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Datenleck-Skandal schiesst Coupang ins Aus

Die Wall Street nimmt Abstand von Coupang - niemand will die Aktie im Portfolio haben

NTG24 - Datenleck-Skandal schiesst Coupang ins Aus

 

Der südkoreanische E-Commerce-Riese Coupang hat sich mit einem Skandal um ein riesiges Datenleck selbst in Aus geschossen. An der Wall Street will niemand zum Stichtag 31. Dezember die Aktie im Portfolio ausweisen müssen, weswegen der Abverkauf immer steiler wird. 

Der Ruf ist ruiniert. Da gibt es keinen Weg drumherum. Coupang (US22266T1097) hat sich einen Hacker eingefangen, der lange unerkannt tief in die Datenbasis des E-Commerce-Riesen vorgedrungen ist. Der Eindringling ist an sensible Daten gekommen, vor allem auch an die Daten der Kundschaft. Den bisherigen Informationen zufolge wurden in den Datensätzen die vollen Namen der Kunden, ihre E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Lieferadressen erbeutet. Nicht jedoch die Login- und Zahlungsinformationen. Die Polizei in Südkorea spricht vom grössten Datendiebstahl in der Geschichte des Landes, denn Coupang zählt zwei Drittel der Bevölkerung zu seiner Kundschaft. Die Datensätze von insgesamt 33 Millionen Kunden sind dem Hacker in die Hände gefallen. 

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Dass vor diesem Hintergrund Köpfe rollen mussten, war unvermeidlich. Innerhalb weniger Tage, nachdem Coupang den Einbruch veröffentlicht hatte, trat CEO Park Dae-jun mit sofortiger Wirkung zurück. Zu der Grösse des Datendiebstahls kam noch hinzu, dass die Führung von Coupang fünf Monate den Einbruch nicht bemerkte. Das signalisiert, wie gering die Sicherheitsmassnahmen im Unternehmen sind. Das Unternehmen entschuldigte sich öffentlich und gelobte, die Sicherheitsmassnahmen zu verschärfen. Wie den Aussagen des CEO jedoch zu entnehmen ist, soll hinter dem Angriff ein ehemaliger Softwareentwickler stehen. Dieser hatte vor der Entlassung hochrangige Berechtigungen, die dem Mitarbeiter nach der Entlassung nicht entzogen wurden. Der ehemalige Mitarbeiter nutzte die noch bestehenden Berechtigungen, um den Hack durchzuführen, so die Aussagen von Coupang.

 

Datenleck-Skandal schiesst Coupang ins Aus

 

Coupang wird mit einer Geldstrafe rechnen müssen. Das ist abzusehen, denn es gab in diesem Jahr noch einige andere spektakuläre Hacks in Südkorea. Unter anderem brach man bei SK Telecom (KR7017670001), dem grössten Telekommunikationsanbieter des Landes, ein und kopierte die Daten von 25 Millionen Kunden. Die Strafe für die fahrlässigen Sicherheitsmassnahmen betrug in diesem Fall umgerechnet 97 Millionen US-Dollar. Damit lässt sich jetzt schon abschätzen, dass Coupang eine Rückstellung im unteren dreistelligen Millionenbereich im 4. Quartal vornehmen wird. Südkorea hat strenge Datenschutzgesetze, die auch eine Strafe erlauben, selbst wenn kein Schaden nachweisbar ist. Die ersten Forderungen der Politik laufen auf eine Strafe in Höhe von 1,2 Billionen Won hinaus, was aktuell umgerechnet rund 70 Mio. Euro entsprechen würde. 

 

Coupang Inc.

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Analysten sind unbeeindruckt, aber die Börse hat die hohen Bewertungen deutlich gestutzt. Bei einem erwarteten Jahresumsatz von 40 Mrd. US-Dollar Ende 2026 liegt die Marktkapitalisierung inzwischen nur noch bei 45,5 Mrd. US-Dollar. Noch im September waren die Anleger bereit, mehr als 62 Mrd. US-Dollar für Coupang an der Börse zu zahlen. Insgesamt also ein Verlust eines Viertels der Marktkapitalisierung, wobei die Stimmung bereits vor der Veröffentlichung des Datenlecks gedreht hatte.

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16.12.2025 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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