Warren Buffet bleibt Berkshire Hathaway auch nach seinem Abtritt als CEO erhalten und will auch weiterhin mit den Aktionären kommunizieren
Auf die Zukunft von Berkshire Hathaway blickt Buffet optimistisch
Zum ersten Mal seit seinem angekündigten Rücktritt im Februar wandte sich Warren Buffet am Montag wieder an die Aktionäre von Berkshire Hathaway. Dabei sprach er über die Zukunft seines enorm erfolgreichen Firmenkonglomerats, Spendenpläne, seinen Gesundheitszustand im fortgeschrittenen Alter von 95 Jahren und noch einiges mehr.
Durch das gesamte Schreiben zieht sich eine gesunde Portion Zuversicht. Das beginnt beim Gesundheitszustand von Buffet, welchen jener selbst als erstaunlich gut bezeichnet. Zwar bewege er sich langsam und habe immer größtere Schwierigkeiten mit dem Lesen. Er sei aber dennoch fünf Tage die Woche im Büro und habe weiterhin Spaß an seiner Arbeit. Wie vorher bereits bekannt war, wird er zum Jahreswechsel Berkshire Hathaway (US0846707026) nicht vollständig verlassen. Die Verantwortung im täglichen Geschäft wird zwar Greg Abel übernehmen. Buffet bleibt aber im Aufsichtsrat tätig.
Seinem designierten Nachfolger spricht Buffet sein volles Vertrauen aus und ist sich sicher, dass auch die Aktionäre nicht lange brauchen werden, um sich an ein neues Gesicht im Chefsessel zu gewöhnen. Bis es so weit ist, geht Buffet mit seinen Stimmrechtsanteilen sorgsam um. Spenden an die Stiftungen seiner drei Kinder sollen zwar erhöht werden. Zu diesem Zweck sollen aber zunächst A-Aktien zu B-Aktien mit weniger Stimmrechten und einem deutlich geringeren Nennwert umgetauscht werden. Auf diesem Wege soll sein Nachfolger nicht unnötig geschwächt werden.
Berkshire Hathaway: Buffet schreibt weiter Briefe
Der in der Vergangenheit viel beachtete Brief an die Aktionäre, welchen Berkshire Hathaway klassischerweise im Februar veröffentlicht, soll auch in Zukunft erhalten bleiben. Geschrieben wird er in Zukunft allerdings von Greg Abel. Warren Buffet will jedoch dennoch weiterhin Briefe schreiben und einen solchen einmal im Jahr im November veröffentlichen. Er scheint einfach nicht fähig oder willens zu sein, sich vollständig in den Ruhestand zu verabschieden.
Mit Blick auf die Zukunft seines Unternehmens verbreitet Buffet viel Optimismus. Der Aktienkurs werde sich zwar launisch entwickeln und auch schon mal um die Hälfte einknicken, wie es in den 60 Jahren unter seiner Führung bereits dreimal vorgekommen sei. Doch die Aktionäre werden ermutigt und dazu aufgerufen, nichts zu verzweifeln. Die Aktien würden sich erholen und auch mit Amerika werde es wieder aufwärtsgehen.
In der jüngeren Vergangenheit waren Buffet und Berkshire Hathaway vor allem damit beschäftigt, Aktien zu verkaufen und das Barvermögen auf Rekordniveau zu katapultieren. Das hat auch damit zu tun, dass der Starinvestor hinter der schwindelerregenden Rallye im Tech-Segment eine dezente Übertreibung vermutet und sich dementsprechend auf eine Korrektur vorbereitet. Ob eine solche im großen Stil kommen wird, kann aber auch das Orakel von Omaha nicht mit letzter Gewissheit vorhersagen.
Wohin mit dem Geld?
Ungeklärt bleibt weiterhin die Frage, was Berkshire Hathaway mit seinen gigantischen Cashreserven anzustellen gedenkt. Per Ende September beliefen sich jene auf schwindelerregende 381,7 Milliarden US-Dollar. Doch mit dem Zukauf von Aktien hält man sich ebenso zurück wie mit Übernahmen. Zwar lebt es sich mit so viel Geld auf der hohen Kante recht entspannt. Den Anteilseignern können aber nur vergleichsweise geringe Wachstumsimpulse in Aussicht gestellt werden.
Dadurch bedingt herrschte an den Märkten weniger Zuversicht als bei Buffet. Die Berkshire Hathaway-Aktien gaben am Montag leicht nach. Im Falle der B-Aktien waren Verluste von 0,4 Prozent zu beklagen, was den Kurs auf 496,98 Dollar beförderte. Die A-Aktie bleibt die teuerste Aktie der Welt, wurde gestern aber um 0,5 Prozent oder knapp 4.000 Dollar günstiger und ging mit 744.500 Dollar aus dem Handel. Insgesamt sind die Aktionäre nicht unzufrieden. Die eine oder andere neue Idee wäre aber mit Sicherheit gern gesehen.
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11.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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