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Morphosys enttäuscht die Anleger mit einem extrem schwachen Ausblick für 2021

Umsatzeinbruch in 2021

NTG24 - Morphosys enttäuscht die Anleger mit einem extrem schwachen Ausblick für 2021

 

In den vergangenen Monaten stand die Biotech-Branche auch wegen der Corona-Pandemie massiv im Fokus der Anleger. Allerdings konnte die Morphosys-Aktie (ISIN: DE0006632003; WKN: 663200) in keiner Weise von dieser Euphorie profitieren. Vielmehr tendierte der Titel bereits seit Juli 2020 in einem Abwärtstrend, der jetzt noch einmal deutlich an Fahrt aufnahm. Getrieben wurde der jüngste Ausverkauf vor allem durch die Prognose, dass die Oberbayern im Jahr 2021 lediglich Erlöse von 150 Millionen bis 200 Millionen Euro erwarten, womit das Umsatzniveau aus dem Jahr 2020 von 328 Millionen Euro erheblich unterschritten wird.

Entsprechend drohen der Firma auch wieder Nettoverluste, wobei Morphosys bereits im Zeitraum von 2016 bis 2019 deutlich rote Zahlen schrieb. Zwar verfügt die Firma immer noch über eine aussichtsreiche Forschungspipeline, wobei viele medizinische Wirkstoffe mit namhaften Konzernen wie Novartis, Roche, Johnson & Johnson/Janssen, Pfizer, Bayer und Boehringer-Ingelheim verpartnert wurden. Dennoch ist die Enttäuschung vieler Anleger, dass Morphosys nach über zwei Jahrzehnten Forschungstätigkeit noch kein hinreichend hohes und stetiges Profitabilitätsniveau erreichen konnte, durchaus nachvollziehbar. So konnte die Firma Evotec (ISIN: DE0005664809; WKN: 566480) zuletzt bereits regelmäßig Nettoprofite erzielen, weshalb auch die Performance dieses Titels zuletzt deutlich besser war.

 

Warnzeichen waren bei Morphosys schon im Herbst 2020 absehbar

 

Am 30. September 2020 kündigte der damalige Finanzvorstand Jens Holstein seinen Rücktritt zum Jahresende 2020 an. Dies löste bei einigen Experten bereits damals Irritationen aus, da bereits 14 Tage später die Platzierung einer Wandelanleihe im Volumen von 325 Millionen Euro verkündet wurde. Zudem deutet die Neubesetzung des Postens, welcher erst am 2. Februar durch Sung Lee eingenommen wurde, dass der Übergang alles andere als geplant verlief. Mit dem jüngst verhaltenen Ausblick sind daher die Sorgen der Marktteilnehmer vor weiteren negativen Überraschungen durchaus gerechtfertigt.

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefePrinzipiell ist die Bewertung eines Biotech-Unternehmens anhand klassischer Kennziffern wie dem KGV oder dem KUV nicht zielführend, zumeist diese oftmals zunächst Verluste schreiben. Vielmehr kommt es auf die Werthaltigkeit der Medikamentenpipeline an, welche für externe Investoren aber nur sehr schwer oder kaum nachvollziehbar ist. Entsprechend ist es für Morphosys jetzt besonders wichtig, aus dem Bereich der Forschung wieder positive Impulse zu liefern. Sollte dies nicht passieren, droht ein weiterer massiver Ausverkauf der Aktie.

 

Fazit:

 

Aktuell ist das Kapitalmarktumfeld für den Titel negativ, wobei kaum abzusehen ist, wann das Papier wieder einen tragfähigen Boden herausbildet. Auch wenn sich einige Analysten zuletzt positiv für die Aktie äußerten, so sollte zunächst eine Trendwende beim Kursverlauf abgewartet werden. Sollte Morphosys mittelfristig keine signifikanten Entwicklungserfolge liefern, so droht ein weiterer massiver Kursverfall.

 

18.03.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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