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Silber und der Corona-Shutdown

Das Coronavirus und Silber

NTG24 - Silber und der Corona-Shutdown

 

Zu den Kollateralschäden des Coronavirus und den durch ihn ausgelösten ,,Lockdown‘‘ gehört auch Silber. Wie ein neuer Bericht von GlobalData zeigt, ist die Silberförderung von seinen Auswirkungen besonders stark betroffen.

Die Pandemie zwang die Regierungen weltweit, ,,nicht-essenzielle‘‘ Wirtschaftsbereiche zu schließen. Dies betraf oftmals auch die Minenförderung. Der Bericht von GlobalData untersuchte nun die verschiedenen Minensektoren und in welchem Ausmaß diese vom Lockdown effektiv betroffen waren.

Dabei zeigte sich, dass Silber am schlimmsten betroffenist, während Gold am geringstem unter den untersuchten Sektoren leidet. Insgesamt waren mehr als 1.600 Minen in 32 Ländern per 03.04.2020 geschlossen. Inzwischen hat sich die Zahl der geschlossenen Minen auf 729 verringert.

 

Silber

Bildnachweis: © EMH Service GmbH

 

Neben dem vorübergehenden Lockdown wurden Minen mit reduzierter Kapazitätsauslastung weitergeführt, um dabei die Zahl der nötigen Arbeiter und damit das Corona-Verbreitungsrisiko zu verringern.

Die Folge des Lockdowns: Per 27.04.2020 standen 65,8 % der jährlichen Silberproduktion still. Im Ergebnis haben viele Unternehmen ihre Gesamtjahresprognose zurückgezogen.

Zum Vergleich: Stillgelegt wurden gemäß den Daten von GlobalData parallel 32 % der Uranproduktion, 23,8 % jener von Zink, 19,5 % jener von Platin, 14,6 % von Nickel, 14,4 % von Diamanten, 12,7 % von Kupfer, 12 % von Blei, 10 % von Mangan und 9 % von Gold.

Der Lockdown bleibt auch aktuell bei wichtigen Silberproduzenten weiter gültig: In Peru bis zum 10.05., in Mexiko bis zum 30.05., in Bolivien bis zum 30.04. und in Namibia bis zum 04.05.

Nach Berechnungen der CPM Group dürften die (temporären) Stilllegungen von Minen das Silberangebot in diesem Jahr um 21 Mio. Unzen verringern. Hierbei fallen vor allem die Shutdowns in Südafrika, Peru und Mexiko ins Gewicht.

Diese Entwicklung könnte eine Konstellation ergeben, in der die Investmentnachfrage nach Silber den Rückgang im Industriebereich überkompensiert, aber gleichzeitig die angebotene Menge sinkt. Dabei sollte man im Blick behalten, dass die Zahl der Anwendungen für Silber weiter stetig ansteigt, was auch die industrielle Nachfrage verstetigt.

Vor dem Hintergrund des sehr hohen Gold-Silber-Ratios von über 110 und der gegenüber Gold besseren Positionierung an den Terminmärkten stehen die Chancen nicht schlecht, dass Silber im Jahresverlauf einen Teil der Gewinne, die Gold seit Jahresbeginn gemacht hat, nachholt.

 

Fazit

 

Silber hat beim Ausverkauf der Märkte im März 2020 überdurchschnittlich eingebüßt. Zudem wurde auch die Silberminenproduktion überdurchschnittlich vom Shutdown betroffen. Dies verbessert die Perspektiven für die Entwicklung des Silberpreises, auch wenn die endgültigen Auswirkungen auf die industrielle Nachfrage aktuell noch nicht abzusehen sind.

 

29.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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