein nur die Auktionsergebnisse 3monatiger bis 10jähriger öffentlicher US-Anleihen (Treasuries)-Neuemissionen in der Publikationszeit von 17.30 – 19.00 Uhr MEZ wie auch die um 20 Uhr MEZ erfolgende Mitteilung des US-Haushaltsbilanzsaldos vom November bereit (Konsenserwartung: infolge anhaltend massiver Ausgabenprogramme der Biden-Regierung, auch zur Ausweitung des Rüstungsetats, der direkten Kriegs- und Waffenfinanzierung zugunsten der Ukraine wie auch von weiteren Wirtschaftsankurbelungs- und Steuererleichterungs-Maßnahmen sprunghaft angeschwollenes monatliches Defizit von - 248,5 Mrd. USD, nach - 88 Mrd. USD im Oktober und gleichbedeutend mit einer voraussichtlichen Defizit-Ausweitung um ca. + 30 % gegenüber dem November 2021).

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Auch wenn gerade die Bewahrheitung oder Überbietung einer solch gewaltigen US-Budgetdefizit-Ausweitung im November anschließend für einen gewissen Währungsdruck des US-Dollar gegenüber dem Euro sorgen könnte, so gehen wir dennoch davon aus, dass diese heute vorgelegten Fundamentaldaten für die Edelmetallkurse von irgendeiner nennenswerten Relevanz sein werden.

Vielmehr dürften gerade auch die besonders großkapitalisierten, typischerweise relevantesten Player an den globalen Edelmetallmärkten, d.h. klassische Rohstoffhändler zur üblichen Absicherung ihrer Long-Positionen (sog. „Commercials“) ebenso wie auch reine Finanzmarktakteure und hierbei gerade auch Hedgefonds (sog. „Speculators“) den heutigen von den Datenveröffentlichung sicher ereignisarmen Handelstag bereits dazu nutzen, sich mit entsprechenden Operationen in Stellung für eine Handelswoche zu begeben, die es ab dem morgigen Dienstag, dem 13.12. in sich haben wird und sehr turbulent zu werden verspricht.

Diese für den gesamten Kapitalmarkt und zweifellos auch für die Edelmetallbörsen relevantesten Daten ab dem 13.12. sind vor allem die folgenden:

13.12. Monatliche ZEW-Studie Eurozone und Deutschland (11 Uhr)

13.12. US-Inflationsrate November (14.30 Uhr)

14.12. FED-Zinsentscheidung (20 Uhr)

15.12. EZB-Zinsentscheidung (14.15 Uhr)

15.12. US-Einzelhandelsumsätze November, monatliche Philadelphia FED-Studie verarbeitendes Gewerbe und wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (jeweils 14.30 Uhr)

16.12. Dreifacher globaler Verfallstermin von Aktien-(index)-Optionen und -Futures, für Edelmetallpreise ebenfalls potenziell volatilitätserhöhend

Angesichts dieser in der laufenden Woche noch anstehenden hoch relevanten Datenflut könnten daher auch heute die Edelmetallpreise bereits recht schwankungsanfällig sein, was aber selbst in diesem Fall wohl noch lediglich als die „Ruhe vor dem Sturm“ für das zu deuten ist, was noch an regelrechten Achterbahnfahrten für die Edelmetalle insbesondere vom 13. – 15.12. anstehen könnte.

Denn grundsätzlich gehen wir davon aus, dass zwar zunächst am 13.12. die US-Inflationsrate für den November, wie schon im Oktober, erneut positiv und damit die Edelmetallpreise beflügelnd überraschen könnte (Konsensprognose der Ökonomen: Gesamtrate nur unverändert 7,7 % ggü. Vorjahr, d.h. unverändert zum Oktober, geschätzte Kernrate excl. Nahrungsmittel und Energie mit + 6,4 % ggü. Vorjahr sogar wieder leicht höher als im Oktober / + 6,3 %).

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Werbebanner EMH PM TradeAnschließend könnten jedoch, trotz fast sicherer Rücknahme des FED-Leitzinserhöhungsschritts auf nur noch + 0,50 % (nach zuvor 4mal in Folge + 0,75 %), die tags darauf mehrheitlich erwartete EZB-Leitzinserhöhung um erneut + 0,75 % wie auch die in unseren Augen sehr wahrscheinlich taktisch deutliche Dämpfung eines zu ausgeprägten Inflations- und Zinsoptimismus unter den Anlegern im Rahmen ihrer anschließenden FED- sowie EZB-Notenbank-Statements schnell dafür sorgen, dass die Edelmetall (erst einmal) wieder schlagartig den Rückwärtsgang einlegen.

Die kommende Woche verspricht also nicht nur für die Aktien-, Anleihen- und Währungs-, sondern natürlich gleichfalls auch für die Edelmetallmärkte hoch spannend und volatil zu werden.

 

12.12.2022 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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