Warren Buffet verabschiedet sich zum Jahresende nach Jahrzehnten vom Chefposten bei Berkshire Hathaway und hinterlässt seinem Nachfolger Barreserven in Rekordhöhe
Gibt Berkshire Hathaway bald endlich wieder Geld aus?
 
Nach einer Phase rasant gestiegener Aktienkurse kann es eine gute Idee sein, das Portfolio etwas zu bereinigen und so vor einer möglichen Korrektur Gewinne in die Tat umzusetzen. Allerdings kann nie irgendjemand genau wissen, wann der Höhepunkt einer Rallye erreicht ist. Selbst Börsenlegende Warren Buffet kann dabei schon mal falsch liegen, was die Entwicklung der letzten Jahre wohl belegen dürfte.
Seit rund drei Jahren verkauft Berkshire Hathaway (US0846707026) Quartal für Quartal mehr Aktien, als zugekauft werden. Seit über einem Jahr kaufte der Buffet-Konzern keine eigenen Aktien zurück und Übernahmen gab es ebenfalls seit einer Weile nicht mehr. Es entsteht klar der Eindruck, dass die Strategie lautet, sich auf eine Korrektur der Märkte einzustellen. Doch eine solche will und will einfach nicht kommen. Dadurch wurde manche Chance verpasst.
Das beste Beispiel dafür ist Berkshire Hathaways größte Position in Form von Apple. Jene wurde in den letzten Monaten schrittweise reduziert. Das sah eine Weile auch wie der richtige Schritt aus, denn Zölle und zeitweise Absatzprobleme in China setzten der Apple-Aktie sichtlich zu. Kürzlich aber erreichte der Titel wieder neue Rekordstände. Es hätte sich also gelohnt, Anteile noch etwas länger zu halten, auch wenn sich das im Nachhinein natürlich immer sehr leicht sagen lässt.
Berkshire Hathaway vor der Zeitenwende
Operativ läuft es für Berkshire Hathaway derweil hervorragend. Einige Sparten wie Fruit of the Loom und Duracell mögen etwas geschwächelt haben. Das Versicherungsgeschäft brummt jedoch und der Wert der gehaltenen Aktien strebte weiter munter in die Höhe. Verkäufe erwiesen sich in einigen Fällen auch als goldrichtig, etwa beim chinesischen Autobauer BYD. Das Betriebsergebnis schoss im dritten Quartal um 34 Prozent auf 13,5 Milliarden US-Dollar in die Höhe.
Daraus ergeben sich Barreserven in Höhe von sagenhaften 381,7 Milliarden Dollar, welche Buffet seinem Nachfolger Greg Abel aller Voraussicht nach hinterlassen wird. Zumindest bei dieser Kennziffer erbt der designierte Chef das reichste Unternehmen auf dem Planeten. Bei Nvidia, Microsoft und Co. mögen die Bewertungen etwas enteilt sein. Die Barreserven sind dort aber dennoch um Größenordnungen geringer. Was genau Abel mit dem gigantischen Vermögen vorhaben mag, bleibt bisher aber noch ein Geheimnis.
Nicht wenige Anleger hoffen darauf, dass er aktiver vorgehen wird als Buffet in den letzten Monaten und Jahren. Letzterer wird aber wohl noch ein Auge auf die Aktivitäten im Konzern haben, denn seinen Posten als Vorsitzender des Aufsichtsrates möchte er auch weiterhin behalten. Daher könnte es als Anleger zu empfehlen sein, sich vielleicht nicht allzu große Hoffnungen zu machen. Immerhin ist noch eine größere Übernahme geplant. Von Occidental Petroleum soll OxyChem für nicht ganz zehn Milliarden Dollar gekauft werden.
Nicht alles auf einmal ausgeben
Es ist nicht unbedingt davon auszugehen, dass Abel bei Berkshire Hathaway direkt alles auf den Kopf stellen wird. Es darf sogar als wahrscheinlich gelten, dass er schon heute einigen Einfluss ausübt und den einen oder anderen Zukauf durchaus hätte über die Bühne bringen können, so dies denn gewünscht wäre. Doch mit Blick auf Diskussionen über Themen wie eine KI-Blase und eine fundamental strauchelnde US-Wirtschaft, die davon ein wenig kaschiert werden könnte, gibt es für Zurückhaltung auch durchaus gute Gründe.
Wenn Berkshire Hathaway schon bei vergangenen Höchstständen vorsichtig agierte, ist bei noch weiter gestiegenen Kursen an den Börsen nicht mit einer plötzlichen Ausgabenflut zu rechnen. Zwar lässt der Konzern sich bei seiner genauen Strategie nicht genau in die Karten blicken. Doch alles deutet darauf hin, dass man sich für einen Bärenmarkt wappnen möchte und mit Zukäufen im großen Stil auf eine günstige Gelegenheit wartet. Wer mit einer grundsätzlichen Wende nach dem Jahreswechsel unter neuer Leitung setzt, könnte enttäuscht werden. Doch auch das lässt sich natürlich nicht mit Gewissheit vorhersagen.
Berkshire Hathaway Inc. B-Class-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Berkshire Hathaway Inc. B-Class-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Berkshire Hathaway Inc. B-Class-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Berkshire Hathaway Inc. B-Class - hier weiterlesen...
03.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)
            
            






                                        
                    
                    
                                        
                    
                    03.11.2025
                    
                                        
                    
                    
                                        
                    
                    29.10.2025
                    
                                        
                    
                    
                                        
                    
                    01.10.2025
                    
                                        
                    
                    
                                        
                    
                    29.09.2025