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Der Novavax-Impfstoff wird mit Missachtung gestraft und auch für die Aktie interessiert sich kaum noch jemand

Ist alle Hoffnung verloren?

NTG24 - Der Novavax-Impfstoff wird mit Missachtung gestraft und auch für die Aktie interessiert sich kaum noch jemand

 

Als erstes Unternehemn überhaupt schaffte es Novavax, in der EU einen Corona-Impfstoff vollkommen ohne mRNA an den Start zu bringen. Ursprünglich ruhten darauf große Hoffnungen nicht nur von Seiten der Anleger. Das Vakzin sollte den großen Durchbruch bei einer Impfkampagne bringen, die bis heute ihre ursprünglichen Ziele nie erreichen konnte.

Geworden ist aus diesem Traumszenario leider nicht allzu viel. Schon kurz nach den ersten Auslieferungen häuften sich Berichte, dass die Nachfrage nach dem Impfstoff von Novavax verschwindend gering ausfiele. Viele Arztpraxen monierten, dass sie Impfstoffe schon vernichten mussten, da sich schlicht keine Impflinge dafür fanden. Die niedrige Nachfrage musste mit den jüngsten Zahlen schließlich auch Novavax (US6700024010) selbst bestätigten und damit gleichzeitig die eigene Prognose für das laufende Jahr drastisch kürzen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGerade die weiteren Aussichten sind aktuell katastrophal. Denn ohnehin kaum vorhandene Nachfrage dürfte mit Blick auf Omikron kaum weiter ansteigen. Schließlich gilt die Wirksamkeit gegen die Subtypen BA.4 und BA.5 bei derzeit erhältlichen Vakzinen als sehr eingeschränkt. Wer sich bisher nicht für den Novavax-Impfstoff interessierte, wird das heute erst recht nicht tun. Stattdessen richten sich wieder alle Blicke auf die mRNA-Impfstoffe von BioNTech (US09075V1026) und Co.

Seit Kurzem ist der Novavax-Impfstoff auch in den USA zugelassen, wo der große Erfolgszug aber ebenfalls ausblieb. Laut dem Nachrichtenportal „n-tv“ wurden dort bisher gerade einmal 7.300 Dosen des proteinbasierten Vakzins verabreicht. Mit solchen Zahlen dürfte sich auch das Märchen erledigt haben dass weite Teile von Impfskeptikern lediglich auf einen „klassischen“ Impfstoff warten würden und aufgrund von Bedenken gegenüber mRNA bisher den Pieks verweigern.

 

Absturz an der Börse

 

Natürlich hatten die vernichtenden Zahlen von Novavax auch an der Börse einen Effekt, und der war alles andere als schön anzusehen. Unter den Anlegern kam es zu einem spontanen Massenxodus und die Novavax-Aktie stürzte zeitweise um rund 30 Prozent in die Tiefe. Nach kaum nennenswerten Erholungen im gestrigen Handel pendelte der Titel sich mittlerweile bei rund 40 Euro ein.

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Auf Jahressicht ergibt sich dadurch ein Minus von knapp 80 Prozent und der Vergleich mit vergangenen Höchstständen fälltt noch dramatischer aus. Im Februar 2021 wurden die Anteile von Novavax noch zu mehr als 240 Euro gehandelt. Seither ging es um 84 Prozent in die Tiefe und an eine Rückkehr in derart hohe Kursregionen ist derzeit nicht einmal zu denken. Da ist Anlegern nur zu wünschen, dass sie nicht in der Nähe der Bestmarken eingestiegen sind.

 

Ungewisse Aussichten

 

Selbstredend besteht Novavax nicht nur aus dem gefloppten Corona-Impfstoff und in der Pipeline finden sich durchaus noch einige interessante Projekte. Unter anderem arbeitet der Konzern aktuell an Imfpstoffen gegen Malaria und Ebola. Ein Durchbruch in dieser Hinsicht kann aber natürlich nicht garantiert werden und selbst im besten Fall dürfte noch sehr viel Zeit ins Land ziehen, bevor es hier größere Erfolge zu vermelden gibt.

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Werbebanner WikifolioBis dahin stellt sich die Frage, wie Novavax seine Tätigkeiten zu finanzieren gedenkt. Bisher ist das Unternehmen noch nicht in die Nähe einer aktuen Zahlungsunfähigkeit gelangt. Doch auf lange Sicht könnte es ungemütllich werden, wenn Einnahmen ausbleiben und die Aktionäre immer allergischer auf Kapitalerhöhungen reagieren. Eigentlich sollte der Corona-Impfstoff von Novavax nicht nur vielen Menschen helfen, sondern auch für eine stabile finanzielle Grundlage beim Unternehmen sorgen. Damit hat es sich aber erledigt und somit hat Novavax weiterhin den gleichen Status wie all die anderen Biotech-Unternehmen. Die Forschungen und Entwicklungen sind zwar interessant und auch vielversprechend. Es schwingt aber ein gigantisches Risiko mit, welches Anleger nicht übersehen sollten. Wer hier investiert, muss im Zweifel auch mit der Möglichkeit eines Totalausfalls rechnen.

 

11.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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