TUI lehrt die Bären das Fürchten, die Deutsche Bank sinniert über Zinssenkungen, Volkswagen blickt mutig nach vorn und selbst Plug Power landet im grünen Bereich
Die Anleger können mit der auslaufenden Woche zufrieden sein
Es gab in den letzten Tagen nicht nur gute Nachrichten zu sehen und vor allem erneut robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt versetzten mancher Hoffnung auf eine Zinswende zeitweise einen kleinen Dämpfer. Letztlich ließen die Bullen sich davon aber nicht entmutigen und schritten am Freitag wieder frohen Mutes voran.
Die wahrscheinlich angenehmste Überraschung der Woche ist die Aktie von TUI (DE000TUAG505), welche gestern um weitere 2,45 Prozent in die Höhe marschieren und zum Wochenende bei 7,27 Euro landen konnte. Der Titel kratzt damit schon am Juli-Hoch, wo der letzte Widerstand auf dem Weg zu einer handfesten Erholungsrallye warten könnte. Ausgelöst wurden die deutlichen Zugewinne nach mehr als ansehnlichen Geschäftszahlen.
Jene ließen die Skeptiker verstummen und brachten nicht zuletzt die Leerverkäufer in die Bredouille. Es wird darüber gemunkelt, dass die enormen Zugewinne einem kleinen Short Squeeze zu verdanken sein könnten. So oder so erlebte das Papier eine der besten Woche seit sehr langer Zeit. Um ganze 27,7 Prozent ging es in den letzten Tagen in die Höhe.
Deutsche Bank: Nicht mehr lange?
Bei der Deutschen Bank (DE0005140008) mussten die Anteilseigner sich mit etwas kleineren Kurssprüngen zufriedengeben. Mit Zugewinnen von 2,23 Prozent am Freitag schaffte es die Aktie aber letztlich doch noch, die laufende Woche sehr erfolgreich abzuschließen. Mit einem Kurs von 11,82 Euro zum Wochenende konnte der höchste Schlusskurs seit Anfang März erzielt werden. Damit lässt sich wohl erstmals behaupten, dass die Aktie die Bankenkrise endlich verdaut haben könnte.
Für gute Stimmung sorgt die Deutsche Bank mit Spekulationen über den Zinskurs der EZB. Kurz zusammengefasst geht das Geldhaus davon aus, dass die Notenbanker die Zinsen im kommenden Jahr schneller und kräftiger senken werden, als die Märkte es momentan annehmen würden. Damit einher geht freilich die Hoffnung auf eine kräftige Erholung der dezent stockenden Konjunktur und das käme auch der Deutschen Bank zugute, auch wenn jene von hohen Zinsen sehr viel mehr profitiert als andere Unternehmen.
Volkswagen bringt sich in Stellung
Bei Volkswagen (DE0007664039) richtet der Blick sich ebenfalls klar in Richtung Zukunft. In dieser Woche hat der Konzern laut Arbeitnehmervertretern erste Eckpunkte für sein großes Effizienzprogramm abgesteckt. Noch vor Weihnachten soll die Belegschaft im Detail über die weiteren Pläne aufgeklärt werden. Erwartet werden vor allem Einsparungen, um die Margen wieder in höhere Regionen zu befördern. Als eine erste Maßnahme wurde der Stopp eines Neubaus für ein Entwicklungszentrum angekündigt.
Es bleibt offen, was auf die Anleger jetzt noch zukommen mag. Jene blicken aber wieder zuversichtlicher nach vorn und bescherten der Volkswagen-Aktie Zugewinne in Höhe von 7,4 Prozent. Mit 114,86 Euro zum Wochenende konnte der Titel endlich wieder einen nennenswerten Abstand zu den Tiefstständen knapp unterhalb der 100-Euro-Marke herstellen. So richtig über den Berg ist man damit aber leider noch nicht.
Plug Power: Raus aus dem Kurskeller?
Keinerlei gute Neuigkeiten konnte in letzter Zeit Plug Power (US72919P2020) präsentieren. Im Gegenteil, die Aktie geriet sogar zeitweise schwer unter Druck, als Gerüchte über heftige Rückschläge bei US-Förderungen für Wasserstoffprojekte die Runde machen. Die Bullen entschieden sich aber offenbar dafür, sich die Erholungsbewegung davon nicht vollkommen zunichtemachen lassen zu wollen. Mit einem Plus von 2,77 Prozent meldete die Käufer sich gestern zurück.
Es bleibt bei einem Minus von nicht ganz acht Prozent auf Wochensicht. Gleichwohl notiert Plug Power mit 3,83 Euro zum Wochenende ein gutes Stück höher als bei den Tiefstständen Ende November, welche knapp über 3 Euro anzutreffen sind. Es besteht also die Hoffnung darauf, dass die leichte Tendenz zur Erholung noch nicht völlig zerstört wurde. Die hohe Nervosität ist aber kaum zu leugnen und schon das nächste unschöne Gerücht könnte wieder für Unruhe sorgen. Die Aktie bleibt eine spekulative Angelegenheit.
Die Hoffnung regiert
Allgemein gibt die Konjunkturlage eigentlich nur wenige Argumente, auf denen sich die sehr kräftige Jahresendrallye stützen ließe. Großen Einfluss nimmt schlicht die Hoffnung darauf, dass es 2024 endlich wieder aufwärts geht bei Themen wie Zinsen, der Konsumlust und dergleichen mehr. In Stein gemeißelt ist das aber leider noch lange nicht. Ohne als Spaßbremse gelten zu wollen, sei daher an dieser Stelle weiterhin eine gesunde Portion Vorsicht und auch eine gewisse Skepsis empfohlen.
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09.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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