als .pdf Datei herunterladen

Edelmetalle - Wochenrückblick vom 30.05.2020

Die Edelmetallwoche vom 25.05.2020 - 29.05.2020

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 30.05.2020

 

Gold

Auch in dieser Woche bewegte sich der Goldpreis vor allem im Vergleich zum Wochensieger Silber nur wenig. Nach einer Mini-Bodenbildung im Wochenverlauf schloss der Goldpreis faktisch unverändert bei 1.729,33 US-Dollar.

Und dies, obwohl der US-Dollar deutlich schwächer notierte und per saldo im Wochenvergleich 1,86 % gegen den Euro nachgab. Welchen Anteil daran ein originär ein schwächerer Dollar hat und wie viel eine originäre Euro-Stärke war, zeigt ein Blick auf den Schweizer Franken. Dieser gab gegen den Euro parallel 0,85 % ab, womit die relative Eurostärke zu rund 55 % eine Dollarschwäche und zu rund 45 % eine Eurostärke gewesen sein dürfte.

Umso mehr verwundert die relative Bewegungslosigkeit des Goldpreises. Da die Aktienmärkte weiter stiegen, hätte man in einem Risk-on-Modus auch einen schwächeren Goldpreis erwarten können. Dies blieb aber ebenfalls aus, denn der Wochenverlust von 4,97 Dollar ist wenig signifikant.

Die CoT-Daten vom 26.05.2020 zeigen eine wieder abnehmende Shortposition der Commercials. Diese sank um 5 % auf 274.322 Kontrakte. Die Zahl der offenen Kontrakte nahm ebenfalls wieder ab, und zwar um 2 % auf 519.374 Kontrakte.

Die COMEX könnte sich aber in den nächsten Wochen durchaus als Hot-Spot für den Goldpreis erweisen. Denn wie die Lieferbewegungen der Schweiz in dieser Woche zeigten, wurden aus dem Alpen im April 2020 94 Tonnen Gold in die USA geliefert. Man darf mit einer Plausibilität annehmen, dass ein beachtlicher Teil davon zur Erfüllung von COMEX-Lieferverpflichtungen verwendet wurde. Aus dieser Perspektive ist die weiterhin hohe Zahl der offenen Kontrakte eine spannende Konstellation, die den Goldpreis ohne Weiteres in Richtung 1.770 US-Dollar schieben könnte. In dieses Bild passt auch die bekannt gewordenen hohen Handelsverluste von Bullionbanken bei Edelmetallen und die Entscheidung, dieses Geschäft einzustellen. Denn man sollte sich vergegenwärtigen, dass die Shortposition der Commercials potenziell zu einem unbegrenzten Verlustrisiko führt und die Lieferprobleme im Zuge der Corona-Pandemie ein Warnschuss für die Lieferketten physisch unterlegter Goldderivate sind.

Eine weitere Eskalation des Konfliktes zwischen den USA und China ist dabei noch gar nicht einkalkuliert. Verschärfungs- und Krisenpotenziale gibt es weltweit genug. Aus dieser Sicht dürfte das Argument für ,,nachhaltige‘‘ Wertstabilität weiter für Gold sprechen und seinen Aufwärtstrend stützen. Eine ruhige Woche wie die aktuelle passt auch in dieses Szenario weiterhin gut. Wir gehen deshalb von einer Fortsetzung des Aufstiegs des ,,Bergsteigers Gold‘‘ aus.

 

Gold

 

Silber

Silber hatte eine richtig gute Woche. Wir hatten bereits in der Vorwoche auf den aussichtsreichen charttechnischen Setup hingewiesen. Dieser materialisierte sich in der Berichtswoche.

Denn Silber konnte in dieser Woche die Widerstandszone zwischen 17,40 Dollar und 17,55 Dollar überwinden und damit die Konsolidierung der zweiten Aufwärtsbewegung ab dem 15.05.2020 abschließen. Damit verheilen die ,,charttechnischen Wunden‘‘, die der Ausverkauf im März 2020 verursacht hatte, gut und deutlich schneller, als man hätte annehmen müssen.

Im Wochengleich stieg der Silberpreis um 3,9 % und konnte damit seine deutliche Outperformance gegenüber Gold weiter aufrechterhalten.

An der Terminbörse vergrößerte sich die Shortposition der Commercials per 26.05.2020 erneut um 13 % auf 50.952 Kontrakte, und das Open Interest legte parallel um 4 % auf 158.185 Kontrakte zu. 

Mit Überwinden des Widerstandes bei rund 17,50 Dollar hat Silber nun charttechnisch gute Chancen, mittelfristig wieder einen neuen Angriff auf die starke Widerstandszone um 18,50 Dollar zu starten, eine Verschnaufpause oberhalb von 18 Dollar inklusive.

 

Silber

 

Platin

Der Platinpreis bewegte sich in der Berichtswoche wieder einmal seitwärts und konsolidierte dabei weiter seine Gewinne aus der Aufwärtsbewegung ab dem 15.05.2020. Dazu passen auch die abnehmenden Umsätze und die Ähnlichkeit der Impulsstruktur zu Gold und Palladium.

Im Wochenverlauf gab Platin 1,50 Dollar ab und schloss mit einem Rückgang von rund 0,2 % praktisch unverändert. Wie ein Blick auf den Chart aber zeigt, ist die Widerstandszone bei rund 860 Dollar deutlich, was für ihr Überwinden auch einen gewissen Schwung erfordert. Diesen baut Platin derzeit auf.

Die CoT-Daten vom 26.05.2020 zeigen einen Anstieg der Short-Position der Commercials um 4 % auf 26.794 Kontrakte. Das Open Interest blieb faktisch unverändert und betrug 51.559 Kontrakte. Ein bisschen Geduld müssen die Platininvestoren wohl kurzfristig noch aufbringen, bevor ein neuer Katalysator für die Rückkehr zu den Kursniveaus vor dem Ausverkauf vom März 2020 generiert wird.

 

Platin

 

Palladium

Wie auch Platin bastelt der Palladiumpreis in dieser Woche weiter an seiner mittelfristigen Bodenbildung. Auch wenn sich die Konsolidierungsformationen unterscheiden, so ähneln sich die Impulsstrukturen von Platin und Palladium und teilweise auch Gold. Insgesamt blieb gegenüber der Vorwoche ein Verlust von 1,50 Dollar oder rund 0,1 %.

Nach dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend holte der Palladiumpreis in dieser Woche wohl neuen Schwung zur Überwindung der Widerstandszone oberhalb von 2.100 Dollar.

Am Terminmarkt vergrößerte sich allerdings per 26.05.2020 sich die Short-Position der Commercials um 6 % auf immer noch sehr niedrige 1.223 Kontrakte. Das Open Interest legte leicht um 1 % auf 7.035 offene Kontrakte zu.

Auch bei Palladium sollte man die Geduld aufbringen, auf den nächsten Impuls zu warten, auch wenn ein erneuter Rückgang in Richtung 1.800 Dollar und damit ein doppelter Doppelboden jederzeit möglich ist. Denn je solider der Konsolidierungsboden, umso qualitativ hochwertiger der nächste mittelfristige Aufwärtsimpuls!

 

Palladium

 

30.05.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen





Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)