Streiks in Nordamerika eskalieren, Samsung vor den Zahlen und Country Garden unter Druck - BÖRSE TO GO

Entlassungswelle im US-Autosektor schwillt an - Streiks gehen weiter

 

Die Entlassungswelle in der amerikanischen Automobilbranche schwillt weiter an. Mittlerweile haben die drei großen Autokonzerne fast 5.000 Mitarbeitern aufgrund der Streiks gekündigt. Überrascht Samsung Electronics positiv? Die Börse ist im Vorfeld der Zahlen sehr negativ gestimmt, womit die Quartalszahlen eine größere Chance haben, die niedrigen Erwartungen zu schlagen. Country Garden gerät immer stärker unter Druck. Der Einbruch des Neugeschäfts hat sich fortgesetzt, was die Liquiditätsentwicklung weiter verschlechtert. 

Der Handel in Asien ist am Dienstagmorgen in China und den Rest aufgeteilt. Während die chinesischen Onshore-Benchmarks im Minus notieren, steigen alle anderen großen Indizes in der Region, wobei der Nikkei 225 Index während der Sitzung die Führung mit Gewinnen von zeitweise mehr als 2,4 % übernommen hat. Auch der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse freundlich gestimmt. Der DAX-Future wird 0,31 % höher bei 15.358 Punkten gehandelt.

Frankfurt startete am Montag noch mit Verlusten in die Woche. Alle deutschen Benchmarks gaben ab, wobei der TecDAX die stärksten Abgaben mit einem Minus von -0,84 % auf 2.974,40 Punkte erlebte. Der SDAX folgte dicht auf mit einem Verlust von -0,71 % auf 12.588,77 Punkte, wie auch der MDAX, der -0,68 % tiefer bei 25.230,59 Punkten schloss. Der DAX verzeichnete mit einem Schlusskurs von 15.128,11 Punkte (-0,67 %) die geringsten Abschläge lag aber dicht am restlichen Feld. 

Ganz anders dagegen die Wall Street. Dort stiegen alle amerikanischen Benchmarks und wurden vom S&P 500 Index angeführt, der sich um 0,63 % auf 4.335,66 Punkte steigern konnte. Der Dow Jones Industrial Average Index verbesserte sich um 0,59 % auf 33.604,65 Punkte und der Nasdaq Composite Index schaffte noch einen Tagesgewinn von 0,39 % auf 13.484,24 Punkte. 

 

Streiks in Nordamerika eskalieren

 

Die großen Autohersteller in Nordamerika sind seit Wochen von Streiks belastet und beide Seiten lassen nicht locker. In der Nacht auf Dienstag wurde bekannt, dass General Motors (US37045V1008) weitere 200 Mitarbeiter aufgrund der Streiks entlassen hat. Parallel hat auch Stellantis (NL00150001Q9), die Mutter von Chrysler, bekannt gegeben, dass man weitere 570 Mitarbeiter im Zusammenhang mit den Streiks in Nordamerika entlassen hat. Insgesamt haben die Streiks der United Auto Workers (UAW) in den USA inzwischen zu knapp 5.000 Entlassungen seit dem 15. September geführt. Die Streikstimmung schwappt nun auch auf Kanada über, wo Unifor Maßnahmen gegen General Motors organisiert, um einen neuen Tarifvertrag durchzusetzen.

 

Überrascht Samsung positiv?

 

In der Nacht auf Mittwoch erwartet die Börse die Zahlen von Samsung Electronics (KR7005931001) für das 3. Quartal. Die Schätzungen sind im Vorfeld sehr niedrig und gehen im Schnitt von einem Gewinneinbruch im Jahresvergleich um rund -80 % aus. Der Chip-Riese soll unter dem herrschenden globalen Angebotsüberhang leiden und entsprechend mit niedrigen Margen aus dem Quartal gegangen sein. Konkret hat sich die Börse auf einen operativen Gewinn von nur noch 2,1 Billionen Won nach 10,85 Billionen Won im Vorjahresquartal eingerichtet. Neben dem Geschäft mit Smartphones und Fernsehern wird für das Chip-Geschäft isoliert betrachtet mit einem operativen Verlust von -3 bis -4 Billionen Won gerechnet. Die Hoffnung liegt auf dem Geschäft mit Speicherchips, die aufgrund der AI-Euphorie weltweit noch stark nachgefragt sind. 

 

Country Garden unter Druck

 

Country Garden (KYG245241032) hat bisher alle Fälligkeiten bedienen können. Zunehmend mit Verspätungen, aber einen Ausfall hat der chinesische Immobilienkonzern bisher noch nicht erlitten. Der Einbruch des Neugeschäfts hat sich jedoch weiter verschärft und lag zuletzt rund -80 % unter dem Vorjahresniveau, was die Gesellschaft in akute Liquiditätsnöte bringt. Aktuell verhandelt man mit Gläubigern von im Ausland emittierten US-Dollar Anleihen. Die Geschäftsführung warnte in der Nacht, dass man voraussichtlich in Zukunft nicht allen Verpflichtungen nachkommen kann und appellierte noch einmal, dass die Gläubiger sich auf eine Restrukturierung der ausstehenden Schulden einlassen, wie es bereits zuvor andere Gläubigergruppen bereits akzeptiert hatten. Country Garden hat insgesamt noch 11 Mrd. US-Dollar an Schulden im Ausland ausstehen.

 

Tagestermine

 

Der wichtigste Termin für die Börse ist heute die Rede von EZB-Präsidentin Lagarde, die um 14:00 Uhr beginnen soll. Nach der Zinserhöhung im September steht der Einlagensatz im Euro aktuell auf einem neuen Rekordhoch und die nächste Sitzung der EZB, dieses Mal in Athen, ist für den 26. Oktober angesetzt. Die Anleger werden daher heute Ausschau nach Indikationen halten, ob Frau Lagarde eine weitere Zinserhöhung für die Sitzung im Oktober in Aussicht stellt. 

 

10.10.2023 - Mikey Fritz

 

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