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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 14.05.2022

Die Edelmetallwoche vom 09.05.2022 – 13.05.2022

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 14.05.2022

 

In der abgelaufenen Handelswoche erlebten die Märkte einen ,,Risk off – Impuls‘‘, der zu Abwärtsimpulsen bei den Kryptowährungen, Aktien und langen Renditen führte, und auch die Edelmetalle unter Druck brachte. Der US-Dollar legte gegen den Euro weiter zu. Die Berichtssaison bei den Aktien führte zu wachsenden Zweifeln an den aktuellen Konsens-Gewinnschätzungen, und ein schwaches Verbrauchersentiment dämpfte am Freitag die Zinsängste in den USA. Bei den Edelmetallen standen in dieser Woche vor allem Silber und Palladium unter Druck.

 

Goldpreis unterschreitet Trendlinie

 

Diese Handelswoche war von anhaltenden Turbulenzen an den Märkten geprägt. Die Korrektur bei den Aktien, Kryptowährungen und Edelmetallen verstärkte sich nochmals, während der US-Dollar als Krisenwährung weiter aufwertete.

Die Rendite der 10-jährigen US-Treasury ging in der Berichtswoche von 3,122 % auf 2,934 % zurück, und jene der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe fiel von 1,131 % auf 0,947 %. Parallel gab der DJIA im Wochenvergleich 2,1 % ab, während der DAX 2,6 % auf 14.028 Punkte zulegen konnte.

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Werbebanner EMH PM TradeDer US-Dollar gewann gegen den Euro 1,3 % auf 1,04072 Dollar, und der Schweizer Franken gab leicht um 0,1 % auf 1,0414 Franken nach. Bitcoin verlor schließlich 18,7 % auf 29.305 Dollar. Gold verlor in diesem Marktumfeld deutlich nach und stand zu Wochenschluss mit 1.811,47 Dollar 3,8 % tiefer als in der Vorwoche.

Wie der Preischart verdeutlicht, hat Gold in dieser Woche zwei mittelfristige Aufwärtstrendlinien unterschritten. Damit hat Gold aus dynamischer Perspektive zwei, wenngleich noch unbestätigte Verkaufssignale gegeben, was zu erhöhter charttechnischer Vorsicht mahnt und einen Rückgang bis in den Bereich um 1.770 Dollar nun deutlich wahrscheinlicher gemacht hat.

Die CoT-Daten vom 10.05.2022 zeigen für Gold einen leichten Rückgang der Short-Position der Commercials um 2 % auf 227.756 Kontrakte. Das Open Interest ging ebenfalls um 2 % auf 571.447 Kontrakte zurück.

Insgesamt hat sich die charttechnische Situation bei Gold kurzfristig deutlich eingetrübt. Signifikanter Verkaufsdruck herrscht zwar nicht, aber es fehlen derzeit wohl eher die Käufer.

 

Gold auf TradingView

 

Silber schwach

 

Silber gab in dieser Handelswoche um 5,6 % auf 21,11 Dollar nach.

Dabei unterschritt es auf Wochenschlusskurs-Basis die wichtige Ausbruchsmarke von 21,13 Dollar. Dies ist kurzfristig sehr negativ zu bewerten, denn es könnte der Auftakt für einen in der vergangenen Woche skizzierten neuen ,,Slingshot Move‘‘ sein, bei dem der Silberpreis in Richtung 18,50 Dollar rutschen könnte. Dieses Szenario würde mit einem Test der seit August 2018 laufenden Aufwärtstrendlinie bei Gold korrespondieren.

Aus mustertechnischer Sicht hat der Bruch des zentralen Ausbruchsniveaus von 21,13 Dollar zur Folge, dass die Symmetrievermutung, welche bislang gelten konnte, falsifiziert wurde. Dieses Argument galt zwar auch beim ersten ,,Slingshot Move‘‘ im Sommer 2020, jedoch schloss Silber damals am Monatsultimo wieder über der relevanten Unterstützungsmarke von 13,84 Dollar. Eine Entsprechung findet sich nun ,,eine Kursetage höher‘‘ im Monatsschlusskurs vom Juli 2016 bei 20,34 Dollar. Damit könnte Silber in den kommenden Handelstagen zunächst deutlich einbrechen, um sich dann zu Monatsende wieder über dieser Marke zu stabilisieren. Ein Monatsultimo unter dieser Marke wäre hingegen auch aus mittelfristiger Sicht für Silber deutlich negativ zu bewerten!

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Die CoT-Daten vom 10.05.2022 zeigen jedoch für Silber einen sehr deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials um 22 % auf 30.519 Kontrakte. Das Open Interest stieg parallel um 4 % auf 142.752 Kontrakte.

Insgesamt hat sich das Chartbild bei Silber kurzfristig bedeutend eingetrübt. Inwieweit sich in der nächsten Woche momentumgetriebene Anschlussverkäufe zeigen, ist zwar offen. Sollten diese jedoch ausgelöst werden, ist ein Rutsch in Richtung der Unterstützungszone bei 18,50 Dollar möglich.

 

Silber auf TradingView

 

Platin ist trotz roter Zahlen relativer Wochengewinner

 

Platin gab im Vergleich zu seinen Schwestermetallen am wenigsten ab und verlor im Wochenvergleich ,,nur‘‘ 1,9 % auf 930,21 Dollar.

Dank einer Zwischenerholung am 11.05.2022 konnte sich Platin auch über seiner seit dem 09.03.2022 laufenden Abwärtstrend-Linie halten und damit seine Chancen wahren, oberhalb der Unterstützung bei rund 910 Dollar einen (Doppel-) Boden zu bilden.

Die CoT-Daten vom 10.05.2022 zeigen für Platin einen starken Anstieg der Short-Position der Commercials um 47 % auf 5.373 Kontrakte, während das Open Interest leicht um 1 % auf 66.064 Kontrakte zurückging.

Insgesamt zeigte Platin in dieser Woche eine bemerkenswerte relative Stärke gegenüber seinen Schwestermetallen. Hinzu kommt, dass die Umsätze bei den Preisrückgängen relativ niedrig sind. Hier bleibt also weiter Geduld gefragt, insbesondere bis klar wird, ob sich oberhalb von 910 Dollar ein Boden bildet.

 

Platin auf TradingView

 

Palladium weiter schwach

 

Palladium verlor in dieser Handelswoche 5,5 % auf 1.918,80 Dollar ab.

Der Preis bröckelte bei relativ geringen Umsätzen abwärts, wobei am Donnerstag die Unterstützungszone bei 1.990 Dollar nach unten verlassen wurde. Sollte Palladium nun einen Doppelboden bilden wollen, wäre dies auch mit einem weiteren Rückgang auf Wochenschlusskurs-Basis bis auf die Unterstützungszone um 17,44 Dollar kompatibel. Insgesamt bleibt die charttechnische Lage für Palladium fragil.

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Werbebanner ClaudemusDie CoT-Daten vom 10.05.2022 zeigen allerdings eine deutliche Ausweitung der Long-Position der Commercials um 40 % auf 3.434 Kontrakte, während sich das Open Interest gleichzeitig um 16 % auf 8.832 Kontrakte anstieg. Insgesamt bleib die charttechnische Gesamtsituation bei Palladium kurzfristig instabil. Klare Bodenbildungs-Ansätze sind (noch) nicht erkennbar, auch wenn die Positionierung der Commercials an der Terminbörse sehr ermutigend ist.

 

Palladium auf TradingView

 

14.05.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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