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Die Schlinge scheint sich bei Alphabet zuzuziehen und immer mehr Anleger suchen das Weite

Das sieht gar nicht gut aus!

NTG24 - Die Schlinge scheint sich bei Alphabet zuzuziehen und immer mehr Anleger suchen das Weite

 

Alphabet ist in den letzten Tagen und Wochen ordentlich unter Druck geraten und die negativen Meldungen wollen einfach nicht abreißen. Die Google-Mutter scheint immer mehr im Chaos zu versinken und aktuell bieten sich nur wenige Aussichten auf einen schnellen Ausweg aus der Misere. Dass da die Börsianer in die Flucht getrieben werden, ist wenig verwunderlich.

Für die größten Schlagzeilen rund um Alphabet (US02079K3059) sorgte zuletzt die Konkurrenz in Form von Microsoft (US5949181045). Der Software-Gigant hat im großen Stil in das Unternehmen OpenAI investiert, welches unter einem begeisterten Medienecho das KI-System ChatGPT präsentierte. Jenes zeigte eindrucksvoll, welche Möglichkeiten in der Künstlichen Intelligenz stecken und wie jene nicht nur den Tech-Sektor in Zukunft grundlegend verändern könnte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeZwar fußt der virtuelle Alleskönner auf Technologie, die ausgerechnet von Alphabet selbst entwickelt wurde. Dennoch hat man dem Ganzen in Mountain View bisher erstaunlich wenig entgegenzusetzen. Die eigene Alternative hört auf den Namen „Bard“ und wurde kürzlich bereits der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei kam es jedoch zu massiven Patzern, was auch an der Börse überhaupt nicht gut angekommen ist. Es entsteht immer mehr der Eindruck, dass Alphabet schlicht den Anschluss an die Konkurrenz in einem der potenziell wichtigsten Marktfelder der Zukunft verloren hat.

Dazu gesellen sich Berichte über chaotische Abläufe bei der geplanten Entlassungswelle von Alphabet. Wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist, kam es wohl stellenweise dazu, dass wichtige Mitarbeiter über Nacht auf die Straße gesetzt wurden und so nicht einmal eine geordnete Übergabe auf den Weg bringen konnten. Der Zugang zu wichtigen Systemen wurde dem Vernehmen nach ohne Vorwarnung aufgehoben.

 

Der Druck bei Alphabet steigt

 

Wem das noch nicht an schlechten Neuigkeiten reicht, der wendet seinen Blick in Richtung Zinsen, welche dem Tech-Sektor dieser Tage wieder einmal schwer zu schaffen machen. Spätestens seit den gestern veröffentlichten Inflationszahlen aus den USA ist klar, dass die Fed von ihrem derzeitigen Kurs der Zinserhöhungen so schnell nicht abweichen wird. Zwar hat die Teuerung jenseits des Atlantiks im Januar etwas nachgelassen. Allerdings eben nicht in einem Umfang, wie Experten es im Vorfeld vermutet hatten.

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Klassischerweise belastet das den Tech-Sektor schwerer als andere Branchen und wer ohnehin schon ins Taumeln geriet, wird da umso härter abgestraft. So musste die Alphabet-Aktie, welche ohnehin schon fast am Boden liegt, am Dienstag erneut Verluste hinnehmen. Um 1,65 Prozent ging es auf nur noch 86,37 Euro in die Tiefe. Bereits knapp unterhalb von 80 Euro wartet das 52-Wochen-Tief. Alphabet hat zuletzt innerhalb weniger Tage mehr als 100 Milliarden Euro an Börsenwert eingebüßt.

 

Alphabet muss dringend liefern

 

Es wäre verfrüht, jetzt schon den Untergang von Alphabet herbeireden zu wollen. Denn noch macht der Internet-Gigant Milliardengewinne und auch ohne eine überzeugende Konkurrenz zu ChatGPT wird sich daran in absehbarer Zeit nichts ändern. Es fehlt aber an Wachstumsaussichten und mit den jüngsten Patzern hat das Image des unantastbaren Online-Konzerns schwere Risse erhalten. Die Börsianer schauen sich da schlicht nach interessanteren Gelegenheiten um.

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Werbebanner EMH PM TradeGehörig am Wackeln dürfte auch der Stuhl von CEO Sundar Pichai sein, welcher für die heftigen Enttäuschungen der letzten Woche in der einen oder anderen Weise geradestehen muss. Alphabet braucht jetzt dringend gute Neuigkeiten, um an der Börse nicht vollständig den Boden unter den Füßen zu verlieren. Dass solche noch kommen werden, liegt durchaus im Bereich des Möglichen und vielleicht gelingt auch noch eine ähnlich irre Aufholjagd wie bei Tesla (US88160R1014) zu Jahresbeginn. Sich darauf als Anleger zu verlassen, wäre aber schwer spekulativ, um nicht zu sagen grob fahrlässig. Solange Alphabet keine überzeugende Perspektive für die Zukunft abliefern kann, ist die Aktie für die meisten Börsianer kaum weiter interessant.

 

15.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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