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Amazon lässt sich auf Forderungen der EU ein und schmettert damit gleich zwei Kartellverfahren ab

An der Börse bleibt die Freude verhalten

NTG24 - Amazon lässt sich auf Forderungen der EU ein und schmettert damit gleich zwei Kartellverfahren ab

 

Schon seit einer ganzen Weile muss sich Amazon mit Kritik an seinem Geschäftsgebaren auseinandersetzen. Daran störte sich zuletzt vor allem die EU, welche auch entsprechende Kartellverfahren auf den Weg gebracht hat. Jene wurden nun aber eingestellt, nachdem Amazon sich bereits erklärt hat, auf Forderungen der Europäischen Union einzugehen. Das Geschäftsmodell wird sich, zumindest in Europa, spürbar ändern.

Gestört hat man sich in der EU vor allem an drei Dingen bei Amazon (US0231351067). Zum einen sollte der Konzern nicht mehr Daten von Dritthändlern zu Verkaufszahlen und anderen Details nutzen, um sich damit selbst beim Vertrieb von Produkten einen Vorteil zu verschaffen. Außerdem vermuteten Wettbewerbshüter, dass der Online-Gigant seine marktbeherrschende Stellung auch in anderer Weise ausnutzte.

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Werbebanner EMH PM TradeIm Verdacht stand Amazon so, seine eigenen Angebote gegenüber jenen anderer Anbieter zu bevorzugen. Passiert sein soll das nicht nur durch eine besonders prominente Platzierung auf der eigenen Webseite, sondern auch durch die Verknüpfung mit dem Prime-Abo, welches von den Nutzern der Plattform gerne und häufig genutzt wird. In all diesen Fällen gelobte Amazon nun Besserung. Nichtöffentliche Daten sollen in Zukunft nicht mehr genutzt werden, um damit die eigenen Artikel zu vertreiben. Bei der „Buy Box“ und bei Amazon Prime sollen Drittanbieter künftig gleichwertig behandelt werden.

Bis zur Mitte des kommenden Jahres sollen die Änderungen über die Bühne gebracht werden. Dass Amazon sich daran dann auch dauerhaft tatsächlich hält, soll ein Treuhänder überwachen. Das klingt alles erstmal nach einer schlechten Nachricht, schließlich bedeutet es einiges an Aufwand, ohne dass Amazon daraus irgendwelche Vorteile ziehen könnte. Dennoch reagierte die Amazon-Aktie gestern mit ganz dezenten Zugewinnen. An den US-Märkten ging es nachbörslich bis auf 86 USD aufwärts.

 

Amazon spart sich potenziell Milliarden

 

Amazon ist mit den Ansichten der EU zwar noch immer nicht vollständig einverstanden. Letztlich gibt der Online-Riese aber nach und spricht von einer „konstruktiven Zusammenarbeit“. Damit beendet der Konzern gleichzeitig auch zwei kartellrechtliche Verfahren, die richtig hätten ins Geld gehen können. Angesichts der Umsätze von Amazon hätten Milliardenstrafen auf das Unternehmen zukommen können.

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Solche scheint man sich sparen zu wollen, und das mit Erfolg. Völlig neu sind die neuen Lösungsansätze übrigens nicht. Amazon stellte diese bereits im Sommer vor, um die Wettbewerbshüter zu beschwichtigen. Die haben sich das Ganze nun ausgiebig angesehen und dabei auch Verbraucherschützer zu dem Thema gefragt. Nach einem positiven Urteil von allen Beteiligten kann das Ganze nun rechtsverbindlich auf den Weg gebracht werden.

 

Es wird nicht einfacher

 

Aus Anlegersicht lässt die Spannung bei der Amazon-Aktie damit durchaus ein wenig nach. Es gibt aber nach wie vor unzählige Faktoren, welche einer größeren Erholungsbewegung im Weg stehen. Dazu gehören natürlich die Zins- und Rezessionssorgen, an denen momentan kein Weg vorbeiführt. Aber auch die zuletzt eher ernüchternden Zahlen sorgen nicht dafür, dass an der Börse gute Laune mit Blick auf die Amazon-Aktie herrscht.

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Werbebanner Claudemus2023 dürfte für Amazon in jedem Fall ein spannendes Jahr werden, in dem kaum Langeweile auftreten wird. Das neue Jahr ist aber wie gehabt mit allerlei Unsicherheiten verbunden und Überraschungen wird es mit Sicherheit auch zur Genüge zu sehen geben. Grundsätzlich hat Amazon nach den teils massiven Korrekturen der letzten Monate ein enormes Aufwärtspotenzial und selbst Zugewinne im hohen zweistelligen Prozentbereich sind kein Ding der Unmöglichkeit. Ob dieses Potenzial allerdings schon im nächsten Jahr genutzt werden kann oder ob die Anleger noch länger auf die große Erholungsrallye warten müssen, das steht aber noch auf einem anderen Blatt.

 

21.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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