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Mexikanische Silberminen legen Produktion still

Silberangebot dürfte kurzfristig weiter abnehmen

NTG24 - Mexikanische Silberminen legen Produktion still

 

Die erwartete Stilllegung mexikanischer Silberminen dürfte das weltweite Silberangebot deutlich reduzieren. Denn Mexiko ist der weltweit größte Produzent von Silber.

Natürlich sagt dies noch wenig über die sinkende industrielle Nachfrage aus, wohl aber über die wahrscheinliche Entwicklung zwischen physisch verfügbarem Silber und den Silberterminkontrakten wie Silberoptionen oder Silberfutures.

Die starken Preisschwankungen sind dabei nur eine Dimension der Entwicklung. Denn diese beziehen sich bislang auf den Papierpreis von Silber, also den zumeist an der COMEX gehandelten Silber-Future.

Die mexikanische Regierung erklärte nun im Zuge der Coronavirus-Pandemie den nationalen Notstand. Direkte Folge dieser Entscheidung ist, dass alle nicht essenziellen Geschäftsaktivitäten bis zum 30.04.2020 eingestellt werden müssen. Die Minenunternehmen, welche Silber fördern, gehören wie viele andere Betriebe zu den nicht essenziellen Unternehmen.

Einige Minenunternehmen haben bereits ihr operatives Geschäft in Mexiko eingestellt, andere sind gerade dabei.

Gemäß den Angaben des U.S. Geological Survey produzierte Mexiko im Jahr 2019 6.300 Tonnen Silber, was einem Anteil von 23,3 % an der weltweiten Produktion von 27.000 Tonnen entspricht.

Damit wirken sich Störungen des mexikanischen Silberabbaus signifikant auf die weltweite Versorgung mit physischem Silber aus.

Hinzu kommt auch, dass die Raffinerien derzeit ebenfalls beeinträchtigt sind. Und auch die Transportmöglichkeiten sind aktuell beeinträchtigt.

Auch wenn der kurzfristige Effekt auf den Silberpreis weniger deutlich ist, weil er durch starke Änderungen im Investorensentiment und durch eine Schockstarre der Automobilindustrie beeinträchtigt wird: Die mittelfristige Faktorstärke eines instabilen physischen Silberangebots sollte nicht unterschätzt werden.

Daneben bleibt offen, ob die Welt vor einem ,,Peak Silver‘‘, also einem langfristigen Produktionsmaximum steht.

 

Silber

 

Die Variable der Gleichung, die ebenfalls derzeit den Preis physischen Silbers bestimmt, ist die Verfügbarkeit für die Investmentnachfrage. Die kurzfristigen Lieferengpässe sagen zwar noch nichts über die strukturelle Versorgung aus. Die Lieferengpässe bei Palladium laden allerdings zu einer Szenarioanalyse darüber ein, was in diesem Falle bei Silber passieren würde.

 

Fazit

 

Der Produktionsstopp mexikanischer Silberminen dürfte zumindest nicht zur Verflüchtigung der Lieferschwierigkeiten mit physischem Silber beitragen. Die weltweiten Friktionen in der Lieferkette für Silber, welche sowohl Raffinerien wie auch die Logistik betreffen, kommen hinzu. Insgesamt bleibt aber die starke Divergenz zwischen physischem und Papiersilber bestehen. Die hohen Aufgelder beim Erwerb physischen Silbers sind deshalb eine erste Erinnerung daran, welche Folgen ein deutlicherer Anstieg der Investmentnachfrage gerade in dem Moment hätte, wenn das Angebot verknappt.

 

01.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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