Thailändischer Bath könnte weiter aufwerten
Bath zeigt relative Stärke
Seit Donald Trump US-Präsident ist, weht China wirtschaftspolitisch ein kühler bis kalter Wind entgegen. Und es sieht trotz ständiger Hoffnungsbekundungen derzeit nicht nach einer schnellen Übereinkunft aus.
Dies bekommen seither auch jene Währungen zu spüren, die in der globalen Wertschöpfungskette weiter vorne stehen oder deren Währungen durch makroökonomische Ungleichgewichte an Schwung verloren haben. Ein Blick auf die Entwicklung des thailändischen Bath (blau), des vietnamesischen Dong (grün) und der indonesischen Rupie (orange) seit der Asienkrise 1997 zeigt das Ausmaß und den Trend der Auf- und Abwertungen gegen den US-Dollar.
Der Bath hat damit vor allem im Vergleich zu seiner Peer-Group gezeigt, dass er ein guter Hedge gegen die weltweiten Handelsfriktionen ist. Rekordhohe Devisenreserven und ein Leistungsbilanzüberschuss stützen das Land.
Wesentlich dazu beigetragen haben vor allem zwei wichtige Politikmaßnahmen in Kernbereichen außenwirtschaftlicher Stabilität.
Zum einen ist da eine relativ restriktive Zinspolitik, auch wenn die Zentralbank Thailands Anfang August die Zinsen um 0,25 % auf 1,5 % senkte. Die Zinssenkungserwartungen aber sind deutlich gefallen, was in der Binnenwirtschaft begrüßt werden dürfte. Ein weiterer Grund dafür, dass die Notenbank trotz Sorgen über die Stärke des Bath nicht überreagiert, ist die derzeitige Geldpolitik der US-Notenbank.
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Eine zweite, diesmal konjunkturpolitische Maßnahme, dürfte ebenfalls den Bath stärken. Nachdem das Tourismusministerium Thailands für dieses Jahr nur 39 – 39,8 Mio. nach 40,2 Mio. ausländische Anreisen nach Thailand erwartet, will die Regierung die Auslastung der Kapazitäten nun kurzfristig ankurbeln und hat ein Wachstumsprogramm im Umfang von 10,3 Mrd. Dollar beschlossen.
Im Rahmen des Programms erhalten Reisende Bargeld-Gutscheine über 1000 Bath zum inländischen Verbrauch und eine Rückerstattung von 15 %, wenn sie mehr als 30.000 Bath ausgeben. Zudem wird die Visa-bei-Einreise-Gebühr in Höhe von 2.000 Bath für 19 Länder bis Ende April nächsten Jahres erlassen, darunter für China und Indien.
Fazit: Auch wenn die innenpolitischen Konflikte andauern und auch die hohe Bedeutung des Tourismus ein strategisches Risiko ist, so hat Thailand doch eine vertrauenswürdige Geldpolitik und saisongerechte Konjunkturpolitik betrieben. Es sollte deshalb niemanden wundern, wenn der thailändische Bath auch weiter aufwertet.
22.09.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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