Snowflake: Grosskundenstamm wächst deutlich

Snowflake wächst stark, aber die Wall Street verlangt mehr

 

Die Nachfrage nach Cloud-Produkt ist weiterhin hoch. Die Unternehmen haben noch viel Nachholbedarf, aber die Wachstumsraten der Nachfrage beginnen langsam zu sinken.

Das Geschäft von Snowflake (US8334451098) wächst und gedeiht. Der Spezialist für Datenverarbeitung in der Cloud konnte seinen Umsatz im 3. Fiskalquartal um 67 % im Jahresvergleich auf 522,8 Mio. US-Dollar steigern. Ein starkes Wachstum, das allerdings leicht unter den Erwartungen der Wall Street lag, die im Schnitt mit 539 Mio. US-Dollar gerechnet hatten. Das noch offene Vertragsvolumen wuchs allerdings auch deutlich um 66 % auf inzwischen 3,0 Mrd. US-Dollar an Umsätzen, die in Zukunft verbucht werden. 

Der Rohertrag stieg schneller als der Umsatz. Snowflake erwirtschaftete im abgeschlossenen Quartal einen Rohertrag, der 71 % über dem Vorjahresniveau liegt. Betrachtet man die ersten neun Monate, ist das jedoch auch hier eine Abschwächung des Wachstums. Im Vergleich zu anderen Tech-Unternehmen ging Snowflake zudem nicht „in Deckung“, sondern forciert seine Wachstumsstrategie weiter. Das hatte unter anderem zur Folge, dass die Ausgaben für Marketing und Vertrieb sowie für die Forschung und Entwicklung deutlich stiegen. Nach Steuern weist die Gesellschaft für das 3. Fiskalquartal einen Verlust von -201,44 Mio. US-Dollar nach -154,86 Mio. US-Dollar im Vorjahresquartal aus.

 

Snowflakes Wachstumsraten sinken

 

Sehr positiv entwickelt sich weiterhin der Kundenstamm. Dieser wuchs im 3. Fiskalquartal sowohl im Jahresvergleich als auch erneut sequenziell im Vergleich zum Vorquartal. Zum Quartalsende betreute man 7.292 Kunden (+34 %), wovon 287 Grosskunden sind, die für jeweils mehr als 1 Million US-Dollar Umsatz pro Jahr stehen. Die Zahl der Grosskunden wuchs sogar noch schneller und stieg im Jahresvergleich um 94 %. Hierzu trug unter anderem die Neukundenakquise, aber vor allem auch die hohe Zufriedenheit der Bestandskunden bei, die ihren Umsatz mit Snowflake deutlich steigerten. Von den Forbes Global 2000 Unternehmen zählt man inzwischen 543 zu seinem Kundenstamm.

 

 

Kritisch unter langfristigen Perspektiven ist jedoch die grosse Fokussierung auf den amerikanischen Markt. Snowflake setzt sehr konstant etwas mehr als 80 % seines Umsatzes in Nord- und Südamerika um. Der Rest entfällt auf das nicht-amerikanische Ausland. Die Expansion des Umsatzes ist also geografisch sehr stark in Amerika verankert. Einer der Gründe dafür können die strengen Datenschutzgesetze in Europa sein, die im Zweifel die Arbeit mit Daten in der Form, wie es Snowflake anbietet, vereiteln.

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Offenlegung: Herr Fritz hält zum Zeitpunkt der Empfehlung eine Long-Position in Snowflake.

 

02.12.2022 - Mikey Fritz

 

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