
Streit drückt Tesla-Aktien, Broadcom mit neuem Rekordumsatz und Kurseinbruch bei DocuSign - BÖRSE TO GO
Streit mit Präsident Trump setzt Tesla-Aktien stark unter Druck
Der öffentliche Streit zwischen Präsident Trump und Elon Musk schlägt auf den Tesla-Kurs durch. Der Aktienkurs gab -14 % ab, erholt sich aber nachbörslich wieder, da Musk einzulenken beginnt. Broadcom hat einen neuen Umsatzrekord im 2. Fiskalquartal erreicht. Treibkraft für das Wachstum ist das AI-Geschäft. Kurseinbruch bei DocuSign. Das Umsatzwachstum verlangsamt sich, was die Anleger nicht hinnehmen.
Der Aktienhandel in Asien ist am Freitag in China und den Rest geteilt. Alle chinesischen Benchmarks stehen im Verlauf der Sitzung leicht unter Druck. Sehr positiv schnitt hingegen der Handel in Japan ab. Der Nikkei 225 Index stieg um 0,38 % auf 37.697,30 Punkte. Der Handel in Südkorea blieb aufgrund des Memorial Days geschlossen. Der Terminmarkt ist ebenfalls vor Eröffnung des offiziellen Aktienhandels in Europa gemischt. Während die amerikanischen Aktienindex-Futures steigen können, wird der DAX-Future (Juni) -0,16 % tiefer bei 24.309,80 Punkten gesehen.
Frankfurt erlebte am Donnerstag noch einen freundlichen Tag. Der SDAX setzte sich mit einem Tagesgewinn von 0,79 % auf 17.030,30 Punkte an die Spitze, wobei die Aktien von SMA Solar Technology (DE000A0DJ6J9) mit einem Kurssprung um 5,72 % auf 19,41 Euro die Liste der Gewinner anführten. Auch der TecDAX performte stark und konnte sich um 0,75 % auf 3.955,52 Punkte verbessern. Der MDAX folgte mit deutlichem Abstand und stieg um 0,34 % auf 31.135,59 Punkte. Der DAX war die einzige deutsche Benchmark, die abgab, aber nur sehr leicht um -0,13 % auf 24.240,38 Punkte. Belastet wurde der Blue Chip Index unter anderem von den Airbus (NL0000235190) Aktien, die -2,82 % auf 165,44 Euro nachgaben, nachdem die Zahl der Auslieferungen im Mai enttäuschte.
Ganz anders hingegen die Wall Street. Keine einzige amerikanische Benchmark schaffte es am Donnerstag ins Plus. Die Bullen versuchten am Beginn Stimmung zu machen, konnten sich damit aber nicht durchsetzen. Am Ende gaben vor allem die Technologieaktien ab und zogen den Nasdaq 100 Index um -0,80 % auf 21.547,43 Punkte herunter. Am stärksten wurde der Tech-Index von dem Kursrücksetzer bei Tesla (US88160R1014) belastet, deren Notierungen um -14,26 % auf 284,70 US-Dollar stürzten. Der S&P 500 Index gab -0,53 % auf 5.939,30 Punkte ab und der Dow Jones Industrial Average Index sank um -0,25 % auf 42.319,74 Punkte.
Streit mit Trump drückt Tesla-Aktien
Der öffentlich ausgetragene Streit zwischen US-Präsident Trump und Elon Musk setzte am Donnerstag den Kurs von Tesla deutlich unter Druck. Der Kurseinbruch um -14,26 % drückt die Sorge der Anleger aus, dass Präsident Trump sehr nachtragend und rachsüchtig sein kann, wenn er angegriffen wird. Musk hatte den Streit vom Zaun gebrochen, nachdem er das aktuell im Senat liegende Steuerpaket (BBB) der Trump-Administration angegriffen hatte, da aus seiner Sicht viel Steuerverschwendung enthalten sei. Genau der Punkt, den Musk zuvor mit dem Doge-Team versucht hatte, zu beenden. Der öffentliche Streit eskalierte dann und sprang auf eine Reihe von Themen und gegenseitigen Beschuldigungen über. In der Nacht signalisierte Musk allerdings, dass er zu einer Beilegung der Streitigkeiten bereit sei, was den Aktienkurs nach Börsenschluss um 5,77 % auf 301,13 US-Dollar steigen ließ.
