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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 11.12.2021

Die Edelmetallwoche vom 06.11.2021 – 10.12.2021

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 11.12.2021

 

In dieser Handelswoche entwickelten sich die Edelmetalle insgesamt uneinheitlich. Eine weiterhin hohe Inflationsdynamik und anhaltende Unsicherheit über die weiteren Auswirkungen der Corona-Pandemie wirkten sich unterschiedlich stark aus. Während Gold die Handelswoche praktisch unverändert beendete und Palladium sich von den Verlusten der Vorwochen etwas erholte, gaben Silber und Palladium weiter nach.

 

Gold per saldo unverändert

 

Die Kapitalmärkte versuchten auch in dieser Woche, die anhaltenden Unsicherheiten bestmöglich in die großen Anlageklassen einzupreisen. Nach der schwachen Vorwoche erholten sich in diesem Zuge die Aktien deutlich, während die Anleiherenditen nachgaben. Der VIX - der Volatilitätsindex auf den S&P500-Index – gab wieder deutlich nach.

Per saldo bewegte sich der US-Dollar mit 1,13178 Dollar je Euro auf Vorwochenniveau. Die Renditen der 10-jährigen US-Treasury stiegen von 1,343 % auf 1,488 %, und jene der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe von – 0,39 % auf – 0,34 %. Der DAX legte im Wochenvergleich 3 % auf 15.623 Punkte zu, während der DJIA 4 % auf 35971 Punkte anstieg.

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Werbebanner ClaudemusDer Goldpreis schloss mit 1.782,87 Dollar und damit gut 1 Dollar unter dem Vorwochenschluss. Die Volatilität blieb im Wochenverlauf gering, was auf einen Konsolidierungsprozess hindeutet. Aus langfristiger Perspektive erscheint ein Konsolidierungsboden auf dem aktuellen Niveau weiterhin realistisch, zumal fallende Realrenditen den Goldpreis stützen. Ein steigender US-Dollar steht, wie die Historie zeigt, einem Goldpreisanstieg nicht grundsätzlich entgegen. Eine offene Frage bleibt in diesem Zusammenhang das Ausmaß und Tempo der geldpolitischen Bremsmanöver durch die US-Notenbank.

Die CoT-Daten vom 07.12.2021 zeigen für Gold einen Rückgang der Short-Position der Commercials um 5 % auf 245.623 Kontrakte. Das Open Interest nahm parallel um 6 % auf 499.307 Kontrakte ab.

Insgesamt zeigte Gold auch in der abgelaufenen Handelswoche eine geringe Schwankungsbreite, damit aber auch eine gewisse Impulsarmut, die die Musterinterpretation erschwert.

 

 

Silber schwächer

 

Silber gab in dieser Woche 1,6 % auf 22,18 Dollar ab und unterschritt im Wochenverlauf die Unterstützung bei 22,04 Dollar. Damit ist auch ein Test der darunterliegenden Unterstützung bei 21,42 Dollar wahrscheinlicher geworden.

Hinzu kommt, dass auf Wochenschlusskurs-Basis ein neues Korrekturtief erreicht wurde, denn der bislang tiefste Wochenschluss stammte vom 24.09.2021 und lag bei 22,42 Dollar. Damit hat Silber auf Wochencandle-Basis ein neues Signal für eine anhaltende Kursschwäche gegeben.

Diese Entwicklung reiht sich in die Musterabschwächung der Bodenbildung in den Vorwochen ein. Bei Unterschreiten des unteren Kursbandes der seit August 2020 laufenden Konsolidierung, die dem Tiefstkurs vom 29.09.2021 bei 21,42 Dollar entspricht, ist mit einem schnellen Test des zentralen Ausbruchsniveaus bei 21,13 Dollar zu rechnen.

Die CoT-Daten vom 07.12.2021 zeigen für Silber erneut einen deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials von 17 % auf 43.148 Kontrakte. Das Open Interest ging dagegen nur leicht um 1 % auf 136.572 Kontrakte zurück.

Insgesamt hat sich die charttechnische Lage von Silber weiter eingetrübt. Unterhalb der Marke von 21,42 ist nun mit einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung zu rechnen. Eine Gegenbewegung bleibt gleichwohl jederzeit möglich.

 

 

Platin etwas erholt

 

Platin erholte sich bis zur Wochenmitte deutlich, gab am Donnerstag aber fast alle zwischenzeitlichen Gewinne ab und nahm praktisch nur seine Freitagsgewinne mit ins Wochenende. Per saldo blieb ein Wochengewinn von 1 % auf 936,44 Dollar.

Platin steht charttechnisch damit weiter zwischen ,,Baum und Borke‘‘. Ein Blick auf die langfristige Entwicklung zeigt aber, dass Platin auf dem aktuellen Niveau charttechnisch einige Unterstützung findet, auch wenn es jederzeit zu einem Test der bereits überschrittenen langfristigen Abwärtstrendlinie kommen könnte.

Dagegen steht, dass Platin aktuell deutlich überverkauft ist und es allein deshalb bereits zu einer deutlicheren technischen Gegenreaktion kommen könnte.

Dafür spricht auch die Entwicklung an der COMEX. Die CoT-Daten vom 07.12.2021 zeigen erneut einen deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials um 17 % auf 12138 Kontrakte auf. Parallel legte das Open Interest um 4 % auf 65.134 Kontrakte zu.

Insgesamt kam die starke Abwärtsbewegung der Vorwochen in dieser Woche zum Stehen. Ob auf dem aktuellen Niveau eine Bodenbildung möglich ist, bleibt allerdings völlig offen. Dafür spricht die Lage an der COMEX, dagegen die Musterstruktur der laufenden Konsolidierung.

 

 

Palladium erneut schwach

 

Palladium gab auch in dieser Woche deutlich nach und verlor trotz anhaltend überverkauften Lage 2,9 % auf 1.752,81 Dollar.

Auch Palladium kämpft damit weiter um eine charttechnische Stabilisierung oberhalb von 914,45 Dollar, dem Tagesschluss vom 20.09.2021. Da auch Palladium in der vergangenen Woche ein neues Tief seiner Wochenschlusskurse markierte und in dieser Woche nicht signifikant darüber schloss, bleibt auch bei Palladium die Musterlage kurzfristig weiter kritisch.

Der Preischart zeigt die statischen Unterstützungen, welche mit dem Muster eines seit Februar 2020 möglicherweise gebildeten Doppelbodens kompatibel sind. Gleichwohl ist weiterhin mit einem Test der Unterstützungen bei 1.638,10 Dollar, dem Wochenschluss vom 20.03.2020 zu rechnen. Darunter warten dann noch das Kurstief vom Corona-Crash im März 2020 bei 1.494,05 Dollar und der seit Januar 2016 laufende langfristige Aufwärtstrend, welcher aktuell bei rund 1.312 Dollar verläuft.

Die CoT-Daten vom 07.12.2021 zeigen für Palladium einen Rückgang der Long-Position der Commercials um 7 % auf 3.036 Kontrakte, während das Open Interest parallel um 4 % auf 9.253 Kontrakte zurückging.

Insgesamt bleibt auch Palladium aus mustertechnischer Perspektive weiter fragil. Charttechnisch ist der Spielraum nach unten derzeit deutlich größer als nach oben. Das mahnt weiter zur Vorsicht.

 

 

11.12.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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