Starke Woche für TUI, Bayer versucht sich an der Erholung, Renk schnauft durch und BYD wirkt angekratzt

Was die Anleger vor Ostern beschäftigt hat

 

Am Karfreitag blicken die Börsianer auf eine bewegte und unter dem Strich erneut erfolgreiche Woche zurück. Zwar werden die Warnungen lauter, die von einer möglichen Blasenbildung und schmerzhaften Korrekturen warnen. Bisher lassen die Bullen sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Im KI-Bereich machte sich zwar dezente Abkühlung bemerkbar, anderswo ging es aber munter in die Höhe.

 

Zu den größten Gewinnern zählte in dieser Woche, passend zu den Osterferien, die Aktie von TUI (DE000TUAG505). Um 15,9 Prozent konnte das Papier sich auf Wochensicht steigern und nach Zugewinnen von 1,1 Prozent am Donnerstag bei 7,63 Euro zum Osterwochenende landen. Auf Schlusskursbasis entspricht das einem neuen Hoch im laufenden Jahr. Außerdem konnten Zwischenhochs aus Dezember und Juli 2023 überwunden werden.

Charttechnisch ist das ein klarer Ausbruch und die Aktionäre scheinen endlich die fundamental guten Aussichten für den Reiseanbieter würdigen zu können. Die Käufer haben bei TUI den Grundstein für eine Rallye gelegt, welche die Kurse im besten Fall durchaus noch in zweistellige Kursgefilde bewegen könnte. Spannend wird nun zu sehen sein, ob die Bullen das erreichte Kursniveau auch zu verteidigen wissen. Doch darüber müssen wir uns erst in der nächsten Woche Gedanken machen.

 

Bayer hält sich wacker

 

Auch für die schwer angeschlagene Aktie von Bayer (DE000BAY0017) geht eine angenehme Woche zu Ende. Nach dem jüngsten Kurssprung am Mittwoch ging es gestern zwar nicht noch weiter aufwärts. Doch die Käufer verteidigten vorherige Aufschläge und ließen den Titel mit einem Kurs von 28,40 Euro in die Feiertage ziehen. Auf Wochensicht ging es damit um nicht ganz zehn Prozent in die Höhe und aus charttechnischer Sicht haben die Bullen wieder eine Duftmarke hinterlassen.

Die vielen Baustellen im Konzern wird deshalb kaum jemand einfach vergessen und es ist weiterhin viel Druck von oben zu spüren. Mit einer fulminanten Kursrallye ist da eher nicht zu rechnen. Hoffen lässt sich aber darauf, dass die Bayer-Aktie zumindest ihren Tiefpunkt überwunden haben könnte. Legt der Konzern jetzt mit der einen oder anderen guten Nachricht nach, wäre vielleicht ein Angriff auf die psychologisch wichtige 30-Euro-Marke denkbar.

 

Renk: Über das Ziel hinausgeschossen?

 

Letztere hat die Aktie von Renk (DE000RENK730) in dieser Woche weit hinter sich gelassen. Bis auf 37,92 Euro ging es hier in die Höhe, was absolut beeindruckend ist. Anfang Februar kam der Rüstungskonzern erst an die Börse, und das zu einem Ausgabepreis von 15 Euro. Wer sich zu einem solchen Preis Anteile sichern konnte, blickt schon jetzt auf Kursgewinne, wie sie manch andere Aktie erst nach einem Jahrzehnt zu bieten hat.

 

Die Deutsche Bank warnt allerdings in einer neuen Studie vor allzu viel Euphorie. Die kürzlich veröffentlichten Zahlen hätten zwar die Erwartungen erfüllt, doch die Analysten sehen mit Blick auf den Cash Flow auch negative Tendenzen. Es reicht lediglich für eine Halteempfehlung und das Kursziel wird bei mittlerweile mageren 28 Euro angesetzt. Nach Ansicht der Deutschen Bank wäre Renk also reif für eine Korrektur. Die Käufer ließen sich davon nicht stören und bewegten die Aktie am Donnerstag um weitere 4,2 Prozent in die Höhe.

 

BYD unter Druck

 

BYD (CNE100000296) hatte da deutlich weniger Glück und musste gestern hierzulande Abschläge von gut zwei Prozent wegstecken. Auf Wochensicht gaben die Kurse sogar um 7,8 Prozent nach. Die meisten Anteilseigner scheinen mit den vorgelegten Zahlen nicht zufrieden zu sein. Jene zeigten zwar nach wie vor ein Wachstum. Jenes spielte sich aber langsamer ab als in vergangenen Jahren und noch dazu sind die vielen Rabatte in den Bilanzen immer deutlicher zu spüren.

Zumindest die Analysten von Citi bleiben diesbezüglich aber entspannt und sprechen gar davon, dass BYD die Margen bisher über der Konsensschätzung gehalten habe. Das motiviert die Börsenprofis, ihre Kaufempfehlung beizubehalten und ein Kursziel von 463 HKD auszusprechen, was umgerechnet rund 55 Euro entspricht. Für den Moment bleibt das aber eine luftige Fantasie. In der Realität kämpfte die BYD-Aktie zuletzt darum, nicht die Marke bei 200 HKD nach unten zu passieren. Dabei war ihr immerhin Erfolg gegönnt und es ging letztlich mit 201,60 HKD in die Ostertage.

 

Frohe Ostern!

 

Es ist derzeit nur schwierig vorherzusehen, wie die Märkte sich nach dem Osterfest verhalten könnten. Doch es ist kaum von der Hand zu weisen, dass mit jedem neuen Rekord bei DAX und Co. die Gefahr von Gewinnmitnahmen zunimmt. Während die christliche Welt also in den kommenden Tagen die Auferstehung Jesu Christi feiert, könnte an der Börse mit etwas Pech ein umgekehrtes Szenario drohen. Allerdings spricht die weitverbreitete Zuversicht und Hoffnung auf sinkende Zinsen auch dafür, dass Korrekturen nicht direkt einen großen Crash auslösen werden. Wahrscheinlich ist jetzt aber ohnehin nicht der richtige Zeitpunkt, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich wünsche Ihnen allen frohe Ostern und erholsame Feiertage!

29.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)