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BÖRSE TO GO - Allianz, Commerzbank und SIXT

Schwache Quartalsberichte bremsen die Euphorie

NTG24 - BÖRSE TO GO - Allianz, Commerzbank und SIXT

 

Der Terminmarkt zeigt sich heute früh indifferent. Die wichtigsten Futures pendeln alle um die Schlusskurse herum. Der DAX-Future notiert knapp über 12.600 Punkten, während der S&P 500 Future knapp über 3.300 Punkten gesehen wird. Der Nasdaq-Future wird knapp unter 11.100 Punkten gepreist. 

Der deutsche Aktienmarkt konnte die positive Stimmung vom Dienstagmorgen nicht halten. Die deutschen Benchmarks gaben noch vor dem Mittag alle ihre Gewinne ab und beendeten den Handel einheitlich im Minus. Am stärksten litt der TecDAX unter Verkäufen und sank um -1,18 % auf 3.020,24 Punkte. Die Aktien von TeamViewer (-8,0 %) zogen den Index nach unten, nachdem der Schub aus der Corona-Krise nachzulassen begann. Der DAX gab -0,36 % auf 12.600,87 Punkte ab. Der Tagesverlierer war Bayer (-2,89 %), nach einem enttäuschenden Quartal und einem Milliardenverlust durch die Tochter Monsanto

Die Wall Street konnte dagegen einheitlich im Plus schließen. Nach zwischenzeitlichen Gewinnmitnahmen erholte sich die Stimmung wieder und die Indizes schlossen nahe oder auf den Tageshöchstständen. Der Nasdaq Composite Index zog zum Ende noch einmal kräftig an und schloss 0,35 % höher bei 10.941,17 Punkten. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 0,62 % auf 26.828,47 Punkte.

Nach Gewinnmitnahmen am Montag konnte der Euro am Dienstag wieder gegen den US-Dollar zulegen. Im asiatischen Handel schaffte der Euro dann auch den Sprung über die Marke von 1,18 US-Dollar. 

Die Nachfrage nach Gold bricht nicht ab. In Asien wurde die Unze Gold zwischenzeitlich bei bis zu 2035 US-Dollar gehandelt. Parallel dazu fiel die Rendite der 10-jährigen T-Notes auf ein Rekordtief bei 0,50 % p.a.  

 

Allianz mit deutlichem Gewinnrückgang

 

Der Umsatz sank im 2. Quartal deutlich. Ein ungewohntes Bild für die ansonsten so erfolgsverwöhnte Allianz. Nach 33,2 Mrd. Euro Umsatz im 2. Quartal 2019 kam man dieses Jahr nur auf 30,9 Mrd. Euro. Ein Rückgang um -6,8 %, der im Wesentlichen aus dem Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft herrührte. Der Netto-Zinsertrag sank deutlich um mehr als -10 %. Insgesamt sank das operative Ergebnis um -19 % auf 2,57 Mrd. Euro. Nach Steuern ergab sich ein Konzernüberschuss von 1,62 Mrd. Euro (-29 %) nach 2,27 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Der Vorstand sieht von einem neuen Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 ab. Die Aktien der Allianz notieren vorbörslich (L&S) bei 182,77 Euro (+0,58 %).

 

Allianz SE

 

Commerzbank mit Verlust

 

Die Commerzbank hat sich gut geschlagen im 1. Halbjahr. Nach einer Reihe von Horrormeldungen europäischer Banken fiel der Bericht der Commerzbank vergleichsweise gut aus. Die Bank konnte den Zinsertrag leicht um 3,7 % auf 2,6 Mrd. Euro steigern und verbesserte das Kommissionsgeschäft deutlich um knapp 11 % auf 1,67 Mrd. Euro. Der operative Aufwand konnte um -3,7 % auf 3,0 Mrd. Euro gesenkt werden. Wie nicht anders zu erwarten, stieg die Risikovorsorge, allerdings bei Weitem nicht so drastisch wie bei anderen Instituten im europäischen Ausland. Nach einer Risikovorsorge von -256 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2019 stieg sie nun auf -795 Mio. Euro. Nach Steuern verzeichnete die Commerzbank daher einen Verlust von -75 Mio. Euro im 1. Halbjahr. Für die Aktionäre ergibt sich ein Verlust von -96 Mio. Euro. 

 

SIXT zieht die Prognose zurück

 

Im Vorfeld des Halbjahresberichts, der am 13. August veröffentlicht wird, zog SIXT gestern Abend schon einmal die Prognose für 2020 zurück und nannte einige Eckdaten. So knickte der „operative Konzernumsatz“ im 1. Halbjahr von 1,13 Mrd. Euro auf nur noch 0,71 Mrd. Euro ein und das Vorsteuerergebnis kam auf einen Verlust von -122,9 Mio. Euro (1. Halbjahr 2019: +113,4 Mio. Euro). „Operativer Konzernumsatz“ ist keine offizielle Kennzahl, sondern eine interne Kennzahl des SIXT Konzern. Eine neue Prognose will der Vorstand nicht abgeben. Die SIXT-Vorzüge bewegen sich vorbörslich (L&S) bei 42,98 Euro (+0,35 %).

 

Weitere wichtige Quartalsberichte am Mittwoch: BMW, Carl Zeiss Meditec, Continental, Deutsche Post, Dialog Semiconductor, Hannover Rück, Honda Motor, KUKA, Lenzing, LPKF Laser & Electronics, Metro, MorphoSys, Norma Group, Patrizia Immobilien, Porsche, Voestalpine, Vonovia und Wacker Neuson.

 

Wirtschaftsdaten: Voller Kalender

 

Am heutigen Börsentag bekommen wir weltweit die finale Lesung der Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor im Monat Juli. Australien, China und Japan haben heute Morgen schon geliefert. Während in Australien der Index heute mit 58,2 Punkten leicht unter der ersten Lesung lag, stieg der Index in Japan auf 45,4 Punkte. China hingegen verzeichnete einen deutlichen Rückgang von 58,4 Punkten im Juni auf nun 54,1 Punkte. Ein Stand über 50 Punkten signalisiert eine kommende Expansion im Dienstleistungssektor. 

In Europa werden heute die folgenden Länder die finalen Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor vorlegen: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Darüber hinaus wird auch der Index für die Euro-Zone veröffentlicht. Für die finale Lesung des Einkaufsmanagerindex für Deutschland wird keine Veränderung erwartet. Der vorläufige Stand liegt bei 55,1 Punkten, was einer deutlichen Expansion entspricht. Der Index wird um 09:55 Uhr veröffentlicht.

ADP wird um 14:15 Uhr ihre Schätzung der Beschäftigungsänderungen für den Monat Juli in den USA bekannt geben. Der private Dienstleister gibt regelmäßig Schätzungen für die Entwicklung des Arbeitsmarktes ab, resultierend aus ihrer Tätigkeit als Lohnbuchhalter für etwa 400.000 US-Unternehmen. 

Für die USA wird um 16:00 Uhr der ISM Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor veröffentlicht. Es wird für den Monat Juli mit einem Rückgang auf 55,0 Punkte von zuvor 57,1 Punkten im Juni gerechnet. 

Eine halbe Stunde später bekommen wir die Entwicklung der Rohöllagerbestände der vergangenen Woche. Es wird mit einem Rückgang der Reserven um 3,0 Mio. Barrel gerechnet, nachdem die Reserven in der vorletzten Woche stark um 10,6 Mio. Barrel gesunken waren. Sinkende Reserven signalisieren steigende Nachfrage und höhere Wirtschaftsaktivität. 

 

05.08.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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