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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 18.04.2020

Die Edelmetallwoche vom 13.04.2020 - 17.04.2020

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 18.04.2020

 

Gold

In der abgelaufenen Handelswoche setzte der Goldpreis seine Aufwärtsbewegung der Vorwoche zunächst fort und erreichte dabei ein neues Jahreshoch von 1.747,74 Dollar, gab aber in der zweiten Wochenhälfte die Gewinne wieder ab. Im Wochenvergleich verbleibt ein kleiner Verlust von 0,8 % oder 13,27 Dollar. Dazu trug auch ein weiter erstarkender US-Dollar bei, der 0,56 % auf 1,087 Dollar je Euro zulegte.

Ein Blick auf den langfristigen Wochenchart zeigt, dass der Goldpreis sich gerade an der Widerstandszone vom Januar 2013 abarbeitet. Ein langer oberer Docht ist im Candlestick-Chart zwar eher negativ zu werten, aber angesichts der charttechnischen Gesamtlage auch nicht über zu bewerten. Die Tatsache, dass der Goldpreis ein deutlich höheres Wochenhoch auf halbem Wege in Richtung 1.800 Dollar erreicht hat, zeigt, dass die Aufwärtskräfte anhaltend stark sind, auch wenn sich diese nicht immer im Wochenschlusskurs widerspiegeln.

Die CoT-Daten vom 14.04.2020 zeigen eine leichte Zunahme der Short-Position der Commercials um 2 % auf 280.408 Kontrakte. Die Zahl der offenen Kontrakte stieg ebenfalls leicht um 2 % auf noch 489.965.

Auch wenn in der abgelaufenen Woche per saldo nicht viel passiert ist, so verbessert sich das Umfeld doch angesichts der geldpolitischen Extremmaßnahmen zur Überwindung des Deflationsschocks durch die Corona-Pandemie für den Goldpreis weiter. Besonders von Bedeutung dürfte sich dabei zunehmend die Eigenschaft von Gold herausstellen, das es auch in dem aktuellen Umfeld nicht ,,pleite‘‘ gehen kann. Wie hoch die Prämie wird, die die Marktteilnehmer zu bezahlen bereits sind, ist Teil der fundamentalen Begründung des physischen Goldbesitzes und damit seiner Kursfantasie!

 

Gold

 

Silber

Silber folgte in dieser Woche dem Goldpreis und gab im Wochenvergleich entsprechend seiner durchschnittlich höheren historischen Volatilität auch doppelt so viel an Boden ab, nämlich 1,4 %. Wie bei Gold auch sollte dies nicht überbewertet werden, weil es nur eine Zeitpunktaufnahme darstellt.

Wie bereits in der Vorwoche erwähnt, steht bei Silber wie auch bei Platin die Frage im Raum, wie der Absturz vom März 2020 charttechnisch zu bewerten ist. Ein Blick auf den langfristigen Kursverlauf zeigt, dass Silber mit dem hängenden Docht des Monatscandles März genau auf seine zuvor überwundene, langfristige Abwärtstrendlinie (rote Linie) aufgesetzt hat. Aus dieser Perspektive ist der Ausverkauf also eine Bestätigung eines beginnenden Aufwärtstrends. Dies ist zwar aufgrund der geringen Preiszuwächse nicht sofort erkennbar, aber aufgrund der Musterstruktur plausibel. Die Hypothese des ,,Slingshot Move‘‘ wäre also die Bestätigung der langfristigen Bodenbildung! Hinzu kommt, dass der Silberpreis auf Monatsschlusskursbasis ebenfalls weiter über dem seit Sommer 2016 bestehenden Abwärtstrend liegt (blaue Linie). Beides erhöht die Chancen auf mittelfristige Silberpreise über 20 Dollar.

Ein Blick auf die Terminmärkte: Die Shortposition der Commercials erhöhte sich per 14.04.2020 leicht um 1 % auf 43.456 Kontrakte, während das Open Interest um 3 % auf 143,377 Kontrakte zulegte.

Insgesamt bastelt der Silberpreis weiter an seiner langfristigen Startrampe und heilen die Wunden des Absturzes vom März weiter. Auch wenn eine Bodenbildung mit einem nochmals zurückgehenden Silberpreis nicht unerwartet käme, so sind die charttechnischen Chancen derzeit wieder größer als die Risiken.

 

Silber

 

Platin

Platin zeigte in der abgelaufenen Handelswoche gegenüber Gold, Silber und Palladium eine ungewohnte relative Stärke, die sich unter anderem in dem Wochengewinn von 3,6 % ausdrückt.

Was aber noch viel wichtiger ist: Per Wochenschluss gelang die Rückeroberung der schon mehrfach erwähnten, wichtigen Marke von 752,50 Dollar, dem bisherigen Zyklustief des Jahres 2008. Sollte sich dieses zarte Pflänzchen charttechnischer Stärke entwickeln, würde dies auch zum absoluten Platinpreis passen. Denn dieser hat schlicht keinen Puffer mehr nach unten. Ein dauerhaftes Unterschreiten der erwähnten Kursmarke würde die mittelfristigen Aussichten für Platin deutlich verdunkeln. Umso positiver ist die Rückeroberung des Tiefs von 2008 zu bewerten, wobei ein Monatsschlusskurs oberhalb von 752,50 Dollar für die mittelfristigen Aussichten sehr positiv wäre.

Die CoT-Daten vom 14.04.2020 zeigen einen erneuten Rückgang der Short-Position der Commercials, diesmal um 4 % auf noch 21.779 Kontrakte. Das Open Interest sank leicht um 2 % auf 53.142 Kontrakte.

Insgesamt hatte Platin eine sehr gute Woche, sowohl absolut aus charttechnischer Sicht, als auch relativ gegenüber seinen edlen Schwestermetallen.

 

Platin

 

Palladium

Palladium schraubte in dieser Woche weiter an seiner in der Vorwoche bereits erwähnten umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Per saldo ergab sich für Palladium im Wochenvergleich ein kleiner Verlust von 0,5 %.

Die Short-Position der Commercials per 14.04.2020 stieg im Wochenvergleich wieder um 11 % auf immer noch sehr niedrige 1.080 Kontrakte. Das Open Interest blieb faktisch unverändert und stellte sich auf 7.757 offene Kontrakte.

Charttechnisch befindet sich der Palladiumpreis derzeit in einer Warteposition, um seine rechte hängende Schulter zu vollenden. Dies könnte sich noch einige Tage hinziehen, bis Palladium dann erneut zu seiner überdurchschnittlichen Volatilität zurückkehrt. Denn die zugrunde liegenden Spannungen am physischen Palladiummarkt sind zwar durch den Corona-Schock und den darauffolgenden Shutdown überlagert, aber eben auch nicht verschwunden.

 

Palladium

 

18.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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