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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 05.09.2020

Die Edelmetallwoche vom 31.08.2020 – 04.09.2020

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 05.09.2020

 

Gold

 

In der abgelaufenen Handelswoche war die Gesamttendenz bei den Edelmetallen eher schwächer, wenngleich auch in geringerem Maße als an den großen Aktienmärkten.

An den US-Aktienmärkten drehte die Stimmung am Donnerstag nach den starken Anstiegen der Vorwochen plötzlich in Richtung Gewinnmitnahme.

Der US-Dollar holte im Zuge dessen einen Teil seiner Verluste gegenüber dem Euro aus der Vorwoche wieder auf und schloss im Wochenvergleich um 0,57 % höher.

Gold konnte in diesem Umfeld nicht von den Kursrückgängen am Aktienmarkt profitieren und schloss gegenüber der Vorwoche um 1,58 % tiefer.

Die COT-Daten per 01.09.2020 zeigen für Gold einen Anstieg der Short-Position der Commercials um 4 % auf 277.406 Kontrakte. Das Open Interest blieb fast konstant und betrug 547.704 Kontrakte.

Insgesamt befindet sich der Goldpreis weiter im Konsolidierungsmodus. Er steht weiter kurz über seinem mittelfristigen Abwärtstrend, den er am Freitag allerdings intraday bereits unterschritten hat. Noch folgen den tieferen Hochs seit Anfang August keine tieferen Tiefs. Es ist wahrscheinlich, dass sich diese charttechnische Spannungssituation in der kommenden Woche in die eine oder andere Richtung auflöst, da schlicht kein Spielraum oberhalb der mehr besteht. Hinzu kommt, dass der Silberpreis diese Trendlinie bereits unterschritten hat.

 

 

Silber

 

Silber bewegte sich in dieser Woche erneut wie Gold, diesmal aber nach unten. Im Wochenvergleich lag der Verlust bei 2,11 %.

Jedoch hielt, anders als bei Gold, die mittelfristige Trendlinie nicht mehr. Nun steigt das Risiko, dass das Zwischenhoch vom Dienstag dieser Woche das zweite Hoch eines Doppeltops ist, das einen noch stärkeren Rückgang des Silberpreises ankündigt.

Dafür spricht neben der Markttechnik die für Silber-Verhältnisse bislang schwach ausgefallene Konsolidierungstiefe. Dagegen sprechen die kaum mehr zu findenden alternativen Assets, die noch nicht überbewertet sind.

Am Terminmarkt stieg die Short-Position der Commercials per 01.09.2020 erneut um 8 % auf nunmehr 51.784 Kontrakte, während sich das Open Interest um 11 % auf 166.449 Kontrakte abnahm.

In der Rückschau hat sich die in den Vorwochen empfohlene Wachsamkeit bislang ausgezahlt. Ein Blick auf den Chart zeigt denn auch, dass sich er aktuelle Silberpreis noch relativ weit von seiner zentralen Unterstützung bei 21,13 Dollar befindet. Es sollte aber niemanden überraschen, wenn diese Marke zumindest ansatzweise nochmals getestet wird, bevor Silber wieder den Weg in Richtung Norden einschlägt. Ein Indiz, dass Letzteres beginnt, wäre ein Überschreiten des Tageshochs vom 01.09.2020 mit soliden Umsätzen.

 

 

Platin

 

Platin folgte auch in dieser Woche dem Gold- und Silberpreis und schloss im Wochenvergleich mit einem Abschlag von 2,74 %.

Ein Blick auf den langfristigen Kurschart von Platin zeigt aber auch, wie relativ die Entwicklung in der abgelaufenen Handelswoche interpretiert werden kann. Platin hatte seine langfristige Abwärtstrendlinie im August bereits intra-monthly überschritten, jedoch nicht per Monatsschlusskurs. Die eigentlich relevante Information könnte aber weniger in der ,,Price Action‘‘ liegen, sondern in der Umsatzentwicklung. Denn die sehr hohen Umsätze im Juli und August 2020 deuten an, dass sich hier strategisch denkende Investoren positionieren könnten.

Die Short-Position der Commercials legte zum 01.09.2020 gegenüber der Vorwoche um 2 % auf 27.026 Kontrakte zu, während das Open Interest gleichzeitig um 5 % auf 60.538 Kontrakte zunahm.

Platin ist in der Berichtswoche performance-technisch zwar der Underdog. Die Umsatzentwicklung auf der strategischen Monatsskale mahnt allerdings zu großer Gelassenheit. Dem schließen wir uns an.

 

 

Palladium

 

Palladium führte in dieser Woche wieder ein relatives Eigenleben. Denn im Wochenvergleich gewann der Palladiumpreis 1,95 % und schaffte es dabei heimlich, still und leise wieder über den Abwärtstrend seines Konsolidierungskeiles.

Die Umsätze blieben allerdings weiter auf einem niedrigen Niveau, weshalb die Signalwirkung derzeit noch mit Vorsicht zu genießen ist, ebenso wie die Tatsache, dass sich die Dochte oberhalb der Kerzen bilden. Jedoch ist diese Entwicklung ein Signal, welches mit einer zunehmenden Divergenz von Palladium zu den anderen drei Edelmetallen kompatibel ist. Dies könnte in der Konsequenz bedeuten, dass Palladium steigt bzw. kaum fällt, während die anderen Drei noch einmal abtauchen.

Die COT-Daten vom 01.09.2020 zeigen für die Short-Position der Commercials eine Zunahme von 7 % auf 3.710 Kontrakte, während sich das Open Interest um 3 % auf 9.698 Kontrakte anstieg.

Insgesamt befindet sich Palladium damit in einer sehr soliden charttechnischen Situation. Es sollte deshalb auch hier niemanden überraschen, wenn sich Palladium (noch) alleine auf den Weg zurück zum Kursgipfel macht. Und selbst ein nochmaliger Rückgang unter 2.200 Dollar, aber ein Verbleib oberhalb von 2.100 Dollar würde aus derzeitiger Sicht zu keinem anderen Ergebnis führen.

 

 

05.09.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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