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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 23.01.2021

Die Edelmetallwoche vom 18.01.2021 – 22.01.2021

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 23.01.2021

 

Gold

 

In der abgelaufenen Handelswoche entwickelten sich die Edelmetalle unterschiedlich, aber überwiegend positiv. Dies dürfte insbesondere eine Gegenreaktion auf den kleinen Ausverkauf am Freitag letzter Woche gewesen sein. In diesem Kontext sollten auch die etwas höheren Zuwächse von Silber und Platin bewertet werden.

Der Zinsanstieg der langfristigen US-Zinsen setzte sich zudem in der Berichtswoche vorerst nicht weiter fort. Der US-Dollar gab im Wochenverlauf ebenfalls wieder ab und verlor im Wochenvergleich 0,8 %. Der Schweizer Franken trat mit einem Minus von 0,1 % gegen den Euro aber praktisch auf der Stelle.

Wieder abwärts ging es allerdings mit Bitcoin. Die Kryptowährung verlor im Wochenverlauf 10 % und fiel unter ihren kurzfristigen Aufwärtstrend, was zu einer ausgedehnteren Korrektur führen könnte. Hier machten sich die Ausführung der designierten US-Finanzministerin Yellen bemerkbar, welche sich zur Besteuerung von Kryptowährungen geäußert hatte. Und auch EBZ-Chefin Lagarde stellte die Eignung von Kryptowährungen als Währung infrage und verband diese Feststellung mit einer Forderung nach verstärkter Regulierung. Beides tat den Kryptowährungen offensichtlich nicht besonders gut.

Der Aktienmarkt entwickelte sich per saldo leicht positiv. So gewannen der DAX und der DJIA jeweils in dieser Woche per saldo 0,6 %.

Die Edelmetalle entwickelten sich im Wochenvergleich bis auf Palladium positiv. Dies sollte allerdings nicht den Blick darauf verstellen, dass sich die charttechnische Lage aller Edelmetalle weiter verschlechtert hat. Denn steigende Umsätze bei fallenden Kursen sind einfach kein gutes Indiz für kurzfristig steigende Kurse. In Kombination mit einer überzeugenden Bodenbildung ist deshalb von einer Fortsetzung derselben auszugehen.

Ein Blick auf den Goldpreis in dieser Woche zeigt dies. Die Gegenbewegung nach dem deutlichen Rückgang vom Freitag vergangener Woche lief bis Mittwoch, dann war die Luft raus. Zwar blieb am Ende ein Zugewinn von 1,5 %, jedoch ist charttechnisch bisher kein kompensierendes Signal auszumachen. Der Goldpreis bewegt sich damit weiter zwar oberhalb seiner schwachen Unterstützung von rund 1.827 Dollar, aber eben auch unterhalb des mittelfristigen Abwärtstrends, der aktuell bei rund 1.876 Dollar verläuft, und dem gebrochenen, zuvor seit Dezember 2020 laufenden kurzfristigen Aufwärtstrend.

Die letzten CoT-Daten vom 19.01.2021 an der COMEX zeigen für Gold einen Rückgang der Short-Position der Commercials um 1 % auf 287.647 Kontrakte. Das Open Interest ging gleichzeitig um 3 % auf 541.330 Kontrakte zurück.

Insgesamt hat sich die Lage beim Goldpreis erneut nur wenig verbessert. Denn dass die kurze Aufwärtsbewegung gleich wieder am (schwachen) mittelfristigen Aufwärtstrend als Widerstand abprallt, zeigt, dass Gold kurzfristig nur schwache Treiber hat. Am wahrscheinlichsten ist deshalb eine Fortsetzung der Seitwärts-/Abwärts-Bewegung in Richtung einer überzeugenden Bodenformation, die allerdings kaum zu erkennen ist.

 

 

Silber

 

Silber gewann in dieser Woche ebenso wie Gold. Im Wochenvergleich gewann der Silberpreis 2,9 %.

Begünstigt sein dürfte diese bessere Entwicklung unter anderem mit einer wieder aufkommenden Diskussion über einen Anstieg der Inflationserwartungen. Interessanterweise schlägt sich Silber mittelfristig damit weiter technisch besser als Gold oder Palladium.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie letzten CoT-Daten vom 19.01.2021 an der COMEX zeigen für Silber eine praktisch unveränderte Short-Position der Commercials, die 790.316 Kontrakte beträgt und damit 330 Kontrakte höher liegt als in der Vorwoche. Das Open Interest fiel parallel um 2 % auf 166.896 Kontrakte.

Insgesamt bewegt sich der Silberpreis weiter oberhalb seines im März 2020 begonnenen mittelfristigen Aufwärtstrends und der hellblau markierten statischen Unterstützung bei 24,77 Dollar. Angesichts der charttechnisch instabilen Muster bei Gold und Palladium ist im wahrscheinlichsten Fall nicht von einem Eigenleben des Silberpreises auszugehen, sondern davon, dass bei einer andauernden Korrektur auch der Silberpreis nicht nur seinen Aufwärtstrend, sondern auch die zentrale Unterstützung, die Ausbruchslinie vom Sommer 2020, bei 21,13 Dollar testen wird. Wir bleiben deshalb weiter vorsichtig!

 

 

Platin

 

Platin konnte in dieser Woche ebenso wie Gold und Silber wieder zulegen und gewann im Wochenverlauf 2,8 %.

Ein Blick auf den Monatscandle-Chart zeigt, dass Platin dabei ist, seinen zweiten Monatscandle oberhalb seines zentralen Widerstands, der langfristigen Abwärtstrendlinie, zu bilden. Was nun noch fehlt, um den nächsten Schub nach oben im neuen, aber noch nicht final bestätigten, langfristigen Aufwärtstrend vorzubereiten, wäre idealweise ein Test der Ausbruchslinie.

Eine bereits für Gold und Silber beschriebene Bodenbildung wäre für Platin eine langfristige Bestätigung seines Aufwärtstrends. Helfen dabei dürfte ihm auch seine neu gewonnene relative Stärke im Edelmetallkomplex.

Die letzten CoT-Daten vom 19.01.2021 an der COMEX zeigen für Platin einen leichten Anstieg der Short-Position der Commercials um 1 % auf 35.417 Kontrakte, während das Open Interest gleichzeitig mit 59.812 Kontrakten praktisch konstant blieb.

 

 

Palladium

 

Palladium konnte in der Berichtswoche dagegen nicht zulegen, sondern verlor im Wochenverlauf 1 %.

Ein Blick auf den Preischart zeigt, dass sich in der unübersichtlichen Musterlage die Anzeichen dafür verdichten, dass sich unsere frühere Mustervermutung eines Doppeltops nach vorangegangener Diamantbildung (des zweiten Tops) auf leicht höhere Ebene doch noch realisieren könnte.

Die CoT-Daten vom 19.01.2021 zeigen für Platin erneut einen starken Rückgang der Short-Position der Commercials von 13 % auf 2.966 Kontrakte, während das Open Interest mit 9.456 Kontrakten ebenfalls praktisch unverändert bleib.

Insgesamt bleibt die technische Gemengelage bei Palladium kurzfristig sehr unübersichtlich. Die fallenden Kurse bei steigenden Umsätzen am Freitag vor dem Hintergrund der seit Längerem fehlenden Kraft, die zentralen Widerstände zu überwinden, die die Doppeltopvermutung falsifizieren (siehe Horizontale Linien im Chart), gibt zu denken. Hinzu kommt, dass Palladium am Freitag intraday auch seinen seit März laufenden mittelfristigen Aufwärtstrend unterschritten hat. Im Ergebnis gilt: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

 

 

23.01.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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