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BÖRSE TO GO - mit Disney, Daimler, Merck und K+S

Auto-Comeback nimmt Gestalt an

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Disney, Daimler, Merck und K+S

 

Guten Morgen,

die Anzahl der positiven bzw. richtungsweisenden Meldungen überwiegen in dieser Woche eindeutig und treiben die Kurse in die Weihnachtsrally weiter an. Alle voran erneut jene Werte, welche die Fantasie beflügeln. So wurde an der Wall Street Walt Disney zu einem richtigen Momentum-Titel, als bekannt wurde, dass sein Streaming-Service 10 Millionen Anmeldungen verzeichnete. 

Die Aktie schloss mit einem neuen Höchststand bei großem Volumen, da sie den ganzen Tag über nach oben gejagt wurde. Auf Top-Niveau gibt es nun mit dem Break ein neues Kaufsignal, welches beachtet werden sollte, denn mit dem neuen „Star Wars“ Film steht ab dem 20. Dezember wohl eine weitere Erfolgsepisode auf der Agenda.

 

Disney Star Wars

Bildnachweis: © The Walt Disney Company

 

TESLA sorgt weiter für Wirbel

 

Die Ankündigung von Tesla, künftig in Deutschland Autos zu bauen, schlägt bemerkenswert hohe Wellen, sowohl in Politik und Wirtschaft. Das Timing von Elon Musk hätte also nicht besser sein können. Die Folge: Die Börse wird das „Auto-Comeback“ in den kommenden Monaten hochspielen, in der aktuellen Ausgabe des „Zürcher Trend“ und „Zürcher Finanzbrief“ haben wir das diese Woche ausführlicher beleuchtet.

Unsere Einschätzung des Auto-Comebacks hatten wir schon früh in diesem Jahr präsentiert. Ebenso unsere Meinung zu den Pionieren wie TESLA. Es wird ein wichtiges Trendthema 2020.

Aus den überzogenen negativen Einschätzungen entwickelt sich das Gegenteil. Dank der pessimistischen Beurteilungen seit 2015 wurden Bewertungen der Gewinne mit KGV zwischen 5 und 7 bezahlt, was schlicht absurd war. Indes spiegelten diese Kennziffern die langandauernde Lethargie der Unternehmen, umzuschwenken. Wird eine ganze Branche umgebaut, sowohl technologisch als auch in der Gesellschaft, ergibt sich ein Bild, welches schwer zu greifen ist. Sicher ist: Mit Tesla im Land hat Deutschland eine Riesenchance, zu einer Art E-Mobility-Knotenpunkt zu werden. Wir könnten jetzt auch schreiben „Wir schaffen das!“

 

DAIMLER will sparen

 

Umschwünge wie in der deutschen Automobilindustrie gehen nie nahtlos, sondern sind auch von zwischenzeitlichen Rückschlägen geprägt. Denn natürlich sind die beteiligten Firmen immer noch im Umbau und nicht jede Maßnahme stößt am Markt auf Verständnis. Das muss heute DAIMLER erfahren, die sich am Ende des DAX wiederfinden. Auslöser hier war die Meldung, dass der Konzern in seinem Lkw-Geschäft ein Sparprogramm auflegt.

Die negative Einschätzung, dass im Bereich der Nutzfahrzeuge weitere Rückgänge zu erwarten sind, soll mit einem Programm abgefedert werden, mit dem beispielsweise in Europa in den nächsten drei Jahren die Kosten um insgesamt 550 Millionen Euro (davon 300 Millionen Euro Personalkosten) senken will. Außerdem will man die Vertriebsaktivitäten neu aufstellen. DAIMLER setzt in Europa und Lateinamerika rund 30 % seines Nutzfahrzeug-Umsatzes um. Für Lateinamerika ist geplant, die Zahl der Fahrzeugplattform deutlich zu verringern.

Die technische Situation bei DAIMLER wird also wieder deutlich schwieriger. Wir hatten in der letzten Ausgabe des „Zürcher Trend“ schon darauf hingewiesen, dass wir hier eher abwarten würden. Zwar hatte die Aktie zuletzt ihre Widerstandszone im Bereich von 49/50 Euro überwinden können, läuft allerdings jetzt wieder auf einen Test dieser neuen Unterstützung zu. Also bleiben wir weiter an der Außenlinie.

 

MERCK erhöht Prognose

 

Bessere Nachrichten hatte dagegen der Pharmakonzern MERCK zu bieten. Dieser konnte im letzten Quartal sowohl seinen Umsatz als auch Gewinn steigern. Dies auch dank der Übernahme des US-Konzerns VERSUM MATERIALS, mit dem der Geschäftsbereich Performance Materials gestärkt werden soll. Dafür bezahlte MERCK 5,8 Milliarden Euro, kann trotz der laufenden Integration hier auch schon positive Einflüsse aufweisen.

Unter dem Strich setzte MERCK 4,054 Milliarden Euro um. Damit übertraf das Unternehmen die Analystenerwartungen (3,952 Milliarden Euro). Gleiches galt für das EBITDA, das um 15,4 % verbessert werden konnte. Einzige Schwäche zeigte das Unternehmen beim bereinigten Gewinn je Aktie. Hier wurde ein Wert von 1,35 Euro erreicht, während die Analystenschätzungen bei 1,38 Euro gelegen hatten. Das könnte auch durchaus ein Grund sein, warum die Aktie heute im Minus liegt. Allerdings gibt das heutige Börsenumfeld auch nicht viel her.

Immerhin: MERCK hat auf Basis der neuen Zahlen seine Jahresprognose sichtbar angehoben. Für den Umsatz rechnet man nun mit 15,7-16,3 Milliarden Euro (bisherige Prognose: 15,3-15,9 Milliarden Euro). Beim EBITDA rechnet man mit 4,23-4,43 Milliarden Euro (bislang 4,15-4,35 Milliarden Euro). Unter diesen Prämissen dürfte das heutige Minus auch kaum nachhaltig sein und MERCK ein guter Kandidat für eine Fortsetzung der Rallye mit auch neuen Allzeithoch. Hier würden wir zumindest auf kurze Sicht einen Kauf empfehlen.

 

Kursverlauf Merck

 

K+S nochmal auf Tauchstation?

 

Bei K+S kam es wohl, wie es kommen musste. Nachdem schon Anfang November Zweifel aufkamen, dass der Düngemittel- und Salzhersteller seine Jahresprognose halten kann (bei ein Konkurrent deutlich pessimistischere Töne anschlug), hat das Unternehmen nun tatsächlich seine Gewinnprognose verringert. Zwar konnte man für das zurückliegende dritte Quartal sowohl beim EBITDA als auch beim Umsatz kräftige Zuwächse melden. Doch sollen notwendige Instandhaltungsmaßnahmen an den deutschen Standorten zu einer geringeren Produktion führen. Deshalb wird die EBITDA-Prognose von bislang 730-830 Millionen Euro auf nur noch rund 650 Millionen Euro gekappt.

Damit ist auch letztlich die Erholungsphase der letzten Wochen dahin. Bei unserer letzten Besprechung hatten wir darauf hingewiesen, dass die Aktie vor allem auf einen harten Widerstand bei 13,50 Euro treffen würde. Dem war auch so und Aktie prallte nach unten ab. Die Abwärtsbewegung wird nun durch die Prognosesenkung noch verstärkt, sodass wir ein Erreichen der bisherigen Jahrestiefs auch nicht ausschließen würden. Hier heißt es weiterhin: Finger weg.

 

Kursverlauf K+S

 

14.11.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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