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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 30.04.2022

Die Edelmetallwoche vom 25.04.2022 – 29.04.2022

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 30.04.2022

 

In der abgelaufenen Handelswoche wurden die Edelmetalle weiter durch einen stärkeren US-Dollar belastet. Die Kombination aus erwarteten Zinserhöhungen, weiterhin hohen Inflationsraten und teilweise enttäuschenden Quartalszahlen ließ die Aktienmärkte zudem schwächer belastete zudem das Aktiensentiment. Die anhaltenden Sorgen über die chinesische Corona-Politik kamen hinzu. In diesem Umfeld gab vor allem Silber stärker nach, während Platin wieder etwas zulegen konnte.

 

Goldpreis mit Stabilisierungsversuch

 

In der abgelaufenen Handelswoche nahm die Risikoaversion weiter zu. In den USA bekamen die Aktienindizes vor allem am gestrigen Freitag die Enttäuschung in der laufenden Berichtssaison zu spüren. Der VIX, der Volatilitätsindex auf den S&P 500 – Index, sprang dabei von 28,21 Punkten am Freitag vergangener Woche auf 33,40 Punkte und legte damit um 18,4 % zu.

Der S&P 500 selbst verlor im Wochenvergleich 3,3 %, der DAX dagegen nur 0,3 %. Die langen Zinsen konsolidierten im Wochenverlauf, wobei die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries von 2,905 % auf 2,888 % und jene der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe von 0,969 % auf 0,936 % nachgab.

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Werbebanner EMH PM TradeDer US-Dollar konnte im Wochenvergleich deutlich um 2,3 % auf 1,05453 Dollar je Euro zulegen, und der Schweizer Franken gewann 0,6 % auf 1,02629 Franken je Euro. Gold verlor in diesem Umfeld im Berichtszeitraum 1,8 % auf 1.896,99 Dollar und testete im Wochenverlauf seine Unterstützung im Bereich von 1.875 Dollar. Zwar sind Ansätze für eine Bodenbildung auf dem aktuellen Niveau erkennbar, für eine Musterbewertung ist es allerdings zu früh.

Die CoT-Daten vom 26.04.2022 zeigen für Gold einen deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials um 10 % auf 249.294 Kontrakte. Das Open Interest fiel parallel um 3 % auf 557.785 Kontrakte.

Insgesamt bleibt die charttechnische Situation für den Goldpreis kurzfristig labil. Jedoch scheint es sich um einen geordneten Rückzug ohne großen Verkaufsdruck zu handeln. Dies deutet darauf hin, dass übergeordnete Faktoren die mittelfristige Entwicklung des gelben Edelmetalls prägen werden.

 

Gold auf TradingView

 

Silber ist Wochenverlierer

 

Der Silberpreis gab in dieser Handelswoche am deutlichsten nach und verlor im Wochenvergleich 5,8 % auf 22,77 Dollar. Damit stellte er wie auch bereits in der Vorwoche seinen ,,Sensitivitäts-Hebel‘‘ in Bezug auf den Goldpreis unter Beweis.

In der Berichtswoche hat sich auch das strukturelle Bild bei Silber weiter eingetrübt. Denn die Mustervermutung eines doppelten Doppelbodens ruht unter anderem auf der Annahme, dass es zumindest auf höherer Zeit-Skale (Woche und Monat) nicht mehr zu einer Unterschreitung früherer Schlusskurse kommt. Ein Blick auf den Wochenchart zeigt allerdings, dass der Toleranzspielraum für Kursrückgänge deutlich abgenommen hat.

Damit die Mustervermutung aufrechterhalten werden kann, ist damit eine baldige Stabilisierung des Silberpreises oberhalb der Marke von 22,19 Dollar nötig.

Dass dies gelingen könnte, läßt zumindest ein Blick auf die CoT-Daten vermuten. Denn diese zeigen am 26.04.2022 für Silber einen sehr starken Rückgang der Short-Position der Commercials um 23 % auf 48.783 Kontrakte, wobei das Open Interest ebenfalls deutlich um 15 % auf 145.538 Kontrakte abnahm.

