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Plunge Protection Team greift ein, Einlagen der Silicon Valley Bank werden garantiert und Signature Bank geht in Konkurs - BÖRSE TO GO

Das Plunge Protection Team greift ein - die Federal Reserve garantiert alle Einlagen bei US-Banken

NTG24 - Plunge Protection Team greift ein, Einlagen der Silicon Valley Bank werden garantiert und Signature Bank geht in Konkurs - BÖRSE TO GO

 

Am Sonntagabend wurde das Plunge Protection Team wieder zusammengerufen. Die Federal Reserve kündigte in Zusammenarbeit mit der US-Treasury und der FDIC die Sicherung aller Einlagen bei US-Banken an. Auslöser war der Konkurs der Silicon Valley Bank am Freitag. Ein Käufer konnte am Wochenende kurzfristig nicht gefunden werden. Die Lage spitzte sich am Sonntag weiter zu, nachdem die New Yorker Signature Bank ebenfalls geschlossen wurde. Es ist nach der Silicon Valley Bank der drittgrößte Bankkonkurs in der Geschichte der USA.

Der Handel in Asien entwickelt sich zum Wochenauftakt fast einheitlich positiv. Insbesondere der Hang Seng Index reagiert sehr positiv auf die Ankündigungen der US-Regierung und kann während der Sitzung zeitweise mehr als 2,20 % zulegen. Der Nikkei 225 Index war hingegen eine wichtige Ausnahme und sank bis zum Handelsende um -1,05 % auf 27.894,50 Punkte. Die Futures profitieren vor Eröffnung der europäischen Vorbörse von Short-Eindeckungen und steigen einheitlich stark an. Der DAX-Future wird 1,02 % höher bei 15.470 Punkten gehandelt.

Die Ereignisse rund um die Silicon Valley Bank hinterließen auch in Frankfurt ihre Spuren. Alle deutschen Benchmarks schlossen am Freitag auf Tagesbasis tiefer und beendeten die vergangene Woche mit Verlusten. Am stärksten trafen die Verluste den MDAX, der auf Wochenbasis -4,03 % tiefer bei 27.998,63 Punkten schloss. Auch am Freitag war der MDAX der größte Verlierer mit einem Tagesverlust von -1,55 %.

Ein ähnliches Bild in New York. Während in Frankfurt die Benchmarks auf die Woche gesehen unterschiedlich stark verloren, gaben an der Wall Street alle drei wichtigen Leitindizes relativ gleichmäßig zwischen -4,55 % und -4,61 % ab. Der größte Tagesverlierer am Freitag war der Nasdaq Composite Index mit einem Abschlag von -1,76 %.

 

Plunge Protection Team greift ein

 

Nachdem es am Sonntag zu einem zweiten Bankkonkurs gekommen war, brach die Treasury ihren harten Kurs ab. Ursprünglich war geplant, nur die garantierten Einlagen der Silicon Valley Bank ab heute auszuzahlen. Für die Bank selbst suchte man einen Käufer und führte eine Auktion am Sonntag durch. Die unbesicherten Einlagen sollten sukzessive nach Lage der Erlöse an die Kunden zurückgezahlt werden. Das führte jedoch zu Panik unter den restlichen amerikanischen Bankkunden, was im Anschluss an die Silicon Valley Bank am Sonntag dann zum Konkurs der New Yorker Signature Bank führte. Darauf setzte die Treasury in Zusammenarbeit mit der Federal Reserve ein Notfallprogramm auf, das ab heute die Einlagen aller amerikanischen Banken garantiert, um weitere Bank Runs zu vermeiden.

 

Silicon Valley Bank: US-Regierung garantieren Einlagen

 

Die Silicon Valley Bank geht mit einer Bilanzsumme von ca. 209 Mrd. US-Dollar als zweitgrößter Bankkonkurs in die Geschichte ein. Der Spezialist für die Finanzierung von Startups und Venture Capital Fonds in den USA und in 10 weiteren Ländern wurde am Freitag von der FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) übernommen. Anfänglich kündigte die FDIC an, dass der Insolvenzverwalter ab dem heutigen Montag die staatlich garantierten Einlagen in Höhe von 250.000 US-Dollar pro Kunde auszahlen wird. Das löste im Silicon Valley Panik aus, denn mehr als 90 % der Bankeinlagen sollen nicht unter diese Garantie fallen. Da in Kalifornien die Unternehmer für die Lohnzahlungen persönlich haftbar gemacht werden können, drohte ab dieser Woche eine umfassende Entlassungswelle und ein Startup-Sterben. Nach erfolglosen Versuchen, für die Bank bis zum Sonntagabend einen neuen Besitzer zu finden, wurde das oben erwähnte Rettungsprogramm für die Einlagen beschlossen. Die Rettung betrifft nicht die Aktionäre und Gläubiger der Silicon Valley Bank.

 

Signature Bank: drittgrößter US-Bankkonkurs

 

Als direkte Folge der Liquidierung der Silvergate Kryptobank und dem Konkurs der Silicon Valley Bank wurde am Sonntag auch die New Yorker Signature Bank geschlossen. Mit einer Bilanzsumme von ca. 118 Mrd. US-Dollar ist die Bank damit der drittgrößte Bankkonkurs in der Geschichte der USA. Der größte Konkurs war die Washington Mutual, die 2008 mit einer Bilanzsumme von 307 Mrd. US-Dollar geschlossen wurde. Die Signature Bank, die vor allem auf wohlhabende Privatkunden spezialisiert war, hat in der vergangenen Dekade einen starken Expansionskurs eingeleitet und war 2018 in das Geschäft mit Kryptowährungen eingestiegen. Zuletzt machten Einlagen im Zusammenhang mit dem Kryptogeschäft rund 30 % der Gesamteinlagen aus. Auch die Einlagen der Signature Bank sind durch das neue Notfallprogramm der Federal Reserve gesichert. Die Aktionäre und Gläubiger gehen leer aus. 

 

Signature Bank

 

Tagestermine

 

Für Montag erwarten wir keine wichtigen Wirtschaftsdaten. Im Hinblick auf die Bankenkonkurse in den USA darf jedoch eine öffentliche Stellungnahme der EU, einzelner Regierungen und eventuell der Europäischen Zentralbank erwartet werden. Eine Rede von Bundesbank Mitglied Balz wird um 18:00 Uhr erwartet, die jedoch nicht im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen steht. 

 

13.03.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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