Meta stürzt ab, T-Mobile US gewinnt nachbörslich und Gamesa Chef geht - BÖRSE TO GO

Metas Aktienkurs implodiert nachbörslich nach schwachen Zahlen und einem enttäuschenden Ausblick

 

Grandioser Kursabsturz bei Meta nach schwachen Zahlen. Die Marktkapitalisierung schrumpfte nachbörslich um fast -200 Mrd. US-Dollar. T-Mobile US verzeichnete einen starken Gewinneinbruch im 4. Quartal. Für 2022 gibt man sich jedoch optimistisch. Siemens Energy räumt bei Gamesa auf. Nauen muss gehen und wird durch Eickholt ersetzt. 

Die Feierlichkeiten in Asien gehen langsam zu Ende. Neben Japan handelt heute auch wieder Südkorea und holte die Entwicklung der restlichen Märkte nach. Der Nikkei 225 Index schloss heute -1,10 % tiefer. Der Terminmarkt erlebt in der asiatischen Sitzung ein kleines Erdbeben. Das Epizentrum ist der Nasdaq-Future, der über -2 % im Minus notiert. Der DAX-Future kann sich vor der Eröffnung der europäischen Vorbörse noch leicht im Plus halten, doch die Eröffnung in Europa wird insgesamt schwächer gesehen. Das sah gestern noch ganz anders aus.

Frankfurt hielt sich auch am Mittwoch überwiegend im Plus. Der Handel startete stark und schwächte sich dann aber im Verlauf des Tages etwas ab. Die stärksten Gewinne verzeichnete der MDAX, der um 0,89 % auf 34.037,44 Punkte stieg. Auch der TecDAX verbesserte sich deutlich und schloss 0,55 % höher bei 3.524,05 Punkten. Der DAX sank leicht um -0,04 % auf 15.613,77 Punkte, während der SDAX knapp über dem Schlusskurs vom Dienstag bei 15.346,25 Punkten (+0,04 %) schloss. 

Die Wall Street machte es genau umgekehrt. Die Benchmarks eröffneten vorsichtig im Plus und entwickelten sich dann den ganzen Handelstag über immer stärker. Einzig und der Nasdaq Composite Index startete sehr stark und schloss dann etwas leichter bei 14.417,50 Punkten (+0,50 %). Der Dow Jones Industrial Average Index stieg um 0,63 % auf 35.629,33 Punkte und der S&P 500 Index kletterte um 0,94 % auf 4.589,32 Punkte. Das Bild änderte sich dann nachbörslich.

 

Meta-Aktie verliert knapp -200 Mrd. US-Dollar

 

Die institutionellen Anleger ließen kein gutes Haar an den Zahlen und dem Ausblick von Meta (US30303M1027). Der ehemalige Börsen-Liebling erlitt nachbörslich einen grandiosen Kursabsturz um -22,83 % auf 249,25 US-Dollar, nachdem das Wachstum im vergangenen Quartal stagnierte und die Prognose für das März-Quartal unter den Erwartungen der Wall Street blieb. Die Schwäche im Geschäft von Meta resultiert aus einem stärkeren Wettbewerb, der die Benutzer von Facebook und Instagram zu anderen Plattformen wie TikTok abwandern ließ. Auch beschränkten die neuen Datenschutzbestimmungen und Opt-in Regeln von Apple die Möglichkeiten von Meta, ihren Kunden wie in der Vergangenheit exakte Daten über die eigenen Benutzer zu liefern. Die Werbung verliert entsprechend an Treffsicherheit und wird damit teurer für die Kunden. Meta kündigte für das laufende Quartal eine Umsatzspanne von 27 bis 29 Mrd. US-Dollar an. Die Erwartung der Börse lag bei mindestens 30,3 Mrd. US-Dollar. 

 

 

Short-Eindeckungen bei T-Mobile US

 

Die Aktien von T-Mobile US (US8725901040) haben in den letzten sechs Monaten deutlich an Wert verloren. Die Short-Seller hatten sich auf die schwache Entwicklung des operativen Geschäfts eingeschossen, waren aber gestern nachbörslich gezwungen, ihre Gewinne mitzunehmen. T-Mobile US legte zwar einen Einbruch des Nettogewinns um -44 % auf 422 Mio. US-Dollar vor, aber man konnte wenigstens den Umsatz leicht um 2 % auf 20,8 Mrd. US-Dollar heben. Es wird damit immer deutlicher, dass das Unternehmen seine führende Rolle im Markt verloren hat. Man hat sich in einen Preiskampf mit der Konkurrenz hineinziehen lassen. Dennoch bleibt CEO Sievert optimistisch und prognostiziert für das laufende Geschäftsjahr bis zu 5,5 Millionen neue Kunden. Im abgelaufenen Quartal konnte das Unternehmen 844.00 Neukunden gewinnen. Die Aktien hatten im regulären Handel bei 109,58 US-Dollar (+0,03 %) geschlossen und wurden nachbörslich durch Short-Eindeckungen auf 118,20 US-Dollar (+7,87 %) getrieben.

 

Siemens Energy räumt auf

 

Das hatte sich bereits angekündigt. Nachdem Andreas Nauen eine weitere unerwartete Gewinnwarnung für Siemens Gamesa (ES0143416115) veröffentlichen musste, die auch zu einer Gewinnwarnung bei der Mutter Siemens Energy (DE000ENER6Y0) führte, waren seine Tage gezählt. Der Gamesa-Chef wurde gestern zum 01. März 2022 abgesetzt und wird durch Jochen Eickholt ersetzt, der bisher im Vorstand von Siemens Energy sitzt. Doch damit ist nur der erste Schritt getan. Da Siemens Energy die spanische Tochter nur über den Aufsichtsrat kontrollieren kann und sich dies in der Vergangenheit als erfolglos herausgestellt hat, wird man nun im nächsten Schritt eine Konsolidierung der Tochter anstreben müssen. 

 

Tagestermine

 

Die Sitzung der EZB wird heute im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Die Börse erwartet um 13:45 Uhr keine Veränderungen an den Zinssätzen, aber um 14:30 Uhr auf der Pressekonferenz Auskunft darüber, wann die Notenbank auf die eskalierende Inflation in Europa reagieren wird. 

 

03.02.2022 - Mikey Fritz

 

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