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Trends bei der Goldpolitik der Zentralbanken

WGC-Umfrage zu Gold bei den Zentralbanken

NTG24 - Trends bei der Goldpolitik der Zentralbanken

 

Die Zentralbanken weltweit sehen Gold vor allem in Krisenzeiten als ein bedeutendes Mittel zur Risikodiversifizierung. Die aktuelle Umfrage des World Gold Council zu den Goldreserven der Zentralbanken zeigt einen weiterhin positiven Blick auf Gold. Beachtenswert ist jedoch insbesondere die Divergenz bei den Plänen, die eigenen Goldreserven aufzustocken, vor dem Hintergrund eines deutlich gestiegenen Goldpreises.

Gestern veröffentlichte der World Gold Council (WGC) die Ergebnisse seines ,,2021 Central Bank Gold Reserves Survey‘‘. Dabei zeigte sich, dass die Attitüde der Zentralbanken zu Gold auch nach dem starken Preis anstieg weiter positiv ist, denn ungefähr die gleiche hohe Anzahl wie im Jahr 2020 von ihnen plant in diesem Jahr Gold zu kaufen.

 

 

Dies erklärt sich unter anderem durch die Entwicklung des Goldpreises in Krisenzeiten, welche einer der Hauptgründe ist, weshalb Zentralbanken Gold kaufen und halten. Parallel dazu haben Zentralbanken in den vergangenen Jahren vermehrt in nicht-traditionelle Asset-Klassen investiert.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistDie Ergebnisse der Umfrage werfen ein Licht auf die zukünftige Positionierung der Zentralbanken vor dem Hintergrund der aktuellen Lage als Entscheidungskontext.

Auf die Frage, in welche Richtung sich die globalen Goldreserven der Zentralbanken in den kommenden 12 Monaten bewegen werden, erklärten 52 %, dass diese zunehmen werden. Im Jahr 2020 hatten noch 75 % dies bejaht.

Auf die Frage, wie sich die Goldbestände der eigenen Zentralbank in den kommenden 12 Monaten entwickeln dürften, gaben 21 % der Befragten an, dass sich die eigenen Goldbestände erhöhen dürften. Im Jahr 2020 lag der Wert noch bei 20 %.

Interessant ist hier ein Blick, welche Zentralbank-Gruppe ihre Haltung verändert hat. Denn während die Zahl der Zentralbanken, die ihren Goldanteil erhöhen dürften, von 9 % im Jahr 2020 auf 4 % im Jahr 2021 gefallen ist, stieg der Anteil der Zentralbanken der Entwicklungsländer, welche eine Aufstockung der Goldbestände erwarten, von 23 % im Jahr 2020 auf 31 % im Jahr 2021!

 

Und was ist das Fazit?

 

Das Interesse der Zentralbanken an Gold ist weiterhin hoch. Seine Bedeutung erwächst insbesondere aus seiner stabilisierenden Rolle in Krisenzeiten. Bemerkenswert ist die Divergenz in der aktuellen Umfrage zwischen den Zentralbanken entwickelter Staaten und den Entwicklungsländern. Während die Zahl der Befragten, welche Goldkäufe von Zentralbanken in den entwickelten Staaten erwarten, sich mehr als halbiert hat, ist diese für die Zentralbanken von Entwicklungsländern um mehr als ein Drittel gestiegen.

Das steigende Interesse der Zentralbanken von Entwicklungsländern an Gold ist auch vor dem Hintergrund des deutlich gestiegenen Goldpreises von Bedeutung, denn es lässt vermuten, dass die erwarteten Aufstockungspläne strategischen Charakter haben und in steigende Goldpreise hinein antizipiert werden.

Dies bedeutet zwar noch nicht, dass die Zentralbanken der Entwicklungsländer eine Krise erwarten, bei der Gold die bereits zuvor erwähnten Vorteile ausspielen kann. Es bedeutet aber, dass die Wahrscheinlichkeit gestiegen dafür, dass sich die Zentralbanken auf diese Situation besser vorbereiten wollen. Die bislang häufig noch niedrigen Anteile von Gold an den Zentralbankreserven der Entwicklungsländer passen in diesen Erklärungsansatz.

 

09.06.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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