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Skandinavische Kronen im Fokus

Die drei Kronen im Vergleich

NTG24 - Skandinavische Kronen im Fokus

 

Die Währungen der skandinavischen Staaten Dänemark, Schweden und Norwegen werden zwar von den jeweiligen Wechselkursregimes bestimmt. Denn die dänische Krone unterliegt dem Wechselkursmechanismus 2 und ist somit seit der Einführung des Euro am 01.01.1999 an diesen gebunden. Dies macht eine Verteidigung eines engen Fluktuationsbandes gegen den Euro geldpolitisch zwingend.

Anders in Schweden und Norwegen. Hier spiegelt die Entwicklung des Kurses gegenüber dem Euro ihre relative Stellung deutlich stärker Marktkräfte wider.

 

Skandinavische Kronen

 

Ein Blick auf den relativen Kursverlauf der letzten 10 Jahre zeigt, dass die dänische Krone deshalb (gezwungenermaßen) deutlich stabiler gegen den Euro war.

Aber: Dies ist kein Selbstzweck. Denn wenn die politischen und ökonomischen Kosten dieser Stabilität größer sind als die Vorteile dieser Stabilität, dann würde die Entscheidung möglicherweise anders ausfallen, wenn man noch einmal darüber entscheiden könnte.

Einstweilen reagieren die norwegische und schwedische Krone mit einer Abschwächung gegen den Euro. Hier spielt auch die Zinspolitik eine Rolle, aber im Falle Norwegens auch, dass der Ölpreis seit seinem Absturz in Sommer 2014 sich nur teilweise erholt hat. Die Zinserwartungen für die schwedische Krone sind zuletzt wieder angestiegen, da die schwedische Notenbank ihre Negativzins-Politik, wenn auch nur schweren Herzens und mit großen Bauchschmerzen, beendet hat.

 

Fazit

 

Die Kombination dieser beiden Unterschiede erklärt die Divergenz zwischen schwedischer und norwegischer Krone zumindest teilweise.

Perspektivisch dürfte eine Abwertung der Kronen Schwedens und Norwegens ein probates Mittel sein, den Druck der ,,Terms of Trade‘‘ aufzufangen und damit die inländische Wirtschaft zu unterstützen.

Knirschen dürfte es hingegen, wenn die dänische Krone zu stark wird und in Dänemark die ökonomischen Vorteile niedriger Zinsen marginal werden. Eine zu starke Dänenkrone könnte so zur Fußfessel einer internationalen Abwertungsdynamik werden. Denn die Zeichen globaler Geldpolitik stehen auf Sturm und Expansion. Wieviel Vertrauen man in Skandinavien allerdings in dieses Szenario hat, sollte gelegentlich hinterfragt werden. Denn die Euroeinführung im Jahre 2002 wurde in Dänemark durch einen Volksentscheid am 28. September 2000 verhindert. Schweden hatte bislang auch nur geringes Interesse an einem Eurobeitritt, und in Norwegen ist (geldpolitische) Freiheit ebenfalls noch einiges wert. Man darf gespannt sein, wie sich die skandinavischen Währungen in den kommenden Turbulenzen schlagen.

 

02.03.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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