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Alibaba, Xiaomi, BYD, Huawei- Chinesische Politik verhindert Kursexplosionen - in welche Richtung geht es?

Alibaba muss Unternehmensanteile abstoßen

NTG24 - Alibaba, Xiaomi, BYD, Huawei- Chinesische Politik verhindert Kursexplosionen - in welche Richtung geht es?

 

Erstmals seit der Vereidigung des neues US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden kommen Regierungsvertreter der beiden Weltmächte USA und Chinas zusammen. Das Treffen zwischen den Außenministern Wang Yi und Blinken findet in Anchorage in Alaska statt. Mit der Amtseinführung von Biden hofften beide Länder, die zuletzt eisige außenpolitische Beziehung wieder etwas beruhigen zu können. Doch sollte China darauf gehofft haben, dass Biden die von Trump verhängten milliardenschweren Importzölle (kumuliertes Volumen von 350 Milliarden Dollar) auf chinesische Waren gänzlich streichen wird, so wurden sie bislang enttäuscht. Biden hält Strafzölle auf chinesische Waren zwar als zweifelhaftes Mittel, doch gesteht er Trump zu, die Bedrohung durch Chinas grundsätzlich richtig eingeschätzt zu haben. Die USA steht den chinesischen Bemühungen zur technologischen, wirtschaftlichen und politischen Weltmacht Nummer 1 aufzusteigen, weiterhin im Weg. Auch innenpolitisch ist die Lage in China äußerst angespannt. So wurden zahlreiche Technologiefirmen in ihren Expansionsplänen eingeschränkt und die Regierung interveniert immer wieder bei Kritik an die politische Lage seitens von Techmogulen.

 

Xiaomi und Huawei

 

Die von der US-Regierung unter Trump verhängten Restriktionen gegen Xiaomi (ISIN: KYG9830T1067) wurden am Wochenende von einen Richter in Washington erstmals ausgesetzt. Kommende Woche sollte ein Verbot geltend gemacht werden, das amerikanische Investoren untersagt, Anteile der chinesischen Firma zu kaufen. Zum Januar 2022 sollte sich außerdem alle Investoren von bereits gehaltenen Anteilen in ihren Portfolios trennen.

Xiaomi wurde noch kurz vor dem Ende der Amtszeit von Donald Trump auf die berüchtigte „Schwarze Liste“ gesetzt. Auf dieser Liste stehen alle Unternehmen, die eventuell in Verbindung mit dem Militär stehen könnten, oder die innenpolitische Lage in den USA gefährden können. Xiaomi weist diese Vorwürfe seit geraumer Zeit vehement zurück und reichte einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung beim Gericht in Washington ein. Dieser wurde stattgegeben, da die Vorwürfe des US-Verteidigungsministeriums nicht ausreichend begründet wurden und sie ihre Vollmacht überschritten hätten. Aufgrund des Aussetzens der Restriktionen nahmen zahlreiche US-Fonds Unternehmensanteile von Xiaomi wieder in ihr Portfolio auf. Xiaomi verkaufte und produzierte zuerst nur Smartphones und Ladekabel, mittlerweile haben sie ihre Produktpalette um Fernseher, Küchengeräte und sogar Elektroroller erweitert. Durch die positiven Nachrichten stieg der Kurs der Aktie um 10 % auf 2,83€ pro Anteil. Auch am Dienstag zeigte sich die Aufwärtsbewegung stabil, sodass der Kurs um weitere 6,1 % anstieg. Interessant für Investoren wird der 24. März an dem Xiaomi die Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr 2020 vorlegen wird.

Trumps Regierung ging während seiner Amtszeit vehement und hart gegen chinesische Firmen vor. Am härtesten wurde dabei Huawei (ISIN: HK0000HWEI11) getroffen. Huawei verlor den kompletten Zugang zu amerikanischer Technologie, da die die US-Regierung befürchtet, Peking könnte das Unternehmen zu weitreichenden Kooperationen zwingen. Von den Problemen Huaweis im Smartphonegeschäft konnte vor allem Xiaomi weitreichend profitieren.

 

Alibaba

 

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Werbebanner Krypto TradingNachdem Gründer Jack Ma sich im Dezember des letzten Jahres kritisch gegen die chinesische Staatsführung geäußert hatte, wurde prompt der Börsengang der zur Alibaba Group (ISIN: US01609W1027) gehörenden Ant Financial Group abgesagt und Jack Ma verschwand für einige Zeit von der Bildfläche. Durch die Unruhen sackte der Kurs des Unternehmens binnen eines Tages um 20 % ein. Der Kurs konnte sich in der Folge zwar stabilisieren und Jack Ma tauchte auch wieder auf, dennoch scheint die Lage sich nicht vollständig beruhigt zu haben. Jetzt setzt die chinesische Regierung den Internet-Riesen wohl unter Druck, einige Beteiligungen an Medienunternehmen abzustoßen. Das Wall Street Journal berichtete, dass die chinesische Regierung besorgt über den Einfluss des Unternehmens auf die gesellschaftliche Meinung im Land sei. Alibaba muss der höchsten Regierungsstelle einen Plan vorlegen, der den Einfluss des Unternehmens stark reduzieren wird. Weiterhin werde Alibaba vorgeworfen, mit seiner Handelsplattform den Wettbewerb im Land zu verhindern und die chinesische Kartellbehörde sprach eine Rekordstrafe in Höhe von 1 Milliarde Dollar aus. Der Kurs der Alibaba Group blieb weitestgehend unbeeindruckt und korrigierte lediglich um 2 % im nachbörslichen Handel. Allerdings befindet sich der Kurs seit einem Monat in einer Korrekturbewegung und notiert zur Zeit 30 % unter dem Allzeithoch bei 278€ pro Anteil.

 

BYD

 

Der koreanische Automobilhersteller Hyundai (ISIN: USY384721251) befindet sich laut Medienberichten in engen Verhandlungen mit BYD (ISIN: CNE100000296) über die zukünftige Ausstattung von E-Autos der Koreaner mit den Blade-Batterien des chinesischen Herstellers. Die Zusammenarbeit soll bereits 2022 beginnen und wird durch die Errichtung einer Batteriefabrik von BYD in Südkorea unterstützt. BYD unterhält im Kerngeschäft die Bereiche Ladegeräte, aufladbare Batterien, Lithium-Ionen Batterien und seit 2015 auch eine eigene Elektroautomobilsparte. Diese Sparte erreichte schon im 5. Jahr in Folge eine Wachstumsrate von über 100 % und gehört neben den weitreichenden Investitionen in erneuerbare Energien zu den potenziellen Wachstumstreibern des Unternehmensumsatzes. Der Konzerngewinn konnte durch die starke Entwicklung konstant gesteigert werden und könnte im Jahr 2021 erstmals die 1 Milliarde Euro Marken knacken.

 

17.03.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de

 

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