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Baumwollpreis sucht seinen Konsolidierungsboden

Baumwolle weiter im Konsolidierungsmodus

NTG24 - Baumwollpreis sucht seinen Konsolidierungsboden

 

Der Baumwollpreis hat in den vergangenen Tagen einen ersten Versuch gestartet, im Rahmen seiner seit dem 25.02.2021 laufenden Korrektur einen Boden zu finden. Vorangegangen war dieser Konsolidierung allerdings ein Anstieg von fast 100 % gegenüber dem Tief aus dem Corona-Crash Ende März 2020.

Seither hat sich der Baumwollpreis nicht nur erholt und dabei seine mittelfristige Abwärtstrendlinie überwunden, sondern stand, wie die langfristige Preisentwicklung in der Grafik verdeutlicht, fast wieder an seinem Zwischenhoch vom Sommer 2018.

 

 

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DAX Future SignaleAus dieser Perspektive ist die derzeit laufende Konsolidierung keine Überraschung, sondern möglicherweise nur das Schwungholen für den Ausbruch über die charttechnisch bedeutsame Marke von 0,9521 US-Dollar!

Der langfristige Kursverlauf zeigt auch, dass dieses Niveau bereits seit 2014 als Widerstand fungiert und deshalb bedeutendes Momentum-Potenzial bei einem Ausbruch über diese Marke besteht.

Neben charttechnischen Faktoren spielen bei Agrarrohstoffen im Allgemeinen und bei Baumwolle im Besonderen die agrarwirtschaftlichen und klimatischen Faktoren eine ebenso wichtige Rolle. Dabei ist ein Blick auf die größten Anbauländer von Baumwolle hilfreich.

Die größten Baumwollproduzenten weltweit sind China, Indien und die USA. Allerdings sind die USA der weltgrößte Baumwollexporteur und damit für den Weltmarktpreis relevanter. Die Baumwollproduktion in den USA hat einen deutlichen regionalen Schwerpunkt. Der ganz überwiegende Teil der Baumwollproduktion wird in den südlichen und westlichen US-Bundesstaaten Texas, Arizona, Kalifornien, Mississippi, Arkansas und Louisiana generiert. Allein in Texas befindet sich rund 50 % der Anbaufläche für Baumwolle.

Unter anderem deshalb wird die Entwicklung der Aussaat der Baumwollsamen in den USA eine erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Derzeit beginnt gerade die Aussaat für die Erntesaison 2021/2022 und es zeigt sich, dass die geplante Anbaufläche nicht wesentlich ändern dürfte, auch wenn der gestiegene Baumwollpreis eigentlich eine größere Anbaufläche nahelegt.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeHintergrund ist hierbei aber die Verwendungskonkurrenz des Bodens. Den die anderen, noch deutlich stärker gestiegenen Agrarpreise, wie etwa für Mais, der sich seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020 in der Spitze fast verdoppelt hatte, bieten noch stärkere ökonomische Anreize. Dies könnte dazu führen, dass die Anbaufläche für Baumwolle entsprechend der Februar-Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums USDA von 12,1 Mio. Morgen im vergangenen Jahr auf 12 Mio. Morgen in diesem Jahr zurückgehen wird.

Ein wichtiger Einflussfaktor auf die Anbaufläche für Baumwolle ist wenig überraschend das Wetter. Ein Mangel an Wasser ist für den wasserintensiven Anbau von Baumwolle ein bedeutendes Risiko. Bislang war das Wetter im wichtigsten US-Bundesstaat Texas eher zu trocken, weshalb das Preisrisiko trotz der aktuellen Lagerbestände weiter bestehen bleibt. Ein Puffer für das Angebot von Baumwolle sind zwar die Lagerbestände, die allerdings auch von der Entwicklung der Nachfrage abhängen. Und eine verringerte Ernte etwa in Indien oder China würde umgehend zu einer erhöhten Importnachfrage und damit zu einem Abbau der Lagerbestände führen.

 

Und was ist das Fazit?

 

Der Baumwollpreis hat nach dem Corona-Crash-Tief Ende März 2020 nicht nur seinen mittelfristigen Abwärtstrend überwunden, sondern bereits einmal seinen zentralen Widerstand bei rund 0,95 US-Dollar getestet. Die aktuell laufende Korrektur ist vor dem Hintergrund der vorangegangenen Kursverdopplung eher als Konsolidierung der Gewinne zu interpretieren. Ein Ausbruch über die Marke von 0,9521 Dollar wäre ein massives mittelfristiges Kaufsignal, auf das in den kommenden Monaten insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklung des weltwirtschaftlichen und geopolitischen Hintergrundes zu achten sein wird.

 

08.04.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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