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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 13.11.2021

Die Edelmetallwoche vom 08.11.2021 – 12.11.2021

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 13.11.2021

 

Die Edelmetalle gingen in der abgelaufenen Handelswoche einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Beendigung ihres seit August 2020 laufenden Konsolidierungsprozesses. Besonders interessant war die sehr positive Entwicklung angesichts eines ebenfalls deutlich erstarkenden US-Dollars. Die weltweit steigenden Inflationsraten und eine geldpolitisch inadäquate Reaktion der Notenbanken könnten nun der Auslöser für einen neuen Aufwärtsschub bei den Edelmetallen sein. In der Berichtswoche legten dabei insbesondere Platin und Silber deutlich zu.

 

Gold mit klassischem Trendbruch

 

Die höchste Inflationsrate in den USA seit 31 Jahren gab in dieser Woche den Marktteilnehmern nachdrücklich Gelegenheit, über die Angemessenheit der in der vergangenen Woche skizzierten Geldpolitik der US-Notenbank nachzudenken. Dabei sind anscheinend ausreichend viele von ihnen zu dem Schluss gekommen, dass das bisher von ihr vertretene Narrativ einer nur vorübergehenden hohen Inflation eine beachtliche Chance hat, sich als falsch zu erweisen. Damit liegt ein potenzieller geldpolitischer Fehler in der Luft, welcher allerdings im Euroraum noch größer wäre als in den USA, weshalb der US-Dollar in der abgelaufenen Woche gegen den Euro deutlich zulegte und 1,1 % auf 1,14433 Dollar je Euro gewann. Auch der Schweizer Franken neigte gegen den Euro wieder zur Stärke.

In diesem Umfeld hatten die Edelmetalle eine sehr gute Woche. Vor allem die Tatsache, dass alle 4 Edelmetalle deutlich zulegten und sich und ihre Bodenformationen gegenseitig bestätigen, verstärkt nun die Hoffnung auf ein Ende des seit Sommer 2020 laufenden Konsolidierungsprozesses.

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Werbebanner ClaudemusDer Goldpreis konnte in der Berichtswoche 2,6 % auf 1.864,90 Dollar zulegen. Damit überwand er seinen seit Anfang August 2020 laufenden mittelfristigen Abwärtstrend signifikant und gab ein neues mittelfristiges Kaufsignal, was einen Angriff auf das Allzeithoch erwarten lässt. Gleichzeitig beendete er auf kleinerer Skale die seit Januar 2021 laufende Bodenbildung, welche nun auch den Abschluss auf höherer Skale zur Folge haben könnte.

Die CoT-Daten wurden in dieser Handelswoche von der CFTC nicht aktualisiert, die nächste Aktualisierung erfolgt am 15.11.2021.

Der Goldpreis hat in dieser Handelswoche aus charttechnischer Perspektive einen bedeutenden Schritt in Richtung eines neuen mittelfristigen Aufwärtstrends gemacht. Ein Überschreiten der Nackenlinie des im Chart mit blauen umgekehrten Untertassen markierten Doppelbodens, die bei 1.916,62 Dollar liegt, wäre die nächste wichtige Bestätigung für den Abschluss der kleineren Bodenformation und würde den Weg frei machen für einen mittelfristigen Angriff auf das Allzeithoch bei 2.075,28 Dollar. Dass diese Entwicklung impulstechnisch in Tandem mit seinen Schwester-Edelmetallen geschieht, verstärkt die Wahrscheinlichkeit weiter.

 

 

Silber will fraktale Bodenbildung beenden

 

Silber legte in dieser Handelswoche mit 1,85 wieder in etwa dem relativen Verhältnis zu Gold zu, den es historisch in Aufwärtsphasen zeigt, nämlich zwischen 1,5 und 2. Absolut betrug der Wochengewinn 4,8 % und der Wochenschluss 25,32 Dollar.

Damit gelang Silber mit guten Umsätzen die Beendigung seiner umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die nun allerdings nicht mehr genau symmetrisch ist. Es erscheint jedoch bis zum 19.11.2021 auch ein nochmaliger Rücksetzer in Gestalt einer ,,falschen Bullenfalle‘‘ denkbar.

Da jedoch auch die anderen drei Edelmetalle entweder vor dem Abschluss ihrer Bodenbildung stehen oder aber diese schon abgeschlossen haben, ist die Wahrscheinlichkeit derzeit deutlich höher, dass es auch bei Silber zu einem weniger symmetrischen Ausbruch nach oben gekommen ist.

Damit wäre zudem auch der seit August 2020 gebildete größere Doppelboden auf kritischem Musterniveau vorläufig bestätigt. Eine endgültige Bestätigung ist allerdings erst ein Ausbruch aus der seither laufenden Handelsspanne, deren obere Begrenzung das Zwischenhoch vom 01.02.2021 bei 30,14 Dollar darstellt.

Insgesamt ist die Mustersignifikanz bei Silber hoch und lässt aufgrund der stärkeren Korrektur als bei Gold und dem historisch ,,Gummiband-Effekt‘‘ einen stärkeren Anstieg als bei Gold erwarten.

 

 

Platin ist der Wochengewinner

 

Platin konnte in dieser Woche am stärksten zulegen und gewann 5,2 % auf 1.087,77 Dollar.

Mit diesem Aufwärtsschub macht sich nun auch Platin daran, seinen auf Wochenbasis sichtbare umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation zu beenden.

Damit weist Platin eine teilweise ähnliche Musterstruktur wie Silber auf. Es würde deshalb und vor dem Hintergrund der ebenfalls deutlich stärkeren Korrektur etwa gegenüber Gold nicht überraschen, wenn Platin und Silber in einer erwarteten Aufwärtsbewegung eine beachtliche Korrelation aufweisen würden.

Insgesamt hat sich der Platinpreis aus charttechnischer Perspektive in eine aussichtsreiche Musterlage gebracht, die einen mittelfristigen Ausbruch über das Zwischenhoch vom Februar 2021 bei 1.339,35 Dollar erwarten lassen.

 

 

Palladium holt Schwung

 

Auch Palladium konnte in der abgelaufenen Handelswoche deutlich zulegen und gewann 3,8 % auf 2.111,27 Dollar.

Damit könnte nun auch für Palladium ein Abschluss der Bodenbildung nach dem Rutsch von Anfang September 2021 bevorstehen. Dies wäre zugleich, wie bei Silber auch, der Abschluss einer Doppelbodenbildung, deren erster Teilboden allerdings vom März 2020 stammt.

Ein Überwinden der Nackenlinie des seit dem 08.09.2021 gebildeten Doppelbodens bei 2.209,62 Dollar dürfte dabei einen schnellen Anstieg in Richtung 2.500 Dollar zur Folge haben. Darauf weisen auch die in dieser Woche gesehenen hohem Umsätze hin. Hinzu kommt die zuvor mehrfach erwähnte Long-Positionierung der kommerziellen Händler an der COMEX.

Insgesamt haben sich also auch für Palladium die Anzeichen für einen neuen Aufwärtsimpuls deutlich verdichtet. Aus langfristiger Perspektive entspricht der Abschluss der erwähnten Doppelbodenbildung auch der Beendigung der Konsolidierung der seit August 2018 erzielten starken Gewinne. Damit würde die erwartete Bewegung auch ein trendbestätigendes Signal des seither laufenden Aufwärtstrends darstellen.

 

 

13.11.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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