Insgesamt bleibt die charttechnische Situation für Silber angespannt. Allerdings sollte die Entwicklung im Zuge des Corona-Ausbruchs im Frühjahr 2020 in Erinnerung gehalten werden. Denn damals generierte Silber mit seinem ,,Slingshot-Move‘‘ praktisch die ,,Bärenfalle des Jahrzehnts‘‘ !

 

Silber auf TradingView

 

Platin Wochengewinner

 

Platin konnte sich durch einen Endspurt am Freitag im Wochenvergleich in die schwarzen Zahlen retten und gewann 1 % auf 932,22 Dollar.

Wie ein Blick auf den Preischart zeigt, hat Platin in dieser Woche oberhalb seiner Unterstützung von 885,34 Dollar einen kleinen Boden gebildet, der in den kommenden Handelstagen verstärkt werden könnte. Damit besteht auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Platin eine Stabilisierung des Silberpreises vorwegnimmt. Spielraum für einen kurzfristigen Aufwärtsimpuls bis an seine Abwärtstrend-Linie besteht ohnehin.

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Hinzu kommt, dass die CoT-Daten vom 26.04.2022 einen schon dramatisch zu bezeichnenden Rückgang der Short-Position der Commercials anzeigen, und zwar um 71 % auf nur noch 3.986 Kontrakte. Das Open Interest legte allerdings parallel um 10 % auf 67.591 Kontrakte zu.

Insgesamt zeigt Platin in dieser Woche deutliche Ansätze für eine kurzfristige Stabilisierung, was auch durch die Positionierung der Commercials an der COMEX gestützt wird. Nach den deutlichen Verlusten in den Vorwochen besteht nun im Falle einer Bodenbildung ebenso deutliches Aufwärtspotenzial.

 

Platin auf TradingView

 

Palladium mit interessanter Dynamik

 

Palladium gab in dieser Woche zwar 2,6 % auf 2.305,72 Dollar nach. Interessanter ist jedoch ein Blick auf den Wochencandle-Chart.

Dieser zeigt, dass Palladium nach dem Allzeithoch und dem dabei aufgetretenen Reversal mit sehr hohen Umsätzen aus dynamischer Sicht deutliche Anzeichen für eine Stabilisierung zeigt.

Denn in dem gelb markierten Rechteck werden 2 Wochencandles sichtbar, die beide einen langen hängenden Docht aufweisen. Dabei liegen sowohl die jeweiligen Tiefstkurse als auch die Schlusskurse bei dem zweiten Candle höher als bei dem ersten.

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Werbebanner ClaudemusDamit hat Palladium wichtige charttechnische Bedingungen für eine Bodenbildung erfüllt. Der mögliche Doppelboden könnte auch der Abschluss der scharfen Korrektur seit Erreichen des neuen Allzeithochs am 07.03.2022 sein. Damit wäre dann auch eine Interpretation der gesamten Abwärtsbewegung seither als Korrektur in einem fortgesetzten Aufwärtstrend möglich. Ein deutliches Unterschreiten der Unterstützungszone um 2.200 Dollar auf Monatsschlusskurs-Basis wäre hingegen ein deutliches Signal für einen neuen schnellen Absturz in Richtung 1.730 Dollar!

Die CoT-Daten vom 26.04.2022 deuten allerdings ebenfalls darauf hin, dass das erste Szenario gute Chancen hat. Denn die Long-Position der Commercials legte per 26.04.2022 um 36 % auf 2121 Kontrakte zu. Das Open Interest stieg parallel um 10 % auf 6.858 Kontrakte.

Insgesamt hat sich die charttechnische Lage bei Palladium trotz des Wochenverlustes insbesondere aus mustertechnischer Sicht wieder verbessert. Sollte die obige Mustervermutung eines Doppelbodens richtig sein, hat Palladium in den kommenden Wochen bedeutendes Aufwärtspotenzial, bei dem das Allzeithoch nur ein Zwischenziel sein dürfte!

 

Palladium auf TradingView

 

30.04.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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