Einem Medienbericht zufolge plant die Allianz den verstärkten Einsatz Künstlicher Intelligenz, um beim Personal zu sparen
Besonders bei Callcentern scheint die Allianz effizienter werden zu wollen
Die Sorge darum, dass der eigene Arbeitsplatz in Zukunft durch KI ersetzt werden könnte, ist nicht neu. Es gibt bereits genügend Beispiele, in denen genau das passiert ist. Auch die Allianz-Tochter Allianz Partners scheint nun darüber nachzudenken, im großen Stil Stellen einzusparen und stattdessen Aufgaben an digitale Helfer auszulagern.
Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge könnten davon weltweit bis zu 1.800 Stellen von derzeit insgesamt 22.600 betroffen sein. 120 Mitarbeiter davon müssen wohl in Deutschland um ihren Job bangen. Die Allianz (DE0008404005) scheint vor allem in den Callcentern Potenzial für KI zu erkennen. Das ist internen Nachrichten zu entnehmen, welche der SZ vorzuliegen scheinen. Dort werden Einschnitte in den kommenden zwölf bis 18 Monaten mit dem verstärkten Einsatz moderner Technologien und grundlegenden Änderungen bei Arbeitsabläufen begründet.
Die Allianz bzw. Allianz Partners wollte sich zu dem Bericht nicht weiter äußern. In einer Stellungnahme heißt es lediglich, dass kontinuierlich an Verbesserungen gearbeitet werde, um den steigenden Anforderungen der Kunden gerecht werden zu können. KI schaffe dabei neue Möglichkeiten, aber auch neue Aufgabenfelder. Auswirkungen auf Arbeitsbereiche, die bisher ausschließlich von Menschen besetzt waren, scheinen unvermeidlich zu sein.
Die Allianz denkt mit
Aus Anlegersicht ist das mutmaßliche Vorgehen der Allianz zu begrüßen. Zwar sind Stellenabbauten aufgrund von KI-Einsatz in der Bevölkerung und damit wahrscheinlich auch bei der Kundschaft wenig beliebt. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es aber fatal, eine derart wichtige Technologie zu ignorieren und nicht wenigstens daran zu arbeiten, jene in die eigenen Prozesse zu integrieren. Schließlich geschieht genau das mit ziemlicher Sicherheit auch bei der Konkurrenz.
Im Versicherungsbereich spielt Vertrauen zwar eine große Rolle und manch einer wird wohl Zweifel dabei haben, beispielsweise beim Abschluss einer neuen Versicherung mit einer KI zu sprechen. Doch gibt es im Alltag auch noch zahlreiche weitere, oftmals banale Anfragen, die sich wunderbar automatisieren ließen. Der nun im Raum stehende Stellenabbau würde zudem genügen Raum bieten, um auch weiterhin im Zweifel das Gespräch mit einem Menschen zu ermöglichen. Ein ergänzender Einsatz von KI bringt zweifellos Vorteile mit sich, auf welche die Allianz ungern verzichten möchte.
Noch bleibt allerdings abzuwarten, ob die Berichte denn auch den Tatsachen entsprechen mögen. Das Einsparpotenzial wäre enorm und die ohnehin schon hervorragenden Zahlen der Allianz ließen sich damit wohl noch weiter aufhübschen. Vollkommen zu Recht machte sich am Mittwoch unter den Anlegern Optimismus breit. Die Allianz-Aktie zog es um 1,7 Prozent bis auf 373,40 Euro in Richtung Norden. Seit Jahresbeginn ging es nun schon um über 25 Prozent aufwärts und die Bullen behalten das Jahreshoch bei 380,30 Euro fest im Blick.
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit
Die Künstliche Intelligenz wird in Zukunft nur besser werden und damit auch in zahlreichen Bereichen des Alltags für tiefgreifende Veränderungen sorgen. Versicherungen und Callcenter werden sich dem nicht entziehen können. Sehr wahrscheinlich werden all jene auf der Gewinnerseite landen, die sich schon frühzeitig mit dem Thema beschäftigen. Unabhängig von moralisch-ethischen Überlegungen trifft die Allianz daher aus Sicht der Aktionäre wohl gute Entscheidungen.
Abseits davon punktet der Versicherer mit guten Zahlen, verlässlichen Dividenden und weiterem Wachstumspotenzial. Der Kursverlauf mag weniger steil ausfallen als bei manchem KI-Titel und längere Seitwärtsphasen lassen sich kaum ausschließen. Recht beeindruckend ist allerdings, dass der Chart schon seit 2009 eine Aufwärtskurve beschreibt, die selbst durch die vielen Krisen seither lediglich etwas ausgebremst, aber nie gestoppt werden konnte. Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass der Höhepunkt noch nicht erreicht wurde.
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27.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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