Tagesbericht Silber vom 10.11.2025: Silberpreis und die USGS-Einstufung - Welche Folgen drohen für Anleger und Industrie

Eine anhaltende Angebotsknappheit muss den Silberpreis langfristig deutlich nach oben treiben

 

Der Silberpreis zeigt sich zum Wochenauftakt stark und notiert aktuell bei 49 US-Dollar je Unze – ein Niveau, das dem Hoch vom 23. Oktober entspricht. Damit setzt sich der Aufwärtstrend der vergangenen Tage fort. Anleger und Analysten blicken zunehmend auf das Edelmetall, das nicht nur als Wertspeicher, sondern auch als strategisch bedeutender Rohstoff an Relevanz gewinnt. Besonders die jüngste Einstufung von Silber als „kritischer Rohstoff“ durch die US Geological Survey (USGS) sorgt für Bewegung an den Märkten und verleiht der Diskussion um die Versorgungssicherheit neue Dynamik.

Über 60 Prozent des weltweiten Silberverbrauchs stammen mittlerweile aus industriellen Anwendungen – von der Elektromobilität über Medizintechnik bis zur Solarindustrie. Diese anhaltend starke Nachfrage steht einer zunehmend angespannten Versorgungslage gegenüber. Schon seit Jahren übersteigt der globale Verbrauch das verfügbare Angebot, wodurch die Lagerbestände kontinuierlich sinken. Die Aufnahme in die USGS-Liste könnte politische Reaktionen auslösen, etwa in Form von Exportbeschränkungen oder Subventionsprogrammen, die den Markt zusätzlich verknappen. Marktbeobachter rechnen daher mit einer anhaltend hohen Volatilität. Das Industriemetall hat damit nicht nur einen wirtschaftlichen, sondern auch einen strategischen Stellenwert erreicht, der langfristig Preisimpulse auslösen dürfte.

 

 

 

Silberpreis: Geopolitische und wirtschaftliche Signalwirkung

 

Die Entscheidung der US-Behörden markiert einen Wendepunkt in der Wahrnehmung von Silber (TVC:SILVER). Während Gold traditionell als sicherer Hafen gilt, rückt Silber zunehmend in die Rolle eines Schlüsselfaktors für Zukunftstechnologien. Seine Bedeutung für die Energiewende, insbesondere für Photovoltaikanlagen, macht es zu einem unverzichtbaren Bestandteil globaler Lieferketten. Politische Akteure reagieren sensibel auf diese Entwicklung – und mit ihnen die Märkte. Die wachsende Diskrepanz zwischen industriellem Bedarf und real verfügbaren Mengen dürfte in den kommenden Monaten zum dominierenden Treiber für den Silberpreis werden.

 

Technische Analyse: Stabilisierung mit Chancen auf Fortsetzung

 

Charttechnisch zeigt sich der Silberpreis in einer interessanten Ausgangslage. Der 10-Tage-Durchschnitt signalisiert einen kurzfristigen Aufwärtstrend, während der Kurs oberhalb dieser Linie notiert. Auch der 50-Tage-Durchschnitt bleibt intakt und bestätigt die mittelfristige Stärke. Der RSI liegt mit 57,1 Punkten im neutralen Bereich, was auf ein ausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen Käufern und Verkäufern hinweist. Der MACD hingegen zeigt weiterhin ein negatives Vorzeichen und deutet auf temporären Druck auf der Unterseite hin. Insgesamt ergibt sich ein gemischtes, aber konstruktives Bild: Der Silberpreis könnte in dieser Konstellation sowohl eine Konsolidierung als auch einen erneuten Aufwärtsimpuls erleben – vor allem, wenn die fundamentalen Faktoren weiter zugunsten des Edelmetalls wirken.

 

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10.11.2025 - Andreas Opitz

 

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