Broadcom erreicht neuen Umsatzrekord
Das Geschäft bei Broadcom (US11135F1012) läuft weiterhin sehr gut. Der Technologiekonzern konnte den Umsatz um 20 % auf 15,00 Mrd. US-Dollar steigern, was einem Rekord für das 2. Fiskalquartal entspricht. Hohes Momentum zeigten insbesondere AI-Halbleiterlösungen und VMware. Das Unternehmen betonte, dass das Geschäft mit AI ein Wachstum von 46 % auf mehr als 4,4 Mrd. US-Dollar zeigte und man erwartet, dass die AI-Umsätze im laufenden Quartal auf 5,1 Mrd. US-Dollar steigen werden. Auch die Profitabilität entwickelte sich sehr stark. So konnte Broadcom das „bereinigte“ EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) überdurchschnittlich stark um 35 % auf 10 Mrd. US-Dollar steigern. Nach Steuern sprang der Gewinn um 134 % auf 4,965 Mrd. US-Dollar bzw. auf 1,03 US-Dollar je Aktie. Broadcom beteiligte die Aktionäre an der starken Entwicklung des Geschäfts mit Auskehrungen in Höhe von 2,8 Mrd. US-Dollar und Aktienrückkäufen in Höhe von 4,2 Mrd. US-Dollar im abgelaufenen 2. Fiskalquartal.
Kurseinbruch auch bei DocuSign
Die Aktien von DocuSign (US2561631068) erlitten nachbörslich einen scharfen Rücksetzer. Der Kurs war bereits im regulären Handel um -1 % auf 92,90 US-Dollar gefallen. Nach Börsenschluss kamen der Quartalsbericht und die neue Prognose heraus, was den Aktienkurs um -16,95 % auf 77,24 US-Dollar abstürzen ließ. Was die Anleger zu den starken Verkäufen bewegte, war die Verlangsamung der Wachstumsrate des Spezialisten für elektronische Signaturen. Die Jahresprognose wurde nur leicht auf 3,15 bis 3,16 Mrd. US-Dollar angehoben und auch die Prognose für das laufende 2. Fiskalquartal 2026 mit einer Umsatzspanne von 777 bis 781 Mio. US-Dollar überzeugte die Anleger nicht. Die Aktien von DocuSign sind sehr hoch bewertet, weswegen schon kleinere Verfehlungen größere Auswirkungen auf den Kurs haben. Für das 1. Fiskalquartal legte man einen Umsatz von 763,7 Mio. US-Dollar (+8 %) vor, aber die Billings wuchsen nur um 4 % auf 739,6 Mio. US-Dollar. Die Profitabilität stieg deutlich von 33,76 Mio. US-Dollar auf 72,09 Mio. US-Dollar bzw. 0,34 US-Dollar je Aktie.
Tagestermine
Deutschlands Handelsbilanz ist zum Opfer der Trump-Administration geworden. Der Handelsbilanzüberschuss ist im April stark geschrumpft auf nur noch 14,6 Mrd. Euro von (revidierten) 21,2 Mrd. Euro. Die Ökonomen hatten hingegen nur mit einem sehr leichten Rückgang auf 20,2 Mrd. Euro gerechnet. Hintergrund ist ein Einbruch der Exporte und ein sehr starker Anstieg der Importe.
In dieselbe Kerbe schlägt die Industrieproduktion. Die Produktion der deutschen Industrie schrumpfte im April um -2,02 %, nachdem sie im März schon um -0,85 % gesunken war.
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06.06.2025 - Mikey Fritz
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