als .pdf Datei herunterladen

Bei der Übernahme von Twitter durch Elon Musk ist das letzte Wort noch nicht gesprochen

Das könnte ein teurer Spaß werden

NTG24 - Bei der Übernahme von Twitter durch Elon Musk ist das letzte Wort noch nicht gesprochen

 

Bereits im Mai orakelten einige Analysten, dass Elon Musk nach Ausreden suche, um sich von der geplanten Twitter-Übernahme zurückziehen zu können. Damals beschwerte der Tesla-Chef sich erstmals darüber, dass der Konzern falsche Angaben bezüglich der Fake- und Spam-Konten bei dem Kurznachrichten dienst mache.

Konkret zweifelt Musk bis heute an, dass diese weniger als fünf Prozent aller aktiven Nutzerkonten ausmachen. Abseits von einem Gefühl, welches seinen Angaben zufolge sowohl ihn selbst als auch andere Nutzer beschleicht, konnte er dafür bisher aber keine triftigen Beweise vorlegen. Ebenso konnte er offensichtlich bei seiner Abkehr von dem Milliardendeal auch durch die Offenlegung des gigantischen Datenstroms von Twitter (US90184L1026)) nicht umgestimmt werden.

So gaben Musks Anwälte am Freitag bekannt, den Deal platzen zu lassen, da Twitter falsche Angaben gemacht habe. Das Unternehmen will das aber nicht so einfach auf sich sitzen lassen und kündigte Gegenwehr an. Im Frühjahr noch wehrte man sich gegen die Übernahme an sich, nun will man eben diese unbedingt über die Bühne bringen, und das nicht ohne Grund.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeZu je 54,20 USD je Aktie wollte Musk das Unternehmen ursprünglich kaufen. Tatsächlich werden die Aktien derzeit nach einem heftigen Knick im nachbörslichen Handel vom Freitag derzeit nur zu etwa 35 USD gehandelt. Musk müsste also einen satten Aufpreis bezahlen und letztlich mehr als 40 Milliarden USD auf den Tisch legen. Nicht wenige Beobachter gehen davon aus, dass es auch genau dazu kommen wird. Denn die Chancen für den Space-X-Gründer, sich vor Gericht durchsetzen zu können, werden eher als gering angesehen.

 

Nur für Mutige

 

Gerade im US-Bundesstaat Delaware, wo der Rechtstreit ausgetragen werden wird, sprachen die Gerichte in der Vergangenheit in aller Regel Urteile zu Lasen von Käufern aus. Da die Argumentation von Elon Musk auch noch sehr dünn ist, steht jener mit einem denkbar schlechten Blatt da. Er kann sich nicht darauf verlassen, mit einer Strafe von rund einer Milliarde USD aus der Affäre zu kommen.

Damit ergeben sich potenziell Chancen für die Tesla-Aktie, welche im besten Fall die Verluste der letzten Wochen schlagartig wieder wettmachen könnte. Sollten die Gerichte Tesla Recht geben und den Verkauf per Zwang erwirken, so wäre das schon fast eine logische Konsequenz. Allerdings ist es freilich schwer riskant, sich auf einen solchen Ausgang der Streitigkeiten zu verlassen. Schließlich hat gerade Elon Musk schon des Öfteren mit unerwarteten Wendungen auf sich aufmerksam gemacht. Einige Analysten sehen auch die Möglichkeit, dass der Milliardär lediglich den Kaufpreis mit seinen jüngsten Ankündigugnen nach unten zu korrigieren versucht.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Für Spannung ist gesorgt

 

Es lässt sich wohl nur abwarten, zu welchem Ergebnis die Richter kommen werden und das entsprechende Verfahren könnte sich als sehr langwierig herausstellen. Die Anleger brauchen daher jetzt vor allem eine gehörige Portion Geduld und sollten sich erst einmal zu keinen Kurzschlussreaktionen hinreißen lassen. Die mögliche Erholung scheint verlockend, sie könnte aber auch schlicht ausbleiben und sollte sich Elon Musk mit seinen Plänen durchsetzen oder den Kaufpreis (deutlich) drücken könnten, so könnte eine größere Gegenbewegung bei der Twitter-Aktie auch schlicht ausbleiben.

Für den Mometn dürfte der Verkaufsdruck eher anhaltend, da durch die jüngsten Entwicklungen viel Unsicherheit in die Twitter-Aktie hineingelegt wurde. Wenn es etwas gibt, das Börsianer auf den Tod nicht ausstehen können, dann ist das die Ungewissheit. Dafür gab und gibt es gerade in diesem Jahr mehr als genug Beispiele. Langweilig wird es bei der Twitter-Aktie so schnell sicher nicht werden. In welche Richtung es kurz- und mittelfristig gehen wird, steht aber momentan vollkommen in den Sternen.

 

11.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)