Carnival: Kapitalbasis wird gestärkt
Der Anleihemarkt ist zu teuer für Carnival - Kapitalerhöhung wird durchgeführt
Die steigenden Renditen am Anleihemarkt versperren immer mehr Unternehmen den Zugang zu frischem Fremdkapital. Ist auch der Bankkredit zu teuer, bleibt bei börsennotierten Unternehmen nur der Weg über eine Kapitalerhöhung. Carnival ist das jüngste Unternehmen in einer Reihe von vielen, die noch folgen werden.
Carnival (PA1436583006) kündigte am Mittwoch nachbörslich eine umfangreiche Kapitalerhöhung an. Die Kreuzfahrtgesellschaft kommt im laufenden Geschäftsjahr operativ wieder in Schwung nach einem sehr schwierigen Vorjahr. Doch die Phase der negativen Cashflows ist noch nicht beendet. Was man in den vergangenen Jahren über den Anleihemarkt regelte, ist nun aufgrund der hohen Spreads der Junk Bonds nicht mehr wirtschaftlich machbar. Entsprechend wendet man sich nun dem Aktienmarkt zu.
Ich hatte Ihnen die Kapitalerhöhung bereits avisiert. Und auch geraten, mit Käufen zu warten, bis die Massnahme angekündigt wird. Konkret offeriert das Management nun junge Aktie im Wert von 1 Mrd. US-Dollar. Das ist ein ordentlicher Happen, denn die Marktkapitalisierung der Aktien lag vor dem Angebot bei nur 9,79 Mrd. US-Dollar.
Kapitalerhöhung um 1 Mrd. US-Dollar
Goldman Sachs setzt die Kapitalerhöhung für Carnival um. Das Unternehmen beabsichtigt der Investmentbank das Recht einzuräumen, selbst zusätzlich junge Aktien im Wert von 150 Mio. US-Dollar auf das eigene Buch zu nehmen. Der Angebotspreis je Aktie wurde nachbörslich mit 9,95 US-Dollar festgelegt. Ein deutlicher Discount von -10 % zu dem Schlusskurs von 11,09 US-Dollar. Die Aktien hatte gerade begonnen, einen Rebound einzuschlagen, als die Nachricht von der Kapitalerhöhung kam.
Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung sollen unter anderem zur Tilgung anstehender Anleihen eingesetzt werden. Ich hatte Sie auf den Umfang der bevorstehenden Tilgungen online (https://www.zuercher-boersenbriefe.ch/Carnival-holt-operativ-auf-12072022) bereits am 12. Juli aufmerksam gemacht. Im kommenden Geschäftsjahr sind insgesamt Anleihen in einem Umfang von 2,84 Mrd. US-Dollar fällig. Die Kapitalerhöhung deckt also nur einen Teil der Tilgungen ab, was in Ordnung geht, da sich das Geschäft wieder stabilisiert.
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22.07.2022 - Mikey Fritz
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