Amazon und Microsoft unterstützen Einschränkungen für das China-Geschäft von Nvidia und Berkshire Hathaway treibt Alphabet nach vorne
Mit einer klaren Richtung tun sich KI-Aktien derzeit etwas schwer
Künstliche Intelligenz bleibt weiterhin das wohl größte Thema an den Börsen, doch die Euphorie hat dabei schwer nachgelassen. Vermehrt machen sich Sorgen über mögliche Korrekturen breit und die nachlassende Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen in den USA bestärkte derartige Befürchtungen zuletzt noch. Den einen oder anderen Lichtblick gibt es dennoch und ein klarer Trend zeichnet sich momentan nicht ab.
Im Zentrum des KI-Hypes steht weiterhin Nvidia (US67066G1040). Von dem Chiphersteller werden am 19. November neue Zahlen erwartet, welche an den Märkten enorme Signalwirkung haben dürften. Im Vorfeld zeichnet sich ab, dass das China-Geschäft weiterhin enttäuschend laufen dürfte. Nvidia ließ vor einiger Zeit wissen, dass dort die Marktanteile auf null Prozent gefallen seien. Besserung ist leider nicht in Sicht.
Die Hoffnung liegt daher darauf, dass die Chip-Verkäufe in anderen Regionen ausreichen werden, um das Wachstum anzutreiben. Möglich erscheint dies durchaus, da die Nachfrage höher kaum sein könnte. Allerorten entstehen neue KI-Rechenzentren und die Kundschaft muss teils lange auf ihre Chips warten. Die Zuversicht schien vor dem Wochenende wieder etwas zurückzukehren. Nachdem die Nvidia-Aktie die vorherigen Tage noch im roten Bereich abschloss, ging es wieder um immerhin 1,8 Prozent auf 190,17 US-Dollar aufwärts. Auch nachbörslich legte das Papier noch etwas zu.
Amazon: America first?
Unterstützung für ein Gesetzesvorhaben, welches den Export von Nvidia in Richtung China weiter einschränken soll, gibt es aus Richtung von Amazon (US0231351067). Für die meisten Beobachter ist das auch keine große Überraschung. Es wird davon ausgegangen, dass der Internet-Gigant sich vom „Gain AI Act“ eine bessere eigene Versorgung von KI-Chips erhofft. Jeder Chip, der nicht nach China geht, könnte schließlich in der Theorie zu Amazon wandern.
Allerdings machen manche Anleger sich Gedanken darum, ob weitere Investitionen in die teure Hardware überhaupt noch vertretbar sind. Schon jetzt hat Amazon etliche Milliarden in KI-Rechenzentren gesteckt. Wann sich dies auszahlen mag, steht weiterhin in den Sternen. Begeistert waren die Anteilseigner zuletzt nicht mehr und am Freitag verlor die Aktie um 1,2 Prozent bis auf 234,69 Dollar an Wert. Das Allzeit-Hoch bei 258,60 Dollar ist ein wenig in die Ferne gerückt.
Berkshire Hathaway kauft wieder ein
Dass die Anleger sich in Sachen KI zuletzt ein wenig zurückhielten, ist zu einem gewissen Anteil auch auf Skepsis unter Börsen-Profis zurückzuführen. Der bekannte Hedgefonds-Manager Michael Burry etwa setzte zuletzt im großen Stil gegen Unternehmen wie Palantir und Nvidia. Investoren-Legende Warren Buffet hielt sich beim Thema Cloud und KI auffällig im Hintergrund und häufte bei Berkshire Hathaway (US0846707026) immer größere Cash-Positionen an, statt Aktien aus dem Bereich zu kaufen. Zumindest war das noch bis vor Kurzem der Fall.
Am Freitagabend veröffentlichte Berkshire Hathaway ein Update zum Depot, das einige Überraschungen offenbarte. Dazu gehört, dass die Beteiligungsgesellschaft im dritten Quartal im großen Stil bei Google eingestiegen ist. Zugekauft wurden knapp 18 Millionen Aktien des Mutterkonzerns Alphabet mit einem Wert von 4,3 Milliarden Dollar. Das nahmen die eigenen Anleger eher mit einem Schulterzucken zur Kenntnis, der Kurs von Berkshire Hathaway reagierte nachbörslich nicht weiter.
Glücksfall für Alphabet
Sehr viel größer fiel die Freude unter den Aktionären von Alphabet (US02079K3059) aus, welche den Aktienkurs nach Handelsschluss um über vier Prozent in die Höhe beförderten. Die Zukäufe von Warren Buffet gleichen schon fast einer Art Ritterschlag. Ob bewusst oder unbewusst: Berkshire Hathaway hat damit ein unmissverständliches Signal dafür ausgesendet, wo im KI-Bereich derzeit die größten Chancen gesehen werden.
Schon zuvor schlug die Alphabet-Aktie sich in einem zunehmend herausfordernden Umfeld recht gut. Nun scheint es sogar schon wieder in Richtung Allzeit-Hoch bei 292,36 Dollar zu gehen. Im nachbörslichen Handel am Freitag waren zeitweise über 288 Dollar auf dem Ticker zu sehen. Passend dazu wird bereits in Kürze die Veröffentlichung von Gemini 3 erwartet, womit der Internetkonzern seinen Vorsprung im Segment weiter auszubauen gedenkt.
Richtungsweisend
Die Stimmung bei KI-Aktien fällt also mal etwas besser und mal etwas schlechter aus. Rekorde gab es in dieser Woche aber so gut wie keine zu sehen, zumindest nicht bei den Aktienkursen. Ob deshalb schon von einer breiten Korrektur ausgegangen werden muss, sei dahingestellt. Die Aufmerksamkeit wird sich in der neuen Woche aber erst einmal klar auf Nvidia und die frischen Zahlen des Chipherstellers richten. Letztere könnten durchaus eine Richtungsentscheidung im Segment herbeiführen.
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16.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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