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Quartalszahlen von Auto1 lassen zu wünschen übrig

Frankfurt zeigt sich enttäuscht von Auto1 - das Wachstum fällt schwächer als erhofft aus

NTG24 - Quartalszahlen von Auto1 lassen zu wünschen übrig

 

Das Gebrauchtwagen-Autohaus Auto1 konnte im 1. Quartal insgesamt 131.000 Fahrzeuge über seine Plattformen verkaufen. Die meisten Geschäfte werden von externen Händlern getätigt. Die direkte Zulassung zum SDAX ist ein entscheidender Erfolg. Der Ausblick für 2021 bleibt unverändert.

Die Zahlen von Auto1 (DE000A2LQ884) haben niemanden vom Hocker gehauen. Angesichts der Lockdown-Situation in Europa hätte man durchaus mit einem sehr starken 1. Quartal rechnen können. Die gelieferten Zahlen waren im Hinblick auf den Anspruch, den das Unternehmen erhebt, jedoch nur befriedigend. 

Der digitale Gebrauchtwagenhändler konnte insgesamt im 1. Quartal 131.000 Fahrzeuge über seine Plattformen verkaufen. Der Löwenanteil (94 %) der Transaktionen wurden von externen Gewerbetreibenden umgesetzt. Auf Autohero, die zu Auto1 gehören, entfielen nur 7.815 Fahrzeuge. Trotz der kleinen Summe eine deutliche Steigerung im Jahresvergleich um 87 %. Dem Basiseffekt sei Dank. 

Der Umsatz stieg um 15,5 % auf 900 Mio. Euro. Das ist durchaus zufriedenstellend, wenngleich nicht stark genug, denn die Margen sind hauchdünn. Auto1 kann nur über starkes Wachstum beim Umsatz am Ende auch nach Steuern auf einen grünen Zweig kommen. Das starke Wachstum wiederum wird sich nur einstellen, wenn man eine dominierende Stellung in der Branche erreicht. Aktuell ist man noch weit davon entfernt. 

Enttäuschenderweise sank die Rohertragsmarge um 100 Basispunkte im Jahresvergleich. Nach 10,60 % blieben jetzt nur noch 9,60 % vom Umsatz übrig. Das negative EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) reduzierte sich auf -27,3 Mio. Euro. Vor Steuern und Zinsen reduzierte sich der Verlust auf -33,7 Mio. Euro. Durch die vorzeitige Rückzahlung einer Wandelanleihe ergab sich jedoch ein negatives Finanzergebnis von -218 Mio. Euro, was dann am Ende zu einem Verlust nach Steuern von -252,9 Mio. Euro führte. 

Der Ausblick für 2021 bleibt unverändert. Man rechnet damit, insgesamt 592.000 bis 638.000 Fahrzeuge zu verkaufen, wobei 32.000 bis 38.000 durch das eigene Haus verkauft werden sollen. Der Rest geht auf das Konto von Dritten. Der Gruppenumsatz soll 3,8 bis 4,2 Mrd. Euro und der Rohertrag 360 bis 410 Mio. Euro erreichen. Die Marge bleibt also unter 10 %.

 

Aufnahme in den SDAX 

 

Die direkte Aufnahme in den SDAX ist ein wichtiger Erfolg. Innerhalb von nur drei Monaten in die DAX-Familie aufgenommen zu werden, unterstützt Auto1 dabei, sich tief im institutionellen Bereich zu etablieren. Die Banken haben keine Wahl, sondern müssen das Unternehmen ernst nehmen. Im Hinblick auf die Diversifikation im SDAX ist Auto1 sicherlich keine schlechte Wahl. 

 

Auto1 Group SE

 

Die Deutsche Börse AG (DE0005810055) schaut aber natürlich auch darauf, dass sich Auto1 selbst als „Technologieunternehmen“ vermarktet. Davon gibt es in Deutschland bekanntlich zu wenig, was den wenigen aufstrebenden Firmen quasi direkt einen „Quotenplatz“ sichert. Auch wenn ich die Aufnahme in den SDAX im Hinblick auf das Engagement im Zürcher Finanzbrief begrüsse, halte ich sie für verfrüht. Auto1 hinterlässt in einigen Bereichen den Eindruck, dass man noch nicht reif genug für den Index ist. Insbesondere im Hinblick auf das „G“ in ESG habe ich einige Bedenken nach den ersten Monaten. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

21.05.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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