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US-Agrarministerium will Milchbestände aufkaufen

Corona-Schock in der US-Landwirtschaft

NTG24 - US-Agrarministerium will Milchbestände aufkaufen

 

Der Shutdown hat deutliche Auswirkungen auf die Wertschöpfungsketten bei Agrarrohstoffen. Die Lieferketten für Nahrungsmittel von Herstellern, Verteilern, Supermärkten und Endverbrauchern.

Die Quarantäne lässt die US-Verbraucher deutlich seltener in Restaurants gehen. Hauptbezugsquelle ist nun der Supermarkt. Der Absatzkanal Supermarkt hat aber andere Packungsgrößen als der B2B-Handel, was die US-Administration  nun dazu veranlasste, einzuschreiten.

Denn am Beispiel von Frischmilch wird deutlich, dass verderbliche Ware nicht rechtzeitig umverpackt werden kann und dann entsorgt werden muss. Viele Farmer kippen deshalb ihre Milch einfach in den Ausguss, anstatt weiter Lagerkosten aufzubringen, ohne hinreichende Gewissheit zu haben, die Milch auch rechtzeitig absetzen zu können. Kühe kann man eben nicht einfach mal bei der Milchversorgung ,,abstellen‘‘, bis die Lieferkette wieder läuft.

Ein limitierender Faktor dabei sind für die Farmer auch die begrenzten Lagerkapazitäten. Auf eine Milchschwemme sind sie einfach nicht vorbereitet. Das ist aber nicht das einzige Problem für die Farmer. Denn sie lecken sich immer noch die Wunden, die der Handelskrieg der US-Administration mit China gebracht hat. Dies zeigt exemplarisch der Futurepreis für Milch. Dieser ist in den letzten Wochen deutlich eingebrochen, wobei er sich erst im Jahresverlauf 2019 deutlicher von seinen vorangegangenen Tiefstständen erholt hatte.

 

Milch

 

Das US-Agrarministerium (US Department of Agriculture) will die Lage der Farmer nun stabilisieren. Wie der Agrarminister Sonny Perdue in dieser Woche mitteilte, will US-Präsident Trump, dass das Agrarministerium Milch- und Fleischprodukte 15,5 Mrd. Dollar im Rahmen des 23,5 Mrd. Dollar schweren Rettungspaketes für die Bauern aufkauft.

Genutzt werden sollen die aufgekauften Bestände für die ,,Food Banks‘‘, in denen die Schlangen immer länger werden. Nach Aussage von Perdue sei auch ein internationaler Export möglich.

 

Fazit

 

Es ist derzeit noch nicht klar, wie lange die Restaurants und Bars geschlossen bleiben. Aber der Stress am Beginn der Lieferkette bei den Farmern zeigt, dass das Risiko von Insolvenzen in der Landwirtschaft deutlich gestiegen ist. Man darf also gespannt sein, was dies für die langfristige Versorgungsstabilität und den Ausgang der nächsten US-Präsidentschaftswahl bedeutet.

 

19.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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