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TeamViewer-Aktie droht nach enttäuschenden Q1-Zahlen eine massive Abverkaufswelle

Vertrauensbasis schwindet

NTG24 - TeamViewer-Aktie droht nach enttäuschenden Q1-Zahlen eine massive Abverkaufswelle

 

Nachdem das Softwareunternehmen TeamViewer (DE000A2YN900) seine Q1-Zahlen veröffentlicht hat, setzte ein massiver Abgabedruck bei der Aktie des Unternehmens ein. Dies scheint auf den ersten Blick reichlich verwunderlich, da die Entwicklung des Geschäftsmodells aus firmeneigener Perspektive extrem gut war. So kommunizierte TeamViewer-CEO Oliver Steil im Rahmen der Berichterstattung: „Im ersten Quartal dieses Jahres haben wir unseren Wachstumskurs eindrucksvoll fortgesetzt und konnten gleichzeitig entscheidende strategische Weichen stellen, um TeamViewer zu einer globalen Technologiemarke weiterzuentwickeln.“ Dennoch halten wir die Skepsis vieler Investoren für durchaus gerechtfertigt, da auf den zweiten Blick nicht alles Gold ist, was lediglich nur glänzt.

So konnten die Süddeutschen ihre Erlöse gegenüber der Vorjahresperiode zwar um 15 % auf 118,3 Millionen Euro und die Abonnentenzahl auf um 17 % auf 0,603 Millionen steigern. Dennoch haben viele Anleger wegen der Covid-19-Pandemie und dem damit verbundenen Trend zum Home-Office offenbar eine weitaus bessere Performance erwartet. Gleiches dürfte sicherlich auch für die Profitabilität gelten, wobei sich der Nettogewinn im ersten Quartal auf 3,25 Millionen nach 12,13 Millionen Euro im Vorjahr reduzierte. Entsprechend ging das EPS von 0,06 Euro auf 0,02 Euro zurück.

 

TeamViewer mit umfangreichen Sponsoring-Aktivitäten

 

Für Schlagzeilen sorgte im März die Meldung, dass die Göppinger Firma in den kommenden fünf Jahren Hauptsponsor bei Manchester United wird und auch auf den Trikots des Premier-League-Klubs Werbung platzieren wird. Auch wenn die Firma hierzu keine konkreten finanziellen Details kommunizierte, so schätzen Experten die Kosten für den Deal auf rund 275 Millionen Euro. Allerdings halten wir die kritischen Fragen am Kapitalmarkt, welche von einem sehr ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis sprechen, für durchaus gerechtfertigt. So sind wir überzeugt, dass TeamViewer diese Mittel mit anderen Werbemaßnahmen durchaus effizienter hätte verwenden können.

 

 

Entsprechend ist es keinesfalls verwunderlich, dass die TeamViewer-Aktie ihren seit Ende Februar anhaltenden Abwärtstrend zuletzt fortsetzte und bis heute in dem vergleichsweise kurzen Zeitraum ein Drittel ihres Wertes verlor. Trotz des jüngsten Kursrückgangs wird das Papier immer noch mit einem geschätzten 2021er-KGV von 78 und einem 2022er-KGV von 47 gehandelt. Gleichzeitig beläuft sich das 2021er-KUV und 2022er-KUV gemäß der Konsensschätzungen auf 12,7 bzw. 9,9, was für eine Firma, die auf Zwölfmonatssicht ihre Umsätze um lediglich 15 % steigern konnte, als überaus ambitioniert erscheint.

 

Das Fazit:

 

Aktuell stufen wir die TeamViewer-Aktie als weit überdurchschnittlich riskant ein, da es durchaus sein könnte, dass der Optimismus des Managements hinsichtlich der Aktivitäten mit Manchester United, aber auch für die generelle weitere Firmenentwicklung übertrieben sein könnte. Zudem dürfte sich die Wettbewerbssituation auf dem Markt für Fernwartungssoftware mittelfristig durch den Eintritt neuer Konkurrenten durchaus verschärfen, weshalb wir einen weiteren Kursabschlag von 50 % oder mehr bei der Aktie keinesfalls ausschließen können.

 

06.05.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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