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Weist der Dollarindex auf einen stärkeren US-Dollar?

Baut der Dollarindex einen fraktalen Doppelboden?

NTG24 - Weist der Dollarindex auf einen stärkeren US-Dollar?

 

Der US-Dollar befindet sich nach seiner letzten Aufwertungsphase im Zuge der Corona-Pandemie seit Herbst 2020 in einer Seitwärtsbewegung. Dabei hat der Dollarindex einen Doppelboden gebildet, der eine fraktale Struktur aufweist. Mithin könnte es sich bei der Unterschreitung des seit Mai 2011 laufenden Aufwärtstrend um ein charttechnisches Fehlsignal handeln. Im Ergebnis wäre der Abschluss der Doppelboden-Bildung mit einem Re-Break dieses Aufwärtstrends verbunden, der schließlich die Weichen für einen längerfristigen Anstieg des US-Dollars stellen könnte.

Ein Blick auf die langfristige Entwicklung des US-Dollarindexes in Chart 1 macht schnell deutlich, dass die aktuelle charttechnische Lage für die weitere Entwicklung des US-Dollars gegen die Komponenten des Index ambivalent ist.

Der US-Dollarindex ist eine Kennzahl, die den Wert des US-Dollars mi Hilfe eines Währungskorbs aus 6 Währungen vergleicht. Der Index ist dabei der geometrisch gewichtete Durchschnitt im Vergleich zu diesen Währungen. Der Dollarindex wurde 1973 eingeführt und an der US-Terminbörse ICE Futures gelistet.

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Werbebanner ClaudemusSeit der Einführung des Euro wird dieser mit 57,3 % im Dollarindex gewichtet. Zuvor hatte von den großen Eurowährungen die D-Mark einen Anteil von 20,8 %, der französische Franc 13,1 %, die italienische Lira 9 %, der niederländische Gulden von 8,3 % und der belgische Franken von 6,4 %.

Neben dem Euro hat im Dollarindex der japanische Yen ein Gewicht von 13,6 %, das britische Pfund von 11,9 %, der kanadische Dollar von 9,1 %, die schwedische Krone von 4,2 % und der Schweizer Franken von 3,6 %.

Ein steigender Dollarindex zeigt eine Aufwertung des US-Dollars gegenüber den Währungen des Währungskorbes an, während ein fallender Index eine Abwertung widerspiegelt.

Im Zuge der Corona-Pandemie hat der Dollarindex nun im vergangenen Jahr seine seit 2011 laufende Aufwärtstrendlinie (gestrichelte Linie) unterschritten, blieb aber mit seinen Tiefs seither oberhalb der Tiefs vom Februar 2018. Damit ist bislang eine wichtige Bedingung für eine Doppelbodenbildung erfüllt.

 

 

Hinzu kommt nun, dass der seit dem Trendbruch im November 2020 gebildete Doppelboden der zweite Teilboden eines größeren Doppelbodens ist, dessen erster Teilboden dem Tief vom Februar 2018 entspricht. Damit ist die Bodenstruktur potenziell fraktal. Diese skaleninvariante Eigenschaft ist in Chart 2 durch die unterschiedlich großen lila Rechtecke dargestellt.

 

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistEin Ausbruch nach oben ginge mit einiger Sicherheit mit einem erneuten Überschreiten der zuvor unterschrittenen Aufwärtstrendlinie einher. Zwar spricht die Dauer des Unterschreitens gegen ein Fehlsignal, jedoch ist dies aus dem Blickwinkel der Musterbildung des Doppelbodens plausibel, wonach der zweite große Teilboden ein Durchbrechen der Trendlinie erforderte, damit der Boden auf einem ähnlich tiefen Niveau liegt wie der erste Teilboden vom Frühjahr 2018.

 

Und was ist das Fazit?

 

Gewichtet man die Hinweise für und gegen eine Bodenbildung des Dollarindex, so neigt sich die Waage langsam zugunsten eines steigenden US-Dollars. Sollte dieser seinen kleinen Doppelboden mit einem Sprung über die Nackenlinie bei 93,44 Punkten beenden, gäben die Chartstruktur wie auch das sich anschließende Aufwärts-Momentum deutliche Warnsignale für jene, die auf einen mittelfristig schwächeren US-Dollar setzen. Ob sich diese Entwicklung einstellt, dürfte wesentlich von der relativen Entwicklung des Euros gegenüber dem US-Dollar abhängen. Damit ist der Dollarindex auch ein Spiegel der institutionellen Versuche, den Euro als vertrauenswürdige Währung zu erhalten.

 

20.07.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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