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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 24.07.2021

Die Edelmetallwoche vom 19.07.2021 – 23.07.2021

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 24.07.2021

 

Die Edelmetalle entwickelten sich insgesamt in der abgelaufenen Handelswoche leichter, wobei eine höhere Risikofreundlichkeit auf ihre Safe-Haven-Funktion drückte. Fallende Zinsen halfen dabei auch nicht, und ein weiter starker US-Dollar kam hinzu. Platin gab im Berichtszeitraum am stärksten nach, während Palladium nach seinen starken Vorwochen-Verlusten die Handelswoche im Plus beendete.

 

Gold mit leichtem Minus

 

Die Berichtswoche sah an den meisten Teilmärkten eine hohe Volatilität, wobei die Aktien und der US-Dollar gegen den Euro per saldo stärker tendierten, die Renditen öffentlicher Anleihen in den USA insgesamt auf gleichem Niveau blieben, in Deutschland aber wieder deutlich nachgaben. Bitcoin holte die Verluste der Vorwoche wieder auf und gewann 7,1 %. Der DAX tendierte freundlich, und in den USA erreichten Dow Jones Industrial, der Nasdaq 100 und der S&P 500 neue Allzeithochs.

Der Goldpreis gab im Wochenvergleich 0,6 % auf 1.801,98 Dollar nach. Ein Blick auf den Monatscandle-Chart zeigt, dass er sich weiterhin in einem sich zuspitzenden Konsolidierungsdreieck befindet.

Die CoT-Daten vom 20.07.2021 weisen für den COMEX-Goldpreis einen erneuten Anstieg der Short-Position der Commercials um 3 % auf 228.548 Kontrakte auf, wobei das Open Interest parallel um 1 % auf 490.520 Kontrakte abnahm.

Insgesamt tendierte der Goldpreis im Berichtszeitraum leicht abwärts, ohne neue charttechnische Signale auszulösen.

 

 

Silber erneut schwächer

 

Der Silberpreis verlor in dieser Woche 1,9 % auf 25,17 Dollar und verfestigte damit seine kurzfristig fragile Chartlage. Die am Freitag vergangener Woche begonnene Abwärtsbewegung setzte sich bis zur Wochenmitte fort, wurde zur Wochenmitte dann von einer kleineren Gegenbewegung unterbrochen, um sich schließlich am Freitag fortzusetzen.

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Werbebanner ClaudemusDas Chartbild hat sich damit aus dynamischer Perspektive kurzfristig weiter eingetrübt. Das Abprallen von unten an der im Chartbild rot dargestellten, Mitte Juni 2021 gebrochenen mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie scheint seine Wirkung zu entfalten und könnte zu einem Test der Unterstützungszone bei 23,75 Dollar führen. Allerdings befindet sich der Silberpreis aus statischer Perspektive in einer seit August 2020 andauernden Konsolidierungsbewegung, die aus langfristiger Sicht positiv zu bewerten ist, da sie die Basis für den nächsten Aufwärtsimpuls darstellt. Damit ,,kämpfen‘‘ kurz-, mittel- und langfristige Faktoren miteinander, wobei die weiterhin nicht sehr hohen Umsätze keinen wirklichen Verkaufsdruck anzeigen.

Die CoT-Daten vom 20.07.2021 weisen für Silber einen deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials um 14 % auf 52.542 Kontrakte aus. Parallel dazu ging das Open Interest erneut um 2 % auf 151.763 Kontrakte zurück.

Silber befindet sich damit weiterhin im ,,Konsolidierungs-Modus‘‘. Allerdings steht eine ,,Marktbereinigung schwacher Investorenhände‘‘ weiterhin aus. Der ,,wilde Charakter‘‘ von Silber, der sich in einer deutlich höheren Volatilität gegenüber Gold zeigt, könnte dabei in einer (selbst) ähnlichen Form in Erscheinung treten wie bereits im letzten Jahr, als der ,,Slingshot-Move‘‘ im Zuge des Corona-Crashs zu einer klassischen ,,Bären-Falle‘‘ führte. Eine um den Basiseffekt bereinigte fraktale Struktur des Silberpreises wäre in diesem Falle als skaleninvariante Musterbestätigung zu werten und würde auf eine hohe innere Musterkonsistenz und damit strukturelle Stärke des neuen langfristigen Aufwärtstrends hinweisen.

 

 

Platin sackt weiter ab

 

Platin schlug in dieser Woche wieder den Weg nach Süden ein und verlor im Wochenvergleich 3,6 % auf 1.063,45 Dollar.

In Bezug auf seine ebenfalls Mitte Juni unterschrittene mittelfristige Aufwärtstrend-Linie verhält sich Platin damit auch in dieser Woche ähnlich wie Silber, wobei die erhöhten Umsätze in der Abwärtsbewegung auf Tagesbasis auf einen noch nicht ,,bereinigten‘‘ Markt hinweisen.

Die CoT-Daten vom 20.07.2021 zeigen beim Platinpreis einen Rückgang der Short-Position der Commercials um 9 % auf 20.411 Kontrakte, wobei das Open Interest parallel um 3 % auf 57.661 Kontrakte anstieg.

Insgesamt hängt Platin derzeit weiter in den ,,Chart-Seilen‘‘. Ein klares Boden-Muster ist (noch) nicht zu erkennen, und eine Marktbereinigung steht weiterhin aus.

 

 

Palladium kann wieder zulegen

 

Palladium konnte nach den deutlichen Verlusten der Vorwoche wieder etwas Boden gutmachen und gewann im Wochenvergleich 1,7 % auf 2.676,70 Dollar.

Der Monatscandlestick-Chart zeigt dabei, dass sich Palladium wohl zwischen zwei Konsolidierungs-Niveaus entscheiden dürfte (gelbes und lila Rechteck). Dass Palladium auf aktuellem Niveau einfach nach oben dreht, ist vor dem Hintergrund einer fehlenden Symmetrie weniger wahrscheinlich, aber gleichwohl möglich. Dies zeigte die Entwicklung des Palladiumpreises seit 2018 bereits öfter.

Die CoT-Daten vom 20.07.2021 zeigen für Palladium einen sehr starken Rückgang der Short-Position der Commercials um 42 % auf 1.748 Kontrakte. Das Open Interest ging parallel um 5 % auf 9.934 Kontrakte zurück.

Insgesamt erscheint auch bei Palladium der Markt kurzfristig noch nicht ,,bereinigt‘‘, wobei die mittelfristigen Triebkräfte, die Palladium zu seiner sehr deutlichen ,,Outperformance‘‘ gegenüber seinen Schwester-Edelmetallen nicht unterschätzt werden sollten.

 

 

24.07.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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