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Chipmangel und Co sind bei Volkswagen mittlerweile kein Thema mehr, doch beim Auftragseingang scheint es zu hapern

Die Aussichten bleiben unsicher

NTG24 - Chipmangel und Co sind bei Volkswagen mittlerweile kein Thema mehr, doch beim Auftragseingang scheint es zu hapern

 

Während der Corona-Pandemie kam Volkswagen mit der Produktion nicht hinterher, da die Lieferketten schwer ins Stocken gerieten und es an Computerchips und anderen wichtigen Bauteilen mangelte. Solche Probleme hat der Konzern nun weitgehend hinter sich gelassen. Es kündigen sich jedoch neue Herausforderungen an und besonders beim Auftragseingang scheint es nicht so zu laufen, wie die Aktionäre es sich wünschen würden.

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Wie einem Bericht der „FAZ“ zu entnehmen ist, sorgen sich vermehrt Angestellte von Volkswagen (DE0007664039) um eine bedenklich niedrigen Auftragseinfang. So etwa im Werk in Emden, für welches Betriebsratschef Manfred Wulff vor gar nicht langer Zeit eine deutliche Steigerung der Produktion in Aussicht stellte. Nachdem vergangenes Jahr nur 146.000 Autos vom Band liefen, sollten es in diesem Jahr rund 100.000 mehr sein. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, ist allerdings wohl eher fraglich.

Zwar zeigen sich in den Werken von Volkswagen durchaus Anzeichen der Besserung. Allerdings längst nicht in dem Maße, wie es viele sich erhofft hatten. Ähnliche Problematiken zeigen sich in vielen anderen Werken. Der Auftragseingang kommt nicht so recht in die Gänge und der Autobauer wird seine Kapazitäten wohl auch in diesem Jahr nicht annähernd ausreizen könnten. Ein VW-Manager wird mit den Worten zitiert, dass man vom Auftragsbestand nach einem Rückstau während der Pandemiejahre lebe.

 

Das könnte hässlich werden für Volkswagen

 

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDas Problem dabei ist freilich, dass der Rückstau nicht ewig anhalten wird. Perspektivisch zeichnen sich da schon wieder magere Zeiten ab. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern mit 9,5 Millionen verkauften Fahrzeugen. Geplant wurde vor der Corona-Pandemie noch damit, die Produktion mittelfristig auf 12 bis 14 Millionen Fahrzeuge zu erweitern. Insider sprechen da recht unverhohlen von einer klaffenden Lücke auf der Nachfrageseite. Das könnte für Volkswagen nicht zuletzt aufgrund der eigenen Firmenpolitik schwierig werden.

Im Konzern gilt seit Jahrzehnten und bis heute der Grundsatz, dass Werke nicht geschlossen werden. Sollte die aktuelle Entwicklung sich weiter fortsetzen, könnten da einige Standorte in Zukunft wieder viel Däumchen drehen und eher weniger Fahrzeuge produzieren. Gerüchten zufolge brodelt es bei den Arbeitnehmervertretern bereits. Jene befürchten schon, dass bereits getätigte Zusagen für einige Werke wieder zurückgezogen werden könnten.

Volkswagen hat dabei nicht nur mit der Konsumflaute an sich zu kämpfen. Auch im Bereich der E-Autos blieben die erhofften Erfolge bisher aus. ID.3 und ID.4 haben nicht so eingeschlagen, wie es sich Konzern und Aktionäre vorgestellt hatten. Zwar kann Porsche noch mit überzeugenden Zahlen punkten. Das allein wird den gigantischen Konzern insgesamt aber nicht besonders weit tragen können. Es zeichnen sich neue Herausforderungen ab und wie der noch recht frische CEO Oliver Blume damit umzugehen gedenkt, muss sich noch zeigen.

 

Die Volkswagen-Aktie im Zeichen der Skepsis

 

Skepsis macht sich auch bei den Aktionären seit einer Weile breit. Dass die Produktion aktuell besser läuft als im Vorjahr, fand an den Märkten zwar Anerkennung. Doch seit dem März befindet die Volkswagen-Aktie sich in einer Phase der Korrektur und dümpelt derzeit rund um die Marke bei 120 Euro vor sich hin. Am Dienstag reichte es für einen Schlusskurs von 124,04 Euro. Auf Jahressicht sind Verluste von 21,3 Prozent zu beklagen.

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Werbebanner EMH PM TradeIns Visier nimmt Volkswagen nun wohl wieder vermehrt den Volumenmarkt, nachdem die vergangenen Jahre noch hauptsächlich im Zeichen margenstarker Premiumfahrzeuge standen. Skeptiker befürchten jedoch, dass der Konzern hier in der jüngeren Vergangenheit zu lange geschlafen hat. Ob Pläne zur Kostensenkung da fruchten werden und die Wettbewerbsfähigkeit auf lange Sicht gegeben ist, daran gibt es durchaus Zweifel. Volkswagen selbst gibt sich aktuell noch recht optimistisch. Der Aktienkurs zeigt aber, dass nur wenige Anleger diese positive Grundeinstellung teilen.

 

07.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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