Curevac stürzt ab, Biontech profitiert, TUI mit Rebound, Windeln.de an der Chartklippe
Der Handelstag - Bericht zum 17.06.2021
Die deutschen Aktien haben die gestrige Zinsentscheidung der US-Notenbank heute gut weggesteckt und konnten sogar mit einem kleinen Gewinn schließen. In den USA gibt der DJIA weiter nach, während der Nasdaq 100 zulegen kann. Die Aktie von Curevac stürzt heute nach enttäuschenden Wirksamkeitstest für seinen Corona-Impfstoff ab, wohingegen Biontech von dieser Entwicklung profitiert. TUI kann sich heute nach den schwächeren Vortagen wieder etwas erholen. Die Aktie von Windeln.de verliert dagegen deutlich und sieht nun charttechnisch riskant aus.
Die deutschen Aktien hielten sich heute angesichts der schwächeren US-Aktien am Vortag nach den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank erstaunlich gut. Zu Handelsschluss hatte der DAX sogar 17 Zähler höher bei 15.728 Punkten. Die FED hatte am Vorabend mitgeteilt, dass schon 2023 der Leitzins in den USA steigen könne. Bisher war der Markt von Anfang 2024 ausgegangen. In New York liegt der DJIA aktuell mit 295 Punkten im Minus bei 33.738 Punkten, der Nasdaq 100 gewinnt dagegen 191 Zähler auf 14.174 Punkte.
Bei den Einzelwerten stand heute der Absturz der Aktie von Curevac (NL0015436031) im Mittelpunkt. Das Unternehmen hatte gestern mitgeteilt, dass der Corona-Impfstoff bei einer Zwischenauswertung eine vorläufige Wirksamkeit von 47 % bei Erkrankung ,,jeglichen Schweregrades‘‘ gezeigt habe. Die niedrige Wirksamkeit könnte die Zulassungschancen beeinträchtigen. Der Corona-Impfstoff von Curevac steht derzeit in einem beschleunigten Prüfverfahren bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Die Hoffnung liegt nun vor allem auf der zweiten Generation des Curevac-Impfstoffes. Diese besitze einen deutlich anderen Aufbau. Dies konnte die Aktie aber heute nur wenig stützen. Zum Handelsschluss lag sie auf Xetra 44,29 % tiefer bei 45,80 Euro.
Nach dem Motto ,,Des Einen Freud ist des Anderen Leid‘‘ konnte von der Curevac-Nachricht der Konkurrent Biontech (US09075V1026) profitieren. Die Aktie legt aktuell in New York 3,87 % auf 211,73 Dollar zu und kann sich damit oberhalb der seit 29.03.2021 laufenden Aufwärtstrend-Linie halten.
Immerhin für eine kleine charttechnische Gegenreaktion reichte es heute bei TUI (DE000TUAG000). Der Titel lag zu Handelsschluss 3,10 % höher bei 7,745 Euro und bleibt damit weiter zwischen zwei mittelfristigen Aufwärtstrendlinien eingeklemmt. Die obere war bereits am 03.06.2021 unterschritten worden, die untere verläuft aktuell bei 4,33 Euro. Darunter wird es kurzfristig charttechnisch schwierig.
Spannend machte es heute auch die Aktie von Windeln.de (DE000WNDL201). Die Aktie gab bis Handelsschluss auf Xetra 12,09 % auf 2,40 Euro ab und steht nun direkt über dem bisherigen Korrekturtief vom 11.06.2021 bei 2,25 Euro. Mit einer ,,Chart-Zehenspitze‘‘ hing der Titel schon über dieser Klippe, denn das Tagestief lag mit 2,24 Euro schon 1 Cent tiefer. Sollte also diese Unterstützung nicht halten, droht ein Durchrutschen bis mindestens 1,50 Euro.
Und was passierte sonst noch?
Nachdem der US-Dollar schon im späten US-Handel als Reaktion auf die Entscheidung der FED deutlich gegen den Euro zugelegt hatte, setzte sich dieser Trend heute weiter fort. Aktuell gewinnt der US-Dollar gegen den Euro 0,82 % auf 1,1896 Dollar. Der Schweizer Franken gibt dagegen gegen den Euro aktuell 0,3 % auf 1,0929 Franken ab. Durch die Dollarstärke sind die meisten Rohstoffe aktuell schwächer, insbesondere Öl und die Edelmetalle. Bemerkenswert ist der Absturz von Palladium, was aktuell 9,42 % auf 2.539 Dollar verliert. Uneinheitlich ist die Entwicklung der langen Zinsen. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe liegt 3,11 % höher als gestern bei – 0,24 %, während die der 10-jährigen US-Treasury aktuell 5,5 % tiefer liegt und bei 1,488 % liegt.
17.06.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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