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Ärger bei Amazon, Alphabet weiterhin gefragt, erneute Warnung vor Nvidia und Microsoft feilt weiter an ChatGPT

Die Stimmung im Tech-Sektor scheint sich dezent abzukühlen

NTG24 - Ärger bei Amazon, Alphabet weiterhin gefragt, erneute Warnung vor Nvidia und Microsoft feilt weiter an ChatGPT

 

Noch notieren die Aktien der US-Tech-Giganten auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Doch die gigantischen Kurssprünge der letzten Wochen konnten zuletzt nicht wiederholt werden und vor dem Wochenende gab es hier und dort durchaus Korrekturen zu sehen. Auch wenn es bisher noch nicht zum großen Crash gekommen ist, so hat die Stimmung sich doch ein wenig abgekühlt.

So musste beispielsweise Amazon (US0231351067) am Freitag einen Kursverlust von 1,5 Prozent verkraften. Der Aktienkurs ging damit auf 186,13 US-Dollar zurück und bleibt in der Nähe des Rekordhochs, welches knapp unterhalb von 190 Dollar anzutreffen ist. Einige Sorgen machen die Börsianer sich um die überraschend hohe Inflation in den USA und damit verbundene Sorgen, dass die Zinswende noch etwas auf sich warten lassen könnte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeLetzteres befördert auch Befürchtungen, wonach eine Zinswende und damit eine Erholung der weltweiten Konjunktur noch eine ganze Weile auf sich warten lassen könnte. Dies wiederum würde wohl auch die Konsumlaune weiterhin dämpfen, was entsprechend keine erfreuliche Entwicklung für Amazon wäre. Zusätzlich wurde Amazon in den USA in einem Patentstreit eine Strafe von 525 Millionen Dollar aufgebrummt, was die Aktionäre ebenfalls nicht in Partylaune versetzt. Der Konzern kündigte jedoch bereits an, in Berufung gehen zu wollen. Hintergrund ist ein Streit um Cloud-Technologie von Kove, der bereits im Jahr 2018 seinen Anfang nahm.

 

Alphabet: Klare Empfehlung

 

Die Google-Mutter Alphabet (US02079K3059) muss sich in einem ähnlichen Prozess verantworten, der bisher aber noch nicht abgeschlossen ist. Die Entscheidung der Jury im Falle von Amazon zeigt aber vielleicht schon, in welche Richtung es gehen könnte. Darüber hinaus erweisen sich die konjunkturellen Sorgen in den USA ebenfalls nicht als förderlich. Die Alphabet-Aktie wertete am Freitag um rund ein Prozent ab und landete bei 159,19 Dollar. Nachbörslich mussten weitere Kursrückgänge verzeichnet werden.

Nicht weitergeholfen hat, dass die DZ Bank ihre Kaufempfehlung für Alphabet einmal mehr bestätigt und das Kursziel noch einmal von zuvor 170 auf nun 175 Dollar angehoben hat. Als Wachstumstreiber sehen die Experten unverändert den KI-Sektor. Bei einer kürzlich abgehaltenen Cloud-Konferenz konnte der Konzern die Analysten offenbar mit vorgestellten Innovationen überzeugen. In Aussicht gestellt wird nicht zuletzt, dass Alphabet seine Profitabilität dank KI merklich verbessern wird.

 

Nvidia: Platzt die Blase doch noch?

 

Noch mehr Gegenwind schlug Nvidia (US67066G1040) vor dem Wochenende entgegen. Hier ging es mit dem Aktienkurs um gleich 2,7 Prozent bis auf 881,86 Dollar zurück und das Rekordhoch bei 974 Dollar ist ein gutes Stück weiter entfernt als bei manchem anderen Tech-Konzern. Zusammenhängen dürfte dies auch mit immer neuen Warnungen vor dem möglichen Platzen einer Blase. Eben davor warnte zuletzt auch der Analyst Jesse Felder.

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Felder rechnet damit, dass der Hype im Halbleitersegment nicht von Dauer sein werde und auch der Aktienmarkt insgesamt in den kommenden Jahren hinter den Erwartungen zurückbleiben werde. Aktien wie Nvidia würden in einem solchen Szenario mit Sicherheit das größte Abwärtspotenzial bieten, da es in den vergangenen Monaten in einem fast schon unheimlichen Tempo aufwärtsging. Allerdings gab es ähnliche Mahnungen auch schon im vergangenen Jahr zu hören. In der Praxis angekommen ist bisher aber eher wenig.

 

Microsoft: ChatGPT soll schneller und besser werden

 

Dessen ungeachtet konzentriert sich Microsoft (US5949181045) weiterhin voll und ganz auf das Thema KI. Der Partner OpenAI vermeldete diesbezüglich nun große Neuigkeiten in Form des neuen KI-Modells GPT-4-Turbo. Jenes soll auch bei ChatGPT für einige Verbesserungen sorgen. So soll der Chatbot nun mit Informationen trainiert worden sein, die bis Ende 2023 reichen und damit Zugriff auf aktuellere Informationen als bisher erhalten. Außerdem wird versprochen, dass natürlichere Antworten auf Fragen gegeben werden.

Als Beispiel dafür wurde eine Kurznachricht an Freunde genannt, mit der an ein Geburtstagesessen erinnert werden sollte. Bisher verlor sich ChatGPT bei solchen Anlässen schon mal in längeren und unnötigen Ausschweifungen. Mit der neuesten Version sollen nun kürzere und menschlichere Ergebnisse entstehen. Nutzen lässt sich das Ganze aber bisher nur von zahlenden Nutzern. Microsoft scheint darin Chancen für Umsätze zu erkennen. Die Anleger sind skeptischer: die Microsoft-Aktie wertete am Freitag um 1,4 Prozent bis auf 421,90 Dollar ab.

 

War es das?

 

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die euphorische Stimmung im Tech-Segment sich etwas abgekühlt hat. Kursrekorde bei Nvidia und Konsorten waren zuletzt keine Selbstverständlichkeit mehr und selbst die größten Highflyer bekamen es mit ein wenig Verkaufsdruck zu tun. Ob darin schon eine Trendwende zu erkennen sein mag, steht aber auf einem anderen Blatt. Noch bewegen die Kurse sich auf einem ausgesprochen hohen Niveau und aus technischer Sicht fehlt es an Anzeichen dafür, dass die Bullen schon das Handtuch geworfen hätten. Allzu sicher wäre ich persönlich mir über das Ende der Rallye noch nicht, wenngleich eine gesunde Portion Vorsicht an der Börse generell nie schadet.

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15.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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