ASML enttäuscht auf ganzer Linie und schickt damit den eigenen Aktienkurs sichtlich in die Tiefe
Die Krise in der Branche hinterlässt Spuren
Es war damit zu rechnen, dass die Geschäfte von ASML sich etwas eintrüben würden. Schließlich ist die Nachfrage nach Chips, abgesehen vom KI-Segment, deutlich eingebrochen. Gerade Privatnutzer scheinen nur noch wenige Gründe zu erkennen, um sich dringend neue Hardware anzuschaffen. Nun bezifferten die Niederländer die Rückgänge konkret.
Im dritten Quartal sind die Neuaufträge bei ASML (NL0010273215) um satte 42 Prozent gesunken und erreichten dadurch nur noch ein Volumen von etwa 2,6 Milliarden Euro. Analysten rechneten nicht unbedingt mit Wachstum, stellten aber zumindest eine Stagnation in Aussicht. Enttäuscht hat ASML ferner bei den Umsätzen, welche sich um gut drei Prozent auf 6,7 Milliarden Euro zurückbewegten.
Schwerer noch als Tiefschläge aus der Vergangenheit wiegt für die Anleger die Aussicht auf das kommende Jahr. Jenes wird von ASML selbst als ein „Übergangsjahr“ betrachtet, in dem die Umsätze sich ungefähr auf dem gleichen Niveau wie 2023 bewegen sollen. Ein Wachstum wird erst für 2025 wieder in Aussicht gestellt. Jenes soll dann aber auch recht kräftig ausfallen.
Den Anteilseignern reichte das gestern nicht, um neue Zuversicht entwickeln zu können. Die ASML-Aktie reagierte auf die enttäuschenden Ergebnisse mit Abschlägen von 3,4 Prozent und fiel bis auf 553,30 Euro zurück. Nach einem kleinen Versuch der Erholung im laufenden Monat ist das noch nicht unbedingt ein Weltuntergang, aber schon ein klarer Rückschlag für die Bullen.
ASML: Schwierige Zeiten voraus
Die Ausführungen von ASML legen nahe, dass auch in naher Zukunft keine weltbewegenden Sprünge bei den Umsätzen zu erwarten sind. Dass gerade jetzt die Konkurrenz in Form von Canon aufdreht, kommt da zur Unzeit. Allerdings dürften auch die Erwartungen der Märkte nun eine deutliche Korrektur erfahren und vielleicht ergibt sich allein daraus schon die Aussicht auf positive Überraschungen irgendwann in Zukunft. Darauf verlassen sollte sich aber derzeit tunlichst niemand.
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19.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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