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CD Projekt-Aktie verliert nach Bekanntgabe der vorläufigen 2020er-Zahlen noch mehr an Boden

Kein Ende der Talfahrt

NTG24 - CD Projekt-Aktie verliert nach Bekanntgabe der vorläufigen 2020er-Zahlen noch mehr an Boden

 

Mit dem Computerspiel Cyberpunk 2077 wollte das polnische Unternehmen CD Projekt (PLOPTTC00011) eigentlich schon Ende letzten Jahres einen absoluten Volltreffer im hart umkämpften weltweiten Gaming Markt landen. Hiervon profitierte auch die CD Projekt-Aktie an der Warschauer Börse, welche phasenweise im Vorfeld massiv zulegen konnte. Allerdings erfüllten sich die riesigen Erwartungen der Investoren bislang nicht, vielmehr ging der Schuss sprichwörtlich für die Anleger nach hinten los, da das Spiel aufgrund zahlreicher Mängel nicht nur viele Konsumenten verärgerte, sondern auch die Reputation der Firma am Kapitalmarkt nachhaltig in Mitleidenschaft zog.

Mit der Vorstellung des 2020er-Geschäftsberichtes am 22. April hätte das CD Projekt-Management eigentlich die Chance gehabt, wieder etwas Vertrauen bei den Aktionären zurückzugewinnen. Hierzu hätte auch der für den 23. April geplante Chat mit den Aktionären beitragen können, im Rahmen dessen das Management seine zahlreichen Skeptiker beruhigen kann. Allerdings sorgte die Firma mit der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen am 16. April eher für weitere Verunsicherung. Obwohl das Unternehmen mit einem Umsatz von 2,14 Milliarden Zloty und einem Nettogewinn von 1,15 Milliarden Zloty die Erwartungen des Marktes in etwa traf, geriet die Aktie anschließend unter Druck und setzte den seit Jahresbeginn anhaltenden steilen Abwärtstrend somit fort. Dies liegt insbesondere an der Entwicklung der Kosten, welche überraschend stark ausfiel.

 

CD Projekt muss Kommunikationsstrategie überdenken

 

Bereits am 30. März gelang es der Firma nicht, die Investorenbasis mit einem Strategieupdate zu beruhigen. So zeigen sich mittlerweile immer mehr Anleger skeptisch, dass die Firma in Zukunft bedeutende Kassenschlager im Markt für Videospiele einfahren wird, nachdem mit dem Game Cyberpunk 2077 statt einer Weltsensation nur Flop geliefert wurde. Zudem erwarten die Analysten mittlerweile auch, dass die Umsätze und Nettogewinne in den Jahren 2021 und 2022 jeweils deutlich sinken werden, wobei die Prognoseunsicherheit in der als schnelllebig geltenden Computerspiele-Branche traditionell weit überdurchschnittlich ist.

 

 

Aktuell wird der Titel mit einem von uns geschätzten 2021er-KGV von 16 und einem 2022er-KGV von 19 gehandelt. Vor dem Hintergrund, dass CD Projekt aber in der Vergangenheit massiv enttäuschte und ebenfalls zu erwarten ist, dass das Unternehmen die Probleme bei der Kapitalmarktkommunikation nicht in den Griff bekommt, ist diese Bewertung dennoch nicht günstig. So besteht derzeit die Gefahr, dass CD Projekt weitere Fans verliert, wenn auch in der Zukunft nicht das versprochene erstklassige Gaming-Vergnügen geliefert wird, sondern abermals ein fehlerhaftes Computerspiel, was nach dem jüngsten Desaster keinesfalls auszuschließen ist.

 

Das Fazit:

 

Gemäß dem Motto „The trend is your Friend“ greifen Anleger jetzt nicht ins fallende Messer, sondern warten bei der Aktie zumindest eine Bodenbildung aus technischer Sicht ab.

 

19.04.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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