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Vor den Zahlen macht sich nur bedingt Zuversicht bei den Anlegern von Amazon bemerkbar

Ist das ein böses Omen?

NTG24 - Vor den Zahlen macht sich nur bedingt Zuversicht bei den Anlegern von Amazon bemerkbar

 

In zwei Tagen wird auch Amazon frische Zahlen für das zweite Quartal vorlegen, die an den Märkten mit Hochspannung erwartet werden. Denn die vergangenen drei Monate gelten aufgrund diverser Krisen und vor allem wegen der nachlassenden Konsumstimmung als besonders herausfordernd. Im Vorfeld gibt es bereits so manche Entwicklung, die für zunehmende Vorsicht bei den Börsianern sorgt.

So kündigte Amazon (US0231351067) kürzlich an, dass das Prime-Abo nun auch hierzulande im Preis steigen wird. Ab dem 15. September müssen die Nutzer jeden Monat 8,99 Euro statt zuvor 7,99 Euro berappen, um Vorzüge wie bevorzugten Premium-Versand und die Nutzung diverser Streaming-Plattformen in Anspruch nehmen zu können.

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Werbebanner EMH PM TradeAmazon selbst begründet den Schritt mit der Inflation, die Konzernen momentan als Universalausrede dient, um so ziemlich überall die Preise in die Höhe zu schrauben. Ob das in diesem konkreten Fall berechtigt ist oder nicht, sei an dieser Stelle einfach mal dahingestellt. In jedem Fall führen die Preiserhöhungen aber zu so manchem Zweifel daran, dass es um die Zahlen von Amazon gut bestellt ist.

Schließlich stand für den Online-Giganten in der Vergangenheit das Nutzerwachstum stets an erster Stelle und der günstige Preis von Amazon Prime war zu weiten Teilen dafür verantwortlich, dass die Abo-Zahlen immer weiter in die Höhe stiegen. Dass es hier nun recht deutlich mit dem Preis aufwärtsgeht, lässt zumindest vermuten, dass es an anderer Stelle nicht mehr recht zu laufen scheint, auch wenn das selbstredend blanke Spekulation ist.

 

Darauf kommt es bei Amazon nun an

 

Bereits im ersten Quartal fielen die Zahlen bei Amazon nicht unbedingt erfreulich aus und es deutet derzeit nichts darauf hin, dass es zuletzt spontane Umsatzsprünge gegeben hätte. Gerade der Online-Handel leidet schwer unter der hohen Inflation und Nutzern, die immer mehr versuchen, ihr Einkommen bei sich zu behalten.

Zumindest etwas ausgleichen kann Amazon die Schwäche im Kerngeschäft durch das rasante Wachstum im Cloud-Segment, wo man sich längst als einer der größten und wichtigsten Player etabliert hat. Im Prinzip ist zu hoffen, dass die Einnahmen hier gut genug ausfallen, um kaum zu vermeidende Rückschläge in anderen Sektoren weitgehend auszugleichen. Dann könnte es bei den nächsten Quartalszahlen grundsätzlich auch wieder eine positive Überraschung zu sehen geben. Allzu sehr verlassen können und sollten die Anteilseigner sich darauf allerdings eher nicht.

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Jetzt oder nie?

 

Auf der anderen Seite wurde Amazon bereits für zurückgehende Gewinne und einen eher düsteren Ausblick beim Online-Handel abgestraft. Entsprechend wird derzeit noch immer darüber spekuliert, ob die Aktie ihren Tiefpunkt nicht vielleicht schon hinter sich haben könnte. In den letzten Wochen trieben Spekulationen über ein mögliches Comeback den Titel an, der sich von rund 100 Euro bis auf knapp 120 Euro verbessern konnte. Es ist nicht auszuschließen, dass mit guten Zahlen eine dauerhafte Trendwende herbeigeführt wird, durch die die Amazon-Aktie wieder in deutlich höhere Kursregionen befördert wird.

Ebenso denkbar ist aber auch ein gegenteiliges Szenario und kurz vor den Zahlen trauen die Börsianer sich kaum noch, größere Bewegungen auf die Beine zu stellen. Bis die Bilanzen vorgelegt werden, ist weiterhin mit eher wenig Bewegung zu rechnen. Die Anlegerinnen und Anleger haben sich bei Amazon in Stellung gebracht und warten nun darauf, ob ihre Erwartungen erfüllt werden können oder eben nicht. Für Spannung ist jetzt definitiv gesorgt und der eine oder andere wird vielleicht noch über einen schnellen Einstieg kurz vor den Zahlen nachdenken. Trotz verlockernder Aussichten auf satte Renditen im Falle eines Comebacks bleiben jegliche Investitionen derzeit aber mit hohen Risiken verbunden.

 

26.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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