Adecco-Aktie in der Korrektur - Zwischenbericht enttäuscht

Adecco macht Hoffnungen auf neues Wachstum im 2. Quartal - Zürich zweifelt jedoch

 

Umsatzrückgang bei Adecco (CH0012138605). Der kurze Zwischenbericht zum 1. Quartal war alles andere als beeindruckend. Die Geschäftsführung versuchte die Zahlen schönzureden, aber je genauer man hinsieht, desto schwächer entwickelte sich Adecco zum Jahresbeginn. 

Adecco konnte nur einen Umsatz von 4,97 Mrd. Euro erreichen, was gut -3 % unter dem Vorjahresniveau von 5,14 Mrd. Euro lag. Das Unternehmen spricht zwar von 2 %, aber dieses „Wachstum“ zauberte man herbei, indem man negative Einflüsse herausrechnete und am Ende eine „Bereinigung“ des Umsatzes im Hinblick auf die Arbeitstage im 1. Quartal vornahm. Wenn Unternehmen an dieser Stellschraube zu drehen beginnen, wissen Sie, dass es nach dem letzten Strohhalm greift. 

Auch beim operativen Gewinn zeigt man nur die bereinigte Variante. Ausserordentliche Effekte hat man herausgerechnet, ohne jedoch ausweisen, was genau herausgenommen wurde. Auf Basis dieses „selbst gebastelten“ EBITA weist Adecco einen operativen Gewinn von 176 Mio. Euro für das 1. Quartal aus, nach 131 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Die passende Marge dazu liegt mit 4,4 % über dem Vorjahresniveau, das nur bei 3,2 % lag. 

 

Ausblick verspricht Besserung

 

Der Ausblick ist das Einzige, was mich optimistisch stimmt. Adecco verzeichnete zwar im gesamten Quartal nur ein anämisches organisches und „bereinigtes“ Umsatzwachstum von 2 %, aber im März stieg das Momentum deutlich. Hier konnte Adecco um 9 % wachsen, was zum einen aus der Schwäche des Vorjahresmonats resultierte, zum anderen aber auch aus einer leicht gestiegenen Nachfrage. Die Geschäftsführung signalisiert zudem, dass das Interesse im April weiter gestiegen ist, nachdem die Impfraten gestiegen sind und die Covid-19-Einschränkungen in einigen Regionen gelockert werden. Daraus schliesst das Unternehmen auf einen Rebound im laufenden 2. Quartal, ohne bei der Prognose jedoch konkret zu werden. 

 

 

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06.05.